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Titel: Hide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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ich ihm alles, was wir herausgefunden hatten. Dad hörte aufmerksam zu und kaute auf einem Strohhalm herum. »Du vermutest, dass Sam deine Eltern umgebracht hat?«, fragte er dann. »Das ist eine äußerst interessante Annahme.«
    »Das ist keine Annahme, das stand in Sams Akten. Außerdem war mein Onkel sogar dabei.«
    Dad runzelte die Stirn. »Dein Onkel?«
    »Ja, wieso?«
    »Merkwürdig.« Dad zuckte mit den Schultern. »Mir wurde gesagt, du hast keine lebenden Verwandten mehr. Ich vermute, ich hätte Connor besser kein einziges Wort geglaubt. Denn wenn ich gewusst hätte, dass du noch einen Onkel hast …«
    »Dad, ist schon in Ordnung. Wirklich.«
    »Na ja.« Er seufzte. »Wie dem auch sei.« Er räusperte sich. »Du meinst also, die Jungs könnten mit einer neuen Methode programmiert worden sein?«
    »Ja. Sam hat dir doch sicher erzählt, was wir mit den Jungs aus dem Delta-Labor erlebt haben, oder?«
    »Ja, hat er.«
    »Deshalb fürchten wir, die Sektion könnte auch Cas oder Sam mit der gleichen Methode behandelt haben, als sie im Hauptquartier festgehalten wurden.«
    »Aber …«, Dad hob mahnend den Zeigefinger, »… wenn sie schon damals aktivierbar gewesen wären, wieso hätten sie dann darauf verzichten und uns alle entkommen lassen sollen? Schließlich hätte das Connor in erster Linie ziemlich viel Ärger erspart, mal ganz davon abgesehen, dass es ihm vielleicht sogar das Leben gerettet hätte. Das ist doch eigenartig.«
    Nun legte ich die Stirn in Falten. »Da könntest du recht haben.«
    »Und mal ganz ehrlich, Anna, ich würde wirklich nicht alles glauben, was in diesen Akten steht. Selbst wenn Trev mit den besten Absichten gehandelt hat, heißt das noch lange nicht, dass auch alles wahr ist, was da steht.«
    »Aber dann hätten sie ja ahnen müssen, dass Trev die Daten kopiert, um die falschen Informationen rechtzeitig in ihre Datenbank zu schmuggeln.«
    Darüber dachte Dad nun erst mal nach. »Dann weiß ich’s auch nicht. Habt ihr den Speicherstick mal aus der Hand gegeben?«
    »Du meinst, ob jemand die Möglichkeit gehabt hätte, die Datei nachträglich hinzuzufügen?«, fragte ich. Dad nickte. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sam ihn die ganze Zeit hatte, seit wir unser letztes festeres Domizil verlassen haben.«
    »Und niemand sonst hatte Zugang dazu?«
    »Nicht, dass ich wüsste … Obwohl, warte mal … Greg vielleicht. Oder einer der anderen Jungs aus dem Delta-Labor.«
    »Na, bitte«, sagte Dad, während er das Tempo drosselte, weil wir uns auf eine rote Ampel zubewegten.
    Ein winziger Hoffnungsschimmer blitzte in mir auf.
    Dad drückte auf den Blinker. Das regelmäßige Klicken und das Brummen des Motors füllten die Stille zwischen uns.
    Und noch etwas passte nicht, ich bekam es bloß nicht zu fassen. Ich hatte einzelne Puzzleteile vor Augen, die sich bloß nicht zusammenfügen lassen wollten. Ich war mir ziemlich sicher, dass weder Greg noch einer der anderen Jungs überhaupt die Gelegenheit gehabt hatte, sich an dem Speicherstick zu vergreifen. Und wenn doch, dann wären sie zu dem Zeitpunkt bei vollem Bewusstsein gewesen.
    Greg und seine Kumpels wirkten aufrichtig dankbar darüber, befreit worden zu sein. Und nach ihrer Aktivierung zählte bei ihnen nur noch eins: Sam, Nick und Cas zu beseitigen. Greg hatte zwar nach Dani geschlagen, aber als sie ihm nicht mehr im Weg war, hatte er sich nicht weiter für sie interessiert, sondern sich auf die Jungs gestürzt.
    Es gab nur eine weitere Person, die Zugang zu dem Speicherstick gehabt hatte: Dani. Und sie war die Letzte gewesen, die mit Greg gesprochen hatte. Was hatte sie noch mal zu ihm gesagt?
    Es war ein ungewöhnliches Wort gewesen. Eins, das man eher selten verwendete. An so viel konnte ich mich noch erinnern.
    Achtsam. Seid achtsam .
    Hatte Dani etwa Greg und die anderen aktiviert? Und hatte sie nicht versucht, mich von dort wegzulocken, während die anderen kämpften?
    »Wo ist dein Handy?«, fragte ich.
    »Im Handschuhfach.«
    Ich tippte Sams Nummer ein. Es tutete. Und tutete und tutete.
    Ich legte auf und wählte stattdessen Nicks Nummer. Auch dort ging keiner ran.
    »Können wir umdrehen?«, sagte ich. »Wir müssen zurück nach Grand Rapids.«
    Dad warf mir einen flüchtigen Blick zu. »Ganz sicher?«
    »Ja, ich … Ich muss mit Sam sprechen, unter vier Augen. Ich hätte einfach sofort mit ihm sprechen sollen.«
    An der nächsten Kreuzung machte Dad einen U-Turn, als die Straße frei war, und schon fuhren wir wieder

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