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Heyne Galaxy 04

Heyne Galaxy 04

Titel: Heyne Galaxy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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und Breeli lag im Bett und betrachtete nachdenklich den Stapel Zeitschriften, die auf der Decke lagen. Wenn er doch nur wüßte, in welcher Hinsicht sie sich von jenen unterschieden, die es vor der Besetzung gegeben hatte! Vielleicht gab es damals Artikel über die Pastaner, aber wenn es so war, war das doch noch lange kein Grund, alle Zeitungen und Filme so restlos zu vernichten, daß nichts mehr blieb.
    Das Titelbild auf einem der Magazine zeigte Margo Day. Sie trug nur Unterwäsche und auf der Brust verschränkte Arme. Im Innern des Heftes fand er Helen Kraus. Sie trug überhaupt nichts. Leider konnte er die Unterschriften zu den Fotos nicht lesen.
    Noch während er auf das farbige Bild von Margo Day starrte, überkam ihn die Müdigkeit. Er schloß die Augen, und bald war er eingeschlafen.
    Kein Wunder, daß er von dem rothaarigen Mädchen träumte …
    Am nächsten Tag konnte er das Hospital verlassen, wie Leutnant Wilt es vorausgesagt hatte. Noch etwas steif, aber sonst in guter Verfassung, lehnte er die Hilfe Wilts ab, der ihm den Arm reichen wollte.
    »Ich bin nicht alt genug, um Ihr Vater sein zu können, Leutnant.«
    »Das habe ich auch nicht angenommen, Sir.«
    »Äh – schicken Sie mir Margo Day.«
    »Ob das sehr ratsam ist, Sir?«
    Breeli wollte auffahren, aber dann ließ er es sein. Er hatte Wilt deshalb angefordert, weil der nie mit seiner Meinung hinter dem Berg hielt. Er konnte ihn jetzt nicht deshalb zurechtweisen, weil er genau das tat.
    »Sie sind doch auch sicher, daß Nancy Sie nicht umbringt.«
    »Das ist ganz etwas anderes, Sir. Ich kenne Nancy seit vielen Wochen. Sobald Heiraten zwischen Terranern und Pastanern erlaubt sind, werden wir heiraten. Margo Day aber …«
    »Nancy will also mit Ihnen nach Pasta gehen, für immer?«
    »Ja, Sir. Sie liebt mich. Margo Day jedoch…«
    »Können Sie sich wirklich nicht vorstellen, daß mich ein Mädchen auch liebt, Leutnant?«
    »Doch, Sir, aber nicht nach fünf Minuten. In einem Monat kann es sein, daß Margo Day Sie nicht mehr umbringen will, vielleicht auch schon in einer Woche. Aber heute? Kaum, Sir.«
    Breeli mußte zugeben, daß Leutnant Wilts Argumente einiges für sich hatten. Für eine normale Frau mit normalen Empfindungen mußte es unmöglich sein, anfänglichen Haß bei allmählich heranwachsender Zuneigung zu bewahren. Das eine oder andere mußte mit der Zeit die Überhand behalten.
    »Schicken Sie mir Margo Day«, befahl Breeli.
    »Ja, Sir«, sagte Wilt und ging.
    Margo Day kam.
    Es war schön mit ihr, aber Breeli fand nichts heraus, heute nicht und auch in den folgenden Tagen nicht. Es war wie verhext. In militärischem Sinne war Terra geschlagen und unterworfen. Es gab keine Rebellionen, und in den meisten Teilen der Welt wurde die Anwesenheit der Pastaner einfach ignoriert. Die bisherigen politischen Systeme wurden beibehalten, und geändert hatte sich kaum etwas.
    Und doch starben täglich vier oder fünf Pastaner, trotz ihrer Schutzschilde. Mit ihnen starben auch vier oder fünf Terraner. Sie konnten es sich erlauben, denn sie waren nicht auf einen Nachschub angewiesen, der eine Strecke von vielen Lichtjahren zu bewältigen hatte.
    Damit war klar: die Erde legte keinen Wert darauf, für immer besetzt zu bleiben.
    Einmal sagte Breeli zu Dorothy Green:
    »Angenommen, Dorothy, ich möchte mit den politischen Führern Terras zu einer Konferenz zusammenkommen, wie lange würde das dauern? Könnten Sie das überhaupt arrangieren?«
    »Es ließe sich machen, wenn Sie mir sagen, was ich ihnen mitteilen soll. Ich werde es dann weiterleiten.«
    »Sehr schön, aber ich möchte mit ihnen selbst sprechen. Ich möchte sie sehen.«
    »Ich bin Verbindungsoffizier«, sagte sie mit mildem Vorwurf.
    »Das weiß ich, Dorothy. Was aber, wenn ich einen Vorschlag zu machen hätte?«
    »Sie können ihn mir unterbreiten, Sir.«
    Breeli stellte keine Fragen mehr.
    Er machte auch keinen Vorschlag.
    Er hatte keinen.
    Da sich die Situation dadurch nicht verschlechtern konnte, erließ Breeli eine neue Anordnung. Sie erlaubte die Heirat zwischen Terranern und Pastanern. Einer der ersten, die von der Möglichkeit Gebrauch machten, war Leutnant Wilt. Er heiratete seine Nancy. Breeli fungierte als Trauzeuge und küßte die Braut. Sie war wirklich ein hübsches Mädchen, wenn auch vielleicht nicht so aufregend wie Margo Day.
    Als Breeli sie so zusammen sah, konnte er sich nicht vorstellen, daß Nancy nur eine Theaterrolle spielte.
    Er vermied es, Prani zu begegnen.

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