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Hide (German Edition)

Hide (German Edition)

Titel: Hide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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ausgebildeter Killer ist, verdammt noch mal. Als ich den Befehl gegeben habe, meinte ich, Sie sollen ein Team zusammenstellen, das dafür sorgt, dass er einen Mindestabstand von fünfzig Metern zu Samuel einhält!«
    Er stöhnte frustriert. »Finden Sie sie einfach.«
    Das Telefon wurde irgendwo hingeknallt, vermutlich auf einen Tisch.
    Ich stemmte meine beiden nackten Füße in den Boden, um so viel Wucht wie möglich in den Hieb legen zu können.
    Will bewegte sich Richtung Wohnzimmer. Ich wappnete mich, zählte bis drei und schwang los.
    Will fing die Armillarsphäre mit der Linken ab, seine Rechte schoss mir an die Kehle und presste mich gegen die Wand.
    Ich keuchte nach Luft.
    Er drehte mir das alte gusseiserne Ding aus der Hand und warf es beiseite. Es hinterließ eine Delle im Parkett und fällte unterwegs fast eine große Vase.
    »Hör zu«, sagte er. Erst aus der Nähe erkannte ich, dass ein paar der Flecken auf seinem Gesicht gar keine Sommersprossen waren, sondern Narben. Winzige Punkte verfärbter Haut wie alte Verbrennungen. »Wir können das hier auf die einfache Tour machen – du kooperierst und kommst mit, ohne dich zu wehren – oder auf die harte. Kapiert?«
    »Ja.« Wobei ich mich nur so lange auf die einfache Tour einlassen würde, bis sich eine erneute Möglichkeit zur Flucht ergab.
    »Gut.« Er ließ mich los. »Dann brechen wir jetzt auf. Schuhe und Jacke findest du hinter der Couch.«
    Während ich die Schuhe zuband, zog Will ein Mobiltelefon aus der Tasche und wählte eine Nummer. »Macht den Jet startklar«, orderte er. »Ich brauche vermutlich nicht mal eine halbe Stunde.«
    »Jet?«, fragte ich.
    »Ich bring dich erst mal in ein anderes Land, bis die Sache mit Sam ausgestanden ist.«
    Die Sache mit Sam . Das klang gerade so, als würden die beiden bloß darüber streiten, wer die Milch nicht zurück in den Kühlschrank gestellt hatte.
    Ich wappnete mich. »Ich werde das Land nicht verlassen.«
    »Oh, doch. Das wirst du. Weil du da sicherer bist und sich jemand um deine Verletzungen kümmern kann.«
    »Werde ich nicht.«
    »Wirst du.«
    Schweigend führten wir diese Auseinandersetzung weiter. Seine Drohung hing schwer im Raum. Jetzt war nicht der richtige Moment, das auszudiskutieren.
    »Wirst du mein Gedächtnis auslöschen?«, fragte ich.
    Bedauern zeichnete sich zwischen seinen Augenbrauen ab. Seine Stimme brach, während er sprach. »Es ist zu deinem Besten.«
    Verständlich, dass er davon überzeugt war. Er genau wie Dani. Sie dachten, sie könnten mit ihrer Rumpfuscherei an Erinnerungen alles zurücksetzen, alles Geschehene ungeschehen machen.
    Aber das konnten sie nicht.
    Ich musste unbedingt verhindern, dass er mich in dieses Flugzeug setzte.

31
    Vor der Haustür wurden wir bereits von einem Wagen erwartet. Wo auch immer wir uns befanden, um uns herum gab es nichts als Wald. Er hatte mich also aus dem Labor der alten Fabrik weggeschafft, was gleichzeitig bedeutete, die Jungs konnten mittlerweile ebenfalls so gut wie überall sein.
    Würden sie mich finden, bevor Will mich zu diesem Jet gebracht hatte?
    Und wo war Trev?
    »Schnall dich an«, befahl Will, während der Agent, der uns chauffierte, die lange, gewundene Auffahrt hinuntersteuerte.
    »Wie soll ich fahren?«, fragte der Agent.
    »Über die Autobahn. Da fallen wir nicht so auf.«
    Um zur Autobahn zu gelangen, mussten wir erst ein kleines, namenloses Nest durchqueren. Viel Verkehr herrschte nicht, weshalb ich mich unweigerlich fragte, wie spät es wohl sein mochte.
    »Wohin willst du mich eigentlich bringen?«, fragte ich.
    »Nach Europa«, antwortete Will.
    »Wieso nach Europa?«
    Grinsend drehte er sich zu mir. »Horchst du mich etwa aus?«
    Ja, genau das tat ich.
    Die Ampel vor uns schaltete auf Rot, wir hielten. Das Brummen des Motors war das einzige Geräusch im Wagen. Will saß leicht geduckt, damit er in den Rückspiegel sehen konnte und so die Fahrbahn hinter uns im Blick hatte. Außerdem schielte er abwechselnd aus den getönten Seitenfenstern.
    »Hat die zweite Einheit die Gegend gesichert?«, fragte Will den Agenten.
    »Ja. Sie haben nichts gefunden. Keine Spur von ihnen.«
    Die Jungs. Er meinte bestimmt die Jungs.
    Ich musste mir etwas einfallen lassen und zwar schnell. Ich könnte während der Fahrt die Tür öffnen und rausspringen. Wenn ich mich richtig abrollte, war das Verletzungsrisiko minimal. Aber konnte ich Will und seinen Leuten entkommen?
    Vielleicht ergab sich auf dem Weg ins Flugzeug eine

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