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Hide (German Edition)

Hide (German Edition)

Titel: Hide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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Sie schloss die Augen, mehr Tränen liefen über ihre Wangen. »Das hätte ich sein sollen. Ich hätte da sein sollen, als du wieder zu dir gekommen bist. Dabei war mein eigentlicher Fehler, dich überhaupt mit Mom und Dad allein zu lassen. Ich hätte einfach jeden Tag, jede Sekunde bei dir sein sollen.«
    Ich fasste sie bei den Schultern. »Nichts davon spielt mehr eine Rolle für mich. Sag mir doch bitte einfach, wo die Jungs sind.«
    Sie öffnete die Augen und sah mich endlich richtig an. »Das kann ich nicht. Onkel Will wird dich laufen lassen, solange er die Jungs hat. Du solltest jetzt gehen. Da ist nur …«
    Die Sehnen in ihrem Hals spannten sich an, während sie nach einem weiteren Atemzug rang.
    Ich schüttelte sie. »Dani?«
    Nichts. Keine Reaktion. Ihre Augen waren leer und starr. Eine unheimliche Stille legte sich über den Raum.
    »Dani!« Sie hing schlaff in meinen Händen, ihr Kopf rollte zur Seite.
    »Wo sind sie?«, schrie ich.
    Nur die Wände antworteten mir, indem sie mir das Echo meiner eigenen Worte entgegenschleuderten.
    Zitternd stellte ich mich hin. Einer der Assistenten zuckte.
    Ich musste hier weg, bevor sie zu sich kamen. Ich war erschöpft, lädiert und kaputt. Ich konnte nicht einschätzen, wie viel Kampfwille ich noch in mir trug.
    Wahrscheinlich nicht genug.
    Ich entdeckte die Pistole, die neben dem Agenten auf dem Boden lag, hob sie auf und prüfte das Magazin.
    Ich hatte gerade den ersten Schritt auf die Tür zu gemacht, als sie aufflog und eine Heerschar an Agenten hereinströmte.
    Plötzlich schaute ich in ein Dutzend Pistolenläufe.
    »Leg die Waffe auf den Boden«, befahl Riley aus der Mitte der Meute. Langsam bückte ich mich und legte sie hin. »Danke«, sagte er. »Erschießt sie sofort.«
    Jemand drückte auf einen Abzug und ein Pfeil landete in meiner Brust. Mir schoss noch durch den Kopf, dass ich jetzt ziemlich tief in der Kacke saß, bevor mir schwummrig wurde und meine Beine nachgaben.

29
    Was hast du mit ihr gemacht?«
    Ich umschloss Danis Hand fester, während mich die blonde Frau näher betrachtete. »Hat sie irgendwelche Drogen genommen?«
    »Nein, Mom«, antwortete Dani. »Sie ist einfach nur müde.«
    Mom. Diese Frau war also unsere Mutter. Ja, das wusste ich doch. Und der Mann hinter ihr, der Mann mit den geraden Schultern, dem leicht kupferstichigen Haar und dem Strich anstelle eines Mundes war unser Vater.
    Alles fühlte sich so unzusammenhängend an. Als wäre ich in einem Traum gefangen, in dem ich wusste, dass dies hier meine Eltern waren, obwohl ich sie gar nicht erkannte.
    »Ich werde schnell was für sie einpacken«, sagte Dani. »Wir nehmen sie für ein paar Tage mit, wenn das in Ordnung geht.«
    Dad kam angestürmt und riss mich von Dani los. Seine Hand umschloss meinen Arm so fest, dass ich fürchtete, gleich würde einer meiner Knochen brechen. »Ihr nehmt sie nirgendwohin mit. Meinst du, ich weiß nicht, was ihr vorhabt? Onkel Will hat angerufen, nur zu deiner Information.« Er schaute an Dani vorbei zu den Jungs, die in einer Reihe hinter ihr standen. »Ihr habt meine älteste Tochter schon in genug Schwierigkeiten gebracht, das tut ihr meiner Jüngsten nicht auch noch an.« Luft pfiff durch seine Nase, weil er nach dem letzten Wort die Lippen fest aufeinanderpresste und innerlich zu brodeln schien.
    »Sie kommt mit«, beharrte Dani.
    Dad schüttelte den Kopf. »Nein, kommt sie nicht.«
    Ich wusste nicht, auf wessen Seite ich gehörte. Ich wollte mit meiner Schwester und Nick mit, so viel war mir klar. Aber wenn sie in Schwierigkeiten steckten, so wie Dad gerade gesagt hatte, war ich mir doch nicht mehr so sicher.
    Ich drehte den Kopf, mein Blick traf Nicks. Ich fand, die Farbe seiner Augen entsprach genau meinem himmelblauen Wachsmalstift, offiziell hieß die Farbe ›eisblau‹. Sie bedeutete Stärke für mich, Unzerstörbarkeit.
    Wohin er auch ging, ich wollte mit.
    Ich löste mich aus Dads Griff, durchquerte das Zimmer und stellte mich neben Nick. Dann schob ich meine Hand in seine. Er drückte sie ganz leicht. Es war wie eine leise Bestätigung.
    Dad lief feuerrot an. »Ich rufe Will an«, sagte er und ging mit donnernden Schritten in die Küche.
    »Warte!«, rief Mom ihm hinterher.
    Sam und Cas stürmten ihm nach.
    »Bring Anna hier weg«, sagte Dani.
    Nick zog mich hinter sich her durch den Flur in mein Zimmer, am Himmelbett vorbei bis zur Kommode. Dann schnappte er sich den Rucksack von der Tür zu meinem Schrank und fing an, Sachen

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