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Heyne Galaxy 04

Heyne Galaxy 04

Titel: Heyne Galaxy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Was immer auch geschah, er würde sein Henker sein, früher oder später. Es gab keine andere Möglichkeit, als den General vors Kriegsgericht zu stellen.
    Um die Lage gründlich zu studieren, reiste er in Begleitung mehrerer Wachoffiziere und Margo Days in verschiedene Teile der Welt. Auf Hawaii sagte Margo zu ihm:
    »Schwimmen wir ein Stück aufs Meer hinaus, Sir. Ich weiß eine Stelle, wo es von Haien wimmelt.« Und als sie in der Schweiz waren, meinte sie zu ihm: »Klettern wir auf einen Berg? Auf dem Gipfel angekommen, würde ich Sie in die Tiefe stoßen, Sir.«
    In Brasilien verzichtete sie auf das »Sir«. Da Breeli wußte, daß sie es stets nur ironisch gemeint hatte, betrachtete er das als ein gutes Zeichen. Bald begann sie ihn einfach »Breel« zu nennen und das »i« am Ende wegzulassen, das ohnehin nur seinen Rang kennzeichnete. Von diesem Augenblick an war Breeli davon überzeugt, daß sie ihn nicht mehr töten wollte.
    In Australien sagte Margo:
    »Brauchst du wirklich alle diese Wachen, Breel? Ich bin es leid, immer mit vier oder fünf Männern in einem Bett zu schlafen.«
    Das war natürlich übertrieben. Breeli schlief niemals mit ihr im selben Zimmer, wenn seine Vorsicht ihr gegenüber auch schon nachgelassen hatte. In England gab er ihr sogar die Chance, ihn zu ermorden. Sie tat es nicht.
    Und in Florida endlich flüsterte sie:
    »Ja, Breel, ich werde deine Frau, wenn du es wünschst.«
    Sie bestand darauf, das Datum der Hochzeit selbst festzusetzen, was ihn wiederum mißtrauisch stimmte. Die Mordversuche hatten in letzter Zeit nachgelassen, aber als sie den kommenden Freitag bestimmte, wurde er das Gefühl nicht los, daß bis dahin noch etwas passieren müsse. Wenn die Terraner einen Gegenschlag planten, dann wäre der günstigste Auftakt dazu die Ermordung des Konsolidationsoffiziers.
    »Du hast irgend etwas vor, Margo.«
    »Wir wollen offen sein, Breel. Wenn ich dich heirate, dann meine ich es auch ehrlich. Ich werde mit dir überall hingehen und auch Pastanerin werden. Das ist doch nicht neu. Schon in früheren Zeiten haben Mädchen ihre ehemaligen Feinde geheiratet. Glaube mir, wenn ich erst einmal deine Frau bin, kannst du mir vertrauen.«
    »Aber bis Freitag bist du es noch nicht, Margo. Ich bin sicher, daß etwas passieren wird.«
    Sie lachte nur und gab keine Antwort.
    In dieser Nacht schlief Breeli schlecht. Unruhig wälzte er sich von einer Seite auf die andere und öffnete schließlich die Augen. Neben ihm lag Margo in tiefem Schlummer. Das Mondlicht schimmerte auf ihren langen Haaren und ließ ihr Gesicht noch blasser erscheinen. Seit einer Woche schlief sie nun bei ihm, und er vertraute ihr sein Leben an. Trotzdem mußte er herausfinden, ob sie etwas wußte. Es war seine Pflicht.
    Natürlich wußte sie etwas. Sie hatte nie einen Hehl daraus gemacht. Aber noch vor einigen Stunden, als sie sich darüber unterhalten hatten, war es mehr ein Scherz gewesen, wenn sie ihm nichts sagen wollte. Jetzt aber, in der Stille der Nacht, war es plötzlich kein Scherz mehr. An sich hätte Breeli das Mädchen den Psychologen übergeben müssen, die auch das letzte Wissen aus ihr herausgequetscht hätten.
    Leise stand er auf und schritt im Zimmer hin und her. Abgesehen von dem mißglückten Attentat auf ihn hatte er bisher auf Terra nur erfreuliche Dinge erlebt und gesehen. Sicher, es hatte weitere Attentate gegeben, aber das war in anderen Gegenden und auf weit entfernten Kontinenten. Sein Aufenthalt hier war angenehm und schön gewesen.
    Und doch war Breeli davon überzeugt, daß die Terraner ihre leidenschaftliche Liebe zur Freiheit nicht aufgegeben hatten und alles tun würden, die Invasoren von ihrer Welt zu verjagen. Es gab nur einen einzigen Grund dafür, daß im Augenblick Frieden herrschte: die Terraner waren sich ihrer Unterlegenheit bewußt und warteten auf eine bessere Gelegenheit. Sicher, schon heute konnten sie einen Stützpunkt der Pastaner angreifen und ihn vielleicht sogar überrennen, aber die Vergeltung würde nicht lange auf sich warten lassen. Solche kleinen Erfolge brachten keinen Sieg, nur Verluste und schwierigere Lebensbedingungen. Weil die Terraner das wußten, gab es keine Revolutionen.
    »Willst du nicht wieder ins Bett kommen, Liebling?« murmelte Margo verschlafen.
    »Was wird am Freitag geschehen?« fragte er.
    »Freitag?« Ohne ihre Augen zu öffnen, lächelte sie. »Am Freitag werde ich heiraten.«
    Sie schlief schnell wieder ein, und Breeli starrte in ihr hübsches

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