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Heyne Galaxy 01

Heyne Galaxy 01

Titel: Heyne Galaxy 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Monate verheiratet, und dies war quasi ihre Hochzeitsreise. Marty verstand es, das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden.
     
    Fünf Stunden später näherte er sich langsam dem Objekt X.
    Seine Empfindungen schwankten zwischen der Vorsicht eines gewissenhaften Forschers und der fieberhaften Erwartung eines Prospektors, der einen reichen Fund wittert. Die Umrisse von Objekt X waren so ungewöhnlich und unglaublich, daß Marty zu träumen glaubte. Es war noch einige hundert Meilen entfernt, aber die Größe ließ sich schon mit bloßem Auge abschätzen. Das Objekt glich einer riesigen Nadel, fünfundvierzig Kilometer lang und nur einhundert Meter dick. Im ganzen Universum konnte es keinen so merkwürdig geformten Asteroiden geben.
    Es war auch keiner, darüber war Marty sich klar. Es war aber auch kein Raumschiff, wie er es kannte. Das eine Ende des Objektes zeigte genau auf die Sonne, so daß Marty für einen Augenblick annahm, eine Art Komet vor sich zu haben. Laura, die neben ihm saß, schüttelte energisch den Kopf und redete ihm die Idee schnell aus. Das Ding war alles andere als ein Komet.
    Es gab noch eine weitere Möglichkeit, und sie schien die wahrscheinlichste zu sein. Die alte Furcht der Menschen vor außerirdischen Intelligenzen wurde plötzlich sehr real. Es gab diese Furcht seit dreitausend Jahren, auch wenn man bisher noch nie einer anderen Rasse begegnet war. Doch nun schien sie immer berechtigt gewesen zu sein. Der grüne Fleck auf dem Radarschirm, das riesige Schiff da draußen – das war die Gefahr, auf die die Menschheit seit Jahrtausenden gewartet hatte. Die Furcht vor den Außerirdischen war immer ein dankbarer Gesprächsstoff gewesen, wenn Raumfahrer zusammentrafen. Es gab Leute, die sogar ihre Witze rissen, wenn die Rede auf dieses spezielle Thema kam. Marty war plötzlich nicht mehr nach Witzen zumute. Er war es schließlich, der dem Schiff der Fremden begegnete, allein mit seiner Frau, und sechs Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Außerdem war die Clem alles andere als geeignet für den ersten diplomatischen Kontakt mit Außerirdischen. Sie war nicht einmal für einen Kampf geeignet. Marty hatte ganz und gar nicht das Verlangen, jetzt als Vertreter der menschlichen Rasse Kopf, Kragen, Frau und Schiff zu riskieren.
    Es dauerte einige Minuten, dann hatte er den Autopiloten der Clem so eingestellt, daß die geringste unerwartete Bewegung des fremden Objektes den Alarm auslöste. Die Clem würde dann, so schnell sie konnte, fliehen. Dann gab er dem Robotbibliothekar den Auftrag, in den vorhandenen Unterlagen nach einem Raumschiff zu suchen, das annähernd die unglaublichen Umrisse von Objekt X aufwies.
    Es bestand nämlich durchaus die Chance, wenn auch eine sehr geringe, daß Objekt X eine ganz natürliche Erklärung fand, die nichts mit Außerirdischen zu tun hatte. Objekt X konnte ein Wrack sein, das aus der langen Vergangenheit menschlicher Raumfahrtgeschichte stammte. Wenn das der Fall war, hatte er einen guten Fund gemacht, denn das Wrack gehörte ihm. Er mußte es nur zur Erde zurückbringen. Ein solches Schiff stellte einen unermeßlichen Wert dar. Ein Schiff, dachte Marty verwirrt, von fünfundvierzig Kilometer Länge.
    Die Relativgeschwindigkeit war nun gleich Null. Marty überprüfte seine Geschwindigkeit relativ zur Sonne und mußte zu seinem Erstaunen feststellen, daß auch sie nicht höher war. Objekt X und die Clem standen bewegungslos im Raum.
    »Seltsam«, murmelte er verwundert. »Sehr seltsam, wirklich … Vielleicht ein Raumanker …?«
    Das Prinzip des Raumankers kannte man seit Tausenden von Jahren. Mit seiner Hilfe konnte ein Schiff mitten im leeren Raum fest verankert werden, und zwar im Magnetfeld eines großen Himmelskörpers, wie zum Beispiel die Sonne einer war. Wenn Objekt X tatsächlich so verankert war, so bedeutete das noch lange nicht, daß jemand hinter der riesigen Hülle lebte. So ein Anker hielt ewig, wenn das Schiff nicht auseinanderfiel.
    Laura brachte Sandwiches und heißen Kaffee in den Kontrollraum.
    »Wenn wir die Raumflotte benachrichtigen, haben wir auch nichts davon«, sagte Marty zwischen zwei Bissen. »Sie schleppen das Wrack zum nächsten Planeten, und dann sind wir es los. Auf der anderen Seite, wenn es wirklich ein fremdes Schiff ist …«
    »Vielleicht sind alle tot«, sagte Laura und betrachtete Objekt X auf dem Bildschirm. »Vielleicht ist es wirklich nur ein Wrack – ein fremdes.« Ihr Gesicht war ernst, aber ohne

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