High Heels vs. Turnschuh (German Edition)
nicht öffentlich darüber auslassen«, meinte sie.
Wie dem auch sei, mit Melli verbrachte ich meine Zeit sowie viel lieber persönlich. Wir gingen gemeinsam Shoppen, Essen, ins Kino und sogar gemeinsam auf´s Klo. So machen das halt beste Freundinnen. Es gibt doch kaum etwas vergnüglicheres, als auf der Toilette einer Diskothek, ein kurzes Update über die Männerlage zu machen, den Sitz der Kleidung zu prüfen und das Make Up wieder aufzufrischen.
Wir feierten wirklich jedes Wochenende und ließen uns in den angesagtesten Clubs der Stadt blicken. Maximilians oder P1, je nachdem wo gerade die bessere Party war, oder es sich vermuten ließ, auf die besten Männer zu stoßen. Sich zu zeigen war am Wochenende einfach ein Muss. Nicht dass ich eitel war, aber eigentlich hatte ich ja alles was man brauchte, um auf Männer anziehend zu wirken.
Während ich nun immer noch in Gedanken versunken rumlungerte, summte das Handy und eine SMS von Melli ließ mich aufspringen.
»Hole dich um 21:00 Uhr ab. Komm runter. Freu mich. LG Melli. «
Oh Sch*** , ich musste mich ja noch fertig machen. In zwei Stunden wurden wir im P1 erwartet. Zu einer Party, die wieder einmal viel Spaß versprach. Eigentlich war die Zeit fast zu knapp, für all das, was ich noch tun musste. Für eine Frau ist es ja nicht einfach damit getan, mit feuchten Händen mal eben durch´s Haar zu fahren. Das konnte sich vielleicht ein Mann leisten, wobei ich mir wünschen würde, nicht immer nur Männer kennenzulernen, die ständig diese Styling-Methode pflegten.
Kurz vor knapp legte ich noch Lip Gloss auf und betrat keine Minute zu Früh die Straße. Melli fuhr gerade in einem Taxi vor, um mich abzuholen. Gutgelaunt und schwungvoll stieg ich dazu. Irgendwie hatte ich einfach das Gefühl, dass dieser Abend etwas Besonderes werden würde.
Wie unter Mädels üblich, begrüßten auch wir uns mit einem Küsschen rechts und einem Küsschen links. Der Blick des Fahrers wanderte während der Fahrt, immer wieder in den Rückspiegel. Dass es nicht am Verkehr lag, wusste ich. Ich hatte also wieder einmal ganze Arbeit geleistet.
Das Gespräch, das ich mit Melli führte, drehte sich, wie konnte es anders sein, wieder einmal über das „ Sein oder nicht Sein des Mannes“ . Was musste der Richtige haben, wie sollte er aussehen und welche Charaktereigenschaften sollte er mitbringen?
Ich weiß halt was ich will und was nicht. Was ich schon mal nicht wollte, war ein Mann, der sein Hosen, an den Kniekehlen trug und womöglich noch eine Bud Simpson Short hervorblitzten ließ. Wobei ich es aber genauso wenig leiden kann, wenn Frauen ihren ausgewaschenen Slip, mit Hüfthosen zur Schau stellen. Am allerschlimmsten finde ich aber Männer, die glauben, dass der Knigge eine hessische Ausdrucksweise ist, und für, „das kannst Du knigge“ steht.
So kamen wir in unserer Fachsimpelei auch bald auf den süßen Barkeeper zu sprechen. Dass freitags meist ein Frauenüberschuss herrschte, lag zum Großteil an ihm. Wie er lächelte. Ein seufzender Laut entfuhr mir, bei dem Gedanken an ihn.
»Wäre der nicht was für dich?«, fragte Melli mich.
Ich überlegte kurz. »Nein, lieber nicht. Ich glaube auch nicht, dass so ein Mann in mein künftiges Leben passen würde.Meine Angst ist dann doch zu groß, dem ständigen Konkurrenzkampf nicht gewachsen zu sein. «
Aber natürlich sind Männer nicht das einzige, was Melli und mich interessierte. Der Themenwechsel führte uns zu den neuesten Modetrends der Saison. Es ist schließlich ebenso wichtig zu wissen, was man wann und wie trug, welche Farben gerade aktuell sind und was bei der nächsten Shoppingtour, den Kleiderschrank endgültig, zum Platzen brachte.
»Hast du die neuen Peeptoes in der Gala gesehen?«, fragte ich Melli. »Einfach nur… Wow.«
»Nein, welche Marken denn? Ich finde ja die neue Chanel-Kollektion einfach nur schön, wobei aber auch Prada einige sehr gute neue Modelle herausgebracht hat«, antwortete Melli.
»Ich glaube, die in der Gala sind sogar von Prada, aber das kann ich jetzt nicht beschwören. Ich schau morgen mal nach.«
»Ja, gib mir dann Bescheid, dann können wir nächste Woche gemeinsam losziehen«, sagte sie und ihr Gesicht erhellte sich, bei dem Gedanken daran.
Ich weiß, ich wiederhole mich jetzt mit meinem ewigen Singlegejammer, aber was lag denn näher, um diesen Zustand zu ändern, als sich in Schale zu schmeißen? Und sind wir doch mal ehrlich, Männer lassen sich doch am einfachsten mit
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