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Hide (German Edition)

Hide (German Edition)

Titel: Hide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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hatte.
    Ich versuchte, mich mental auf das einzustellen, was jetzt passieren würde. Sagte mir, dass Sam stark war. Dass er Schmerzen ertragen konnte, lange. Dass er nicht wollen würde, dass ich zu schnell aufgebe.
    Ich schaff das , feuerte ich mich an.
    In dem Moment kam der erste Schlag.
    Eine harte Faust traf auf direktem, schnellem Weg fachmännisch mein Kinn.
    Der Stuhl kippte durch die Wucht auf die hinteren Beine, meine Zähne prallten so stark aufeinander, dass der Schmerz durch die Wurzeln bis in die Kieferknochen zog.
    Sie wollten gar nicht ihn foltern, sondern mich.
    Ein weiterer Schlag, dieser landete in den Rippen. Der nächste im Bauch. Etwas knackte. Ketten rasselten. Ich konnte nichts sehen. Blut füllte meinen Mund.
    Ein Stiefeltritt gegen den Kopf. Der Stuhl kippte seitlich um und meine geschwollene Wange schrammte über den kalten Boden.
    »Aufhören!«, schrie Sam. Wieder rasselten die Ketten. »Bitte.«
    »Wo sind die Akten?«, fragte Riley. »Und nicht nur die Originale. Ich will wissen, wo jede einzelne Kopie davon steckt. Und jede geplante Medienaktion. Ich will jedes Detail hören.«
    Sam antwortete nicht direkt. Der Stuhl mit mir darauf wurde wieder aufgerichtet. Ich blinzelte die Tränen weg und konnte dann sogar Sams Gesicht durch den schmierigen Film vor meinen Augen erkennen.
    Tu’s nicht , dachte ich.
    Ein Arm legte sich um meinen Hals. Ein Messer wurde dagegen gepresst.
    »Rede, Sam«, forderte Riley, »sonst verblutet sie hier vor deinen Augen.«
    Ich war mir sicher, sie würden mir nichts tun. Wusste Sam, dass mein Onkel die Sektion leitete? Riley würde mich nicht umbringen, oder?
    Die Klinge schlitzte langsam, vorsichtig in meine Haut.
    Ich schrie auf. Ein kleines Blutrinnsal lief mir den Hals hinunter.
    »Also gut, also gut.« Sam kämpfte gegen seine Fesseln. Er biss so fest die Zähne aufeinander, dass ich mir Sorgen machte, er würde sie zermalmen. »Ich sage euch alles, was ihr wissen wollt.«
    »Schön«, hörte ich Riley hinter mir. »Sehr schön.«
    Und dann wurde ich wieder hinausgeschleppt.
    * * *
    Kurz darauf wurde ich ohnmächtig und erwachte irgendwann mit einem kalten Lappen auf dem Gesicht. Als ich sah, dass Dani diejenige war, die sich um meine Wunden kümmerte, rückte ich ab. »Na, du«, sagte sie. »Mit dir ist alles so weit in Ordnung, ich mach dich nur ein bisschen sauber.«
    Ich war wieder in meiner kleinen Zelle, lag flach auf dem Bett. »Es tut mir leid«, sagte Dani.
    »Fass mich nicht an.« Ich stieß ihre Hand weg.
    Sie schaute mich kritisch an. »Das war doch nicht meine Idee, das mit dem Foltern. Riley ist … Na ja … Du kennst Riley ja.«
    Alles tat weh. In meinem Kopf hämmerte es. Die Zähne fühlten sich locker an, so als hätte der Tritt gegen den Kopf sie gelöst. Etwas floss mir aus der Nase. Dani wischte es weg, danach war der Lappen voller Blut.
    »Es ist nichts gebrochen«, sagte sie. »Ich hab dich extra durchchecken lassen.«
    »Das ist ja echt toll, danke.«
    Sie seufzte. »Es tut mir wirklich leid.«
    »Du wiederholst dich.«
    »Und ich kann’s trotzdem nicht oft genug sagen.«
    »Ich will Sam.« Mir brach die Stimme und verriet dabei die große Angst, die ich vor mir selbst verheimlichen wollte. War er schon längst tot? Hatte Riley dafür gesorgt, dass Greg seine Mission erfüllen konnte?
    Dani streckte die Hand aus und schob mir eine Haarsträhne hinters Ohr. »Das geht leider nicht, Spatz.«
    Die Tür ging auf und Dani machte einen Schritt zurück. Greg und sein Partner zerrten mich vom Bett.
    »Seid vorsichtig mit ihr«, mahnte Dani.
    Diesmal wehrte ich mich nicht.
    Ich wurde in einen anderen Raum gebracht, wo zwei Laborassistenten in weißen Kitteln bereits mehrere Maschinen vorbereiteten. Sie hatten Drähte und Elektroden auf zwei Edelstahltabletts ausgelegt und ich wurde in den gepolsterten Lederstuhl gepresst, der sich dazwischen befand. Greg band meine Handgelenke an die Lehnen. Er wirkte nicht so, als würde er mich erkennen, außerdem schien er gar nicht zu sprechen, was mir Hoffnung machte. Das hieß, er hatte seine Mission noch nicht ausgeführt, denn sonst wäre er bereits wieder der Alte.
    Einer der Laborassistenten schob mir ein Plastikmundstück zwischen die Zähne.
    Dani kam zu mir, steckte einen Finger unter mein Kinn, hob meinen Kopf und zwang mich so, sie anzusehen. »Jetzt ist es bald vorbei.« Sie beugte sich vor, ihre Haare fielen ihr von der Schulter. »Ich liebe dich«, flüsterte sie und gab mir einen

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