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Heyne Galaxy 13

Heyne Galaxy 13

Titel: Heyne Galaxy 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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liebsten selbst geohrfeigt. An den Trick hatte er überhaupt nicht gedacht, und nun war es zu spät. Wahrscheinlich wäre er damit sogar durchgekommen. Für einen Laien bestand keine Möglichkeit, die einzelnen Isotope zu unterscheiden, schon gar nicht während der Produktion.
    »Alles ein und dieselbe Klasse, schon richtig, aber das ist es ja gerade, Mr. Smith. Der Abkühlungsprozeß muß sorgfältiger als sonst überwacht und nachreguliert werden. Ich bin kein Techniker, aber ich kann mir vorstellen, was passieren müßte, wenn etwas von dem Zeug in die Wasserstoff-Reaktoren sickert. Auf dieses Erlebnis möchte ich lieber verzichten.«
    »Aber Sie sind genug Techniker, um damit fertig zu werden.«
    »Ich bin ein Knopfdrücker, das ist alles. Ein Techniker wäre hier fehl am Platze und außerdem viel zu teuer. Wenn ich meine Sicherheitsvorschriften beachte, kann nichts passieren.«
    »Sicherheit! Wenn der Kram hier in die Luft fliegt, würde es ein paar hundert Jahresgehälter eines Technikers kosten, ihn wieder instand zu setzen.«
    »Bestimmt. Darum die ganzen Vorschriften.«
    »Und trotzdem erinnern Sie mich immer wieder daran, daß etwas passieren könnte. Wissen Sie was, Hoerwitz? Ich traue Ihnen nicht, kein bißchen traue ich Ihnen.«
    »So, tun Sie das nicht?« Mac verlor allmählich die Geduld. »Sie versuchen mich seit Tagen in eine Falle zu locken, die es gar nicht gibt. Ober haben Sie etwa angenommen, ich ließe mich nicht so leicht einschüchtern? Sie sind keine Fachleute und leicht hinters Licht zu führen. Ich bin es nun leid. Finden Sie doch selbst heraus, ob alles stimmt!«
    Smith sah den alten Mann eine Weile forschend an, dann wanderte sein Blick zu Jones.
    »Mr. Jones, ich würde vorschlagen, daß wir nun mit Stufe Zwei unseres Planes beginnen. Bereiten Sie alles vor. Und Sie, Hoerwitz, können sich darauf verlassen, daß wir dieses Unternehmen sehr sorgfältig geplant und alle Eventualitäten berücksichtigt haben. Auch die Tatsache, daß wir in technischer Hinsicht keine Experten sind. Aber vergessen Sie auch nicht, daß Ihre Kontaktstelle auf der Erde bisher keinen Verdacht geschöpft hat, obwohl Ihre Routinemeldungen ausgeblieben sind. Für die nächsten beiden Umläufe sind keine Frachter zu erwarten – das wissen wir auch. Natürlich könnte ein unangemeldeter Tramp hier aufkreuzen, um Rohmaterial anzuliefern – deshalb wollen wir auch so schnell wie möglich fertig werden. Unsere Pläne betrafen auch den Mann, den wir hier antreffen würden, und die Tatsache, daß er dreimal so alt ist wie wir annahmen, beeinträchtigt sie keineswegs. Die erste Stufe haben Sie bereits erlebt, und ich hatte gehofft, die zweite würde nicht mehr nötig sein. Ich habe mich geirrt. Es sei denn, Sie können mir beweisen, und zwar sehr schnell beweisen, daß Sie uns nicht hereingelegt haben oder hereinlegen wollen. Aber denken Sie jetzt schnell, Mr. Hoerwitz. Ich glaube, Mr. Jones steht schon bereit.«
    Aber Mac konnte nicht mehr schnell denken, vielleicht hätte er es noch vor vierzig oder fünfzig Jahren geschafft. Er war auch kein Held, und als er sprach, klangen seine Worte wenig überzeugend:
    »Klasse IV war in Produktion, als Sie landeten. Es ist nun abgekühlt. Sie können eine Probe im Reaktor Ihres Schiffes testen.«
    »Nicht gut genug, die Ausrede. Ich zweifle nicht daran, daß ein Konverter bei unserer Landung wirklich IK IV herstellte. Ich benötige die neue Produktion als Beweis, oder den Beweis dafür, daß wirklich alles in die Luft geflogen wäre, wenn Sie die Sicherheitsvorschriften nicht beachtet hätten.«
    »Das kann ich nur beweisen, wenn ich tatsächlich eine Notsituation hervorrufe.«
    »Ihr Problem, Hoerwitz. Denken Sie schnell. Jones kommt jeden Augenblick, und wenn er erst einmal hier ist, können wir ihn doch nicht enttäuschen. Der Junge will seinen Spaß haben, das müssen Sie verstehen.«
    Smith machte wieder in Psychologie. Er wollte den Manager so einschüchtern, daß er keiner überzeugenden Lüge mehr fähig war. Aber er war nun einmal kein guter Psychologe, ebensowenig wie er ein guter Techniker war. Er erreichte genau das Gegenteil von dem, was er zu erreichen hoffte. Vielleicht rechnete er insgeheim damit, daß Hoerwitz sich in seiner Angst und Panik verraten würde, aber sicherlich nahm er nicht an, daß er von einer Sekunde zur anderen zum Helden werden konnte – zu einem Helden aus Angst. Und zu guter Letzt vergaß er die Umgebung der Schwerelosigkeit, die für den

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