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HHhH

HHhH

Titel: HHhH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Binet Laurent
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stimmt nicht ganz: Es bleibt ja noch Čurda, der Verräter, der sein Geld ausgezahlt bekommt, seinen Namen ändert, eine Frau deutscher Abstammung heiratet und eine feste Anstellung als Doppelagent für seine neuen Herren findet. Währenddessen wird A54, der deutsche Superagent, nach Mauthausen deportiert, wo es ihm gelingt, seine Hinrichtung immer wieder hinauszuzögern, indem er Scheherazade spielt. Doch nicht jeder hat so viele Geschichten zu erzählen wie er.
    Ata Moravec und sein Vater, Anna Malinová, Kubiš’ Verlobte, Gabčiks neunzehnjährige Verlobte Libena Fafek, die mit Sicherheit schwanger war, und ihre gesamte Familie, die Nováks, Familie Svatoš, Zelenka, Piskáček, Khodl, sicher vergesse ich einige, der orthodoxe Priester der Kirche und sein gesamtes Umfeld, die Menschen aus Pardubice, alle, von denen man annimmt, dass sie den Fallschirmspringern auf irgendeine Weise geholfen haben, werden festgenommen, deportiert, erschossen oder vergast. Der Lehrer Zelenka findet bei seiner Verhaftung noch die Zeit, seine Giftkapsel zu zerbeißen. Es heißt, Frau Nováková, die Mutter des kleinen Mädchens mit dem Fahrrad, habe den Verstand verloren, bevor sie und ihre Kinder in die Gaskammer gebracht wurden. Nur ganz wenige von ihnen, wie der Hausmeister von Familie Moravec, entgehen dem engmaschigen Netz. Sogar der Hund Moula, den Valčík ihm anvertraut hatte, soll vor Gram über den Verlust seines Herrchens eingegangen sein. Der Hund hatte Valčík ja tatsächlich auf dessen Streifzügen begleitet. Doch hinzu kommen jene, die nicht das Geringste mit dem Attentat zu tun hatten, die Geiseln, Juden, politischen Gefangenen, die Vergeltungsmaßnahmen zum Opfer fielen, ganze Dörfer, Anna Maruščáková und ihr Liebhaber, deren unschuldige Korrespondenz das Massaker von Lidice auslöste, und auch die Familien der Fallschirmspringer, deren einziges Verbrechen darin bestand, mit ihnen verwandt zu sein, darunter Familie Kubiš und Valčík, alle wurden deportiert und in Mauthausen vergast. Nur Gabčiks Familie, sein Vater und seine Schwestern, entging dem Massaker dank ihrer slowakischen Nationalität; denn die Slowakei war zwar ein Satellitenstaat, stand aber nicht unter Besatzung, und um zumindest den Anschein seiner Unabhängigkeit aufrechtzuerhalten, entschloss sich das Land gegen die Hinrichtung seiner Landsleute, auch auf die Gefahr hin, seinen bedrohlichen Alliierten zu brüskieren. Insgesamt fielen Tausende Menschen den Konsequenzen des Attentats zum Opfer. Doch es heißt, dass diejenigen unter ihnen, die verurteilt wurden, weil sie den Fallschirmspringern geholfen hatten, tapfer erklärten, sie bereuten nichts. Den Nazis, die über sie urteilten, sollen sie ins Gesicht gesagt haben, sie seien stolz, für ihr Vaterland zu sterben. Die Moravecs verrieten ihren Hausmeister nicht. Die Fafeks verrieten Familie Ogoun nicht, die ebenfalls überlebte. Ich habe Respekt vor diesen ehrenwerten Männern und Frauen; das ist in etwa das, was ich dazu sagen wollte, was zu sagen ich nicht vergessen wollte, wenn auch unbeholfen, mit der ganzen Unbeholfenheit, die Ehrfurchts- oder Beileidsbekundungen automatisch innewohnt.
    Heute gelten Gabčik, Kubiš und Valčík in ihrem Land als Helden, ihr Andenken wird hochgehalten und gefeiert. Nach jedem wurde eine Straße in der Nähe des Ortes, an dem das Attentat geschah, benannt, und in der Slowakei gibt es ein kleines Dorf namens Gabčíkovo. Sie werden sogar posthum noch weiter befördert (zuletzt, glaube ich, in den Rang eines Oberst). Nicht alle, die ihnen direkt oder indirekt zu Hilfe kamen, sind so bekannt wie sie, und obwohl mich schon der bloße Gedanke an die ungezügelten Anstrengungen, die ich hätte unternehmen müssen, um all diese Menschen zu würdigen, erschöpft, erschauere ich vor Schuldgefühlen, wenn ich an die Hunderte, Tausende Menschen denke, die ich anonym habe sterben lassen. Doch ich möchte daran glauben, dass diese Menschen auch dann existieren, wenn man nicht über sie schreibt.

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    Die passendste Ehrerbietung, die die Nazis Heydrich zuteilwerden ließen, war nicht Hitlers Grabrede für seinen diensteifrigen Knecht, sondern vermutlich folgende Aktion: Im Juli 1942 wird mit der Eröffnung von Belzec, Sobibor und Treblinka das Programm zur Vernichtung aller polnischen Juden in Gang gesetzt. Von Juli 1942 bis Oktober 1943 werden mehr als zwei Millionen Juden und beinahe fünfzigtausend Roma im Rahmen dieser Aktion verenden. Der Codename des Programms

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