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Heyne Galaxy 04

Heyne Galaxy 04

Titel: Heyne Galaxy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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ihr Unglücklichsein erklärte. Bisher hatte er die Erfahrung machen können, daß intelligente Lebewesen es immer verstanden, das zu bekommen, was sie haben wollten – auch wenn sie nicht schön waren. Wenn Dorothy mit ihrem Gatten zusammen sein wollte, brauchte sie nur ihren Posten als Verbindungsoffizier aufgeben. Dann würde man auch ihren Mann freilassen müssen.
    »Wann haben Sie geheiratet?« fragte er sie.
    »Vor sechs Jahren. Ich war damals zwanzig.«
    »Waren Sie damals hübsch?«
    »Nicht hübscher als heute.«
    »Und es stört Sie nicht, daß Sie nicht schön sind?«
    »Ich bin mit mir zufrieden.«
    Er winkte ihr zu, und sie verließ das Zimmer.
    »Stimmt es«, fragte Breeli Leutnant Wilt, »daß die Nebenstraßen meistens vermint sind?«
    »Ja, Sir. Der Fahrer war sehr unvorsichtig.«
    »Er hat es mit dem Leben bezahlt.«
    Wilt betrachtete Breeli neugierig. Selten in seinem Leben war er einem hohen Offizier begegnet, der so human dachte und handelte wie Breeli.
    Margo Day kam ins Zimmer.
    Sie hatte sich umgezogen und trug nur noch weißgestreifte Shorts und ein schwarzes Oberteil. Breeli, der immer noch im Bett lag, spürte plötzlich, wie ihm sehr warm wurde.
    »Ziehen Sie sich immer so an?« fragte er.
    »Nein, Sir, aber ich glaubte, wenn ich Ihnen die Auslagen besser zeige, werden wir eher handelseinig.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann machte ich es verkehrt. Vielleicht sollte ich lieber die Widerspenstige spielen. Ist es Ihnen lieber, wenn ich ein langes schwarzes Kleid anziehe?«
    »Sie haben also vor, Helens Platz einzunehmen? Glauben Sie wirklich, daß ich noch einmal so dumm sein werde, mein Leben einem Mädchen von Terra anzuvertrauen?«
    »Was denken Sie, warum ich mir solche Mühe gebe? Man muß einen guten Köder haben, um jemand in die Falle zu locken.«
    Sie gab damit praktisch zu, daß sie seine Freundin werden wollte, nur um eine Chance zu erhalten, ihn zu töten.
    »Hatten Sie etwas mit dem Attentat zu tun?«
    »Das muß ganz allein Helens Idee gewesen sein. Ich wußte nichts davon.«
    »Wie arrangierte sie es?«
    »Sie hatte nur Glück, daß der Wagen auf eine Mine fuhr und Pech, weil sie getötet wurde, Sie aber nicht. Immerhin ein gutes Geschäft: ihr Leben für das von vier Pastanern.«
    »Ich finde, Sie haben Ihre Meinung gegen früher geändert.«
    »Wieso? Ich sagte, es sei eine Ehre, Ihre Freundin zu werden, und das stimmt auch jetzt noch, so verrückt das auch klingen mag. Es wäre jedoch die größte Ehre für mich, Sie töten zu können, Sir.«
    »Dorothy Green versucht dauernd, mich zu überzeugen, daß sie keinen Augenblick daran denkt, mich umzubringen.«
    »Sie ist anders. Ihr Gatte ist eine Geisel. Außerdem betrachten wir sie als eine Verräterin. Wenn Sie einmal nicht mehr hier sind, werden wir sie töten. Ich hingegen bin keine Verräterin. Ich habe von meiner eigenen Rasse nichts zu befürchten.«
    »Obwohl Sie mit uns zusammenarbeiten?«
    »Zusammenarbeiten! Jeder weiß, daß ich Ihnen bei erstbester Gelegenheit ein Messer in den Rücken jagen werde.«
    Ihre Ehrlichkeit war geradezu verblüffend. Aber was sie sagte, ergab wenigstens einen Sinn. Eroberer, die sich viele Lichtjahre von ihrem Heimatplaneten entfernt lange Zeit aufhielten, brauchten die Gesellschaft von Frauen – sogar von Frauen, die bereit waren, sie jederzeit aus Patriotismus umzubringen.
    »Und wenn Sie mir Ihr Wort gäben, mich nicht zu töten?«
    »Sie wären dumm, wenn Sie mir glauben würden, Sir.«
    »Immerhin – würden Sie überhaupt bereit sein, mir Ihr Wort zu geben?«
    Sie lachte.
    »Wir unterhalten uns über reine Theorien, nicht wahr? Klar, ich kann Ihnen versprechen, daß ich Sie nicht töte. Eben aber habe ich Ihnen noch gesagt, daß ich Sie umbringen werde, wenn sich mir die Gelegenheit böte. Damit bin ich als Lügnerin entlarvt, oder…?«
    »Trotzdem würde ich mich auf Ihr Ehrenwort verlassen.«
    »Ausgezeichnet, Sir. Wünschen Sie, daß ich sofort mit Ihnen schlafen gehe?«
    Wilt machte ein schockiertes Gesicht. Breeli lächelte.
    »Nein. Ich werde es Sie wissen lassen, wenn ich Sie benötige.«
    »Ich darf also jetzt gehen?«
    »Ja.«
    Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, fragte Breeli:
    »Haben Sie eine terranische Freundin, Leutnant?«
    »Ja, Sir.«
    »Stört es Sie nicht, immer daran denken zu müssen, sie könnte Ihnen ein Messer zwischen die Rippen stechen?«
    »Sie würde es nicht tun, Sir. Nancy nicht.«
    »Seien Sie nicht so sicher, Leutnant. Die Terraner

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