Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
Wesenheiten, zu scheußlich, als dass ich sie richtig wahrnehmen konnte, gejagt von einem nicht minder entsetzlichen Giganten mit riesigen Flügeln.
    Ohne dass es extra eines Befehls bedurft hätte, wusste ich, was ich zu tun hatte. Das Wissen war tief in meinem Bewusstsein verankert, ebenso wie in dem Langleys. In einer einzigen synchronen Bewegung pressten wir die Scheiben gegen das Relief.
    Die Schreie schwollen zu einem unerträglichen kreischenden Crescendo an – und verstummten von einem Sekundenbruchteil auf den anderen.
    Im gleichen Moment verschwand das Tor. Nur der geflügelte Gigant blieb zurück, doch das Höllenfeuer in seinen Augen war erloschen. Langley schrie erschrocken auf, doch mit einer fast beiläufigen Geste brachte der UNAUSSPRECHLICHE ihn zum Verstummen und ließ ihn zur Regungslosigkeit erstarren.
    »Du hast es geschafft, Robert Craven«, sagte er mit einer erstaunlich wohlklingenden Stimme. Erst nach einem Moment wurde mir bewusst, dass ich dies diesmal tatsächlich hörte, nicht nur in meinem Kopf. »Du hast eure Welt vor der Vernichtung bewahrt.«
    »Und auch eure Welt, nicht wahr?«, schnappte ich. »Euch und die Welt, über die ihr eines Tages wieder zu herrschen hofft. Selbst auf dem Höhepunkt eurer Macht habt ihr jene in der Tiefe nur mit knapper Not bezwingen können. Diesmal hätten sie euch vernichtet.«
    »Vermutlich, aber was spielt das jetzt für eine Rolle? Wir haben beide von diesem Bündnis profitiert; und das nicht zum ersten Mal.« Er verzog seine dämonische Fratze zu etwas, das wohl ein Lächeln darstellen sollte. »Im Grund sind wir ein ganz gutes Team, findest du nicht auch?«
    »Nein«, stieß ich hervor. »Wir haben uns gegen einen gemeinsamen Feind beigestanden, aber das macht uns noch längst nicht zu Verbündeten. Das letzte Mal, als wir so gut zusammengearbeitet haben, hat es den Tod von mehr als dreißigtausend Menschen gekostet!«
    »Und heute hat es drei Milliarden gerettet. Auch ich gehöre zu den GROSSEN ALTEN, das lässt sich wohl nicht verleugnen, dennoch bin ich anders als Cthulhu und die anderen, so wie schließlich auch in eurem Volk nicht alle gleich sind.«
    Vermutlich hatte er damit sogar Recht. Er war anders als Cthulhu, aber längst nicht in solchem Maße, wie er selbst glauben mochte. Menschleben bedeuteten auch ihm nichts. Ohne seine Hilfe wäre die Welt verloren gewesen; im Grunde hatte er den größten Anteil am Sieg über die Thul Saduun. Ich war nicht viel mehr als ein Werkzeug gewesen und ich zweifelte nicht daran, dass er mich ebenso skrupellos wie jeden anderen geopfert hätte, wenn es für seine Pläne dienlich gewesen wäre. Was er getan hatte, hatte er nicht zum Wohle der Menschheit getan, sondern nur, weil jene in der Tiefe auch eine Bedrohung seiner eigenen Existenz darstellten. Aber es war sinnlos zu versuchen, ihm diesen Unterschied begreiflich zu machen, vielleicht war er nicht einmal in der Lage, ihn zu erkennen.
    Ich blickte zu dem Relief. »Die Thul Saduun -«
    »Ihr Kerker wurde zerstört und allein besaß ich weder die Kraft, sie zu vernichten, noch ein neues Gefängnis für sie zu errichten«, fiel Hastur mir ins Wort. »Es blieb nur der Ausweg, sie in eine Zeit zurückzubringen, in der dieser Kerker noch existierte.« Er machte eine kurze Pause, als würde er in sich hineinlauschen, dann straffte er seine Gestalt. »Ich kann nicht mehr länger bleiben und auch für dich wird es Zeit, in deine Gegenwart zurückzukehren, Robert. Cthulhu hat erreicht, was er wollte, und wie nicht anders zu erwarten, fühlt er sich nicht mehr an den Pakt gebunden.«
    »Warte!«, brüllte ich, doch seine Gestalt begann bereits zu flimmern und war im nächsten Moment verschwunden.
    Ein Geräusch hinter mir ließ mich herumfahren. Einer der Durchgänge hatte sich geöffnet und mehr als ein Dutzend mit primitiven Speeren bewaffnete TIEFE WESEN kamen hereingestürmt.
    Gleichzeitig bildete sich ein Stück entfernt erneut ein Tor. Die Umrisse zweier vertrauter Gestalten schälten sich aus dem grünlichen Wabern.
    »Bob, Langley, hierher!«, hörte ich die Stimme meines Vaters. So schnell es mir auf meinen kurzen Beinen möglich war, rannte ich auf sie zu.
    Ein Schuss hallte, gleich darauf ein zweiter. Von den Kugeln aus Howards Gewehr getroffen, brachen zwei der TIEFEN WESEN zusammen.
    Die anderen schleuderten ihre Speere. Drei, vier verfehlten mich nur um Haaresbreite und auch Howard und Andara mussten hastig zur Seite ausweichen, um nicht getroffen

Weitere Kostenlose Bücher