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High Heels vs. Turnschuh (German Edition)

High Heels vs. Turnschuh (German Edition)

Titel: High Heels vs. Turnschuh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Clayton
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verstehen es, zu Motivieren und eine konsequente Linie zu fahren, ohne nach Anerkennung zu streben.
    Sie halten ihrem Mann den Rücken frei und finden eigenhändig Lösungen, um ihn von allen belanglosen Notwendigkeiten Daheim zu verschonen.
    Auch sollte es Ihnen ein Anliegen sein, die Bedürfnisse Ihres/Ihrer Kindes/Kinder und Ihres Mannes stets zu Erkennen und auf deren Erscheinungsbild zu achten.
    Ein gepflegtes Äußeres und Körperbewusstsein Ihrerseits ist Voraussetzung, um Ihrem Mann auch weiterhin zu gefallen, und die Familie nach außen hin repräsentieren zu können.
    Die Freude, Ihren Mann mit kreativen und ausgefallenen Ideen zur Verfügung zu stehen, sollte jederzeit, die Betonung liegt auf JEDERZEIT, möglich sein. Sparen Sie hierbei nicht an Eigeninitiative.
    Seien Sie in Ihrem Wirken unaufhörlich bescheiden und stellen Sie sich nie auf Rang 1 in der Familienhierarchie. Dieser Platz sollte stets dem Mann vorbehalten sein.
    Selbstverständlich werden Sie nicht müde zu betonen, wie erfüllt und befriedigend Ihre Aufgaben sind.
    Wenn Sie dies selbst bei Migräne, Fieber und Lungenentzündung schaffen, ohne dem Burn Out anheim zu fallen, freuen wir uns, Sie begrüßen zu dürfen.
     
     
    Wo begrüßen zu dürfen? Also wirklich, wer so eine Stellenbeschreibung ablieferte, brauchte sich wirklich nicht über den Mangel an zuverlässigen Arbeitskräften, beschweren. So bescheuert konnte doch niemand sein.
    Unter normalen Umständen hätte ich diesen Wisch einfach verbrennen, zerreißen und in den Müll werfen sollen Wäre da nur nicht mein inneres Verlangen gewesen, dem Urinstinkt endlich nachzugeben, um Ehefrau und Mutter zu werden.
     

     

Nie ohne High Heels
     
     
    Wenn ich nicht gerade auf Facebook meinen Beziehungsstatus aktualisierte, zog ich mit meiner besten Freundin Melli, durchs Münchner Nachtleben, streifte durch die Shoppingmeilen oder ich genoss einfach die Ruhe meiner wunderschönen Wohnung. Diese war zwar nicht sehr groß, hatte aber dennoch alles, was ich als Meist-Single-Frau benötigte. Ausgestattet mit einer kleine Küche, oder besser gesagt einer Kochnische, war dies der einzige Raum, der seit dem Einzug immer noch sehr minimalistisch wirkte. Ein, nach 5 Jahren, immer noch neuer Herd, eine Mikrowelle, und ein Kühlschrank, standen hier rum und warteten auf Verschönerung. Eigentlich wollte ich mir ganz zu Anfang schon eine schicke Einbauküche leisten, aber das Geld hierfür sparte ich mir dann doch lieber, da ich sowie nicht kochen konnte und auch gar nicht wollte. Eine Küche ist halt kein Aufenthaltsraum, zumindest nicht für mich. Der Kühlschrank war ohnehin nur mit Tiefkühlkost, Diät-Joghurt und jeder Menge Prosecco bestückt.
    Das Geld, das ich bei der Einrichtung der Küche sparte, steckte ich lieber in die Gestaltung meines Badezimmers.
    Schon als ich mich vor fünf Jahren auf Wohnungssuche machte, lag mein Hauptaugenmerk darauf, eine Bleibe zu finden, die ein Badezimmer mit Wow-Effekt vorzuweisen hatte. Was gibt es denn Schöneres als in einem Rosenölbad zu liegen, vor dem Spiegel zu stehen und das ganze Sammelsurium an Make Up Utensilien aufwändig im Gesicht zu verteilen. Das macht doch umso mehr Spaß, je besser das Badezimmer ausgestattet ist. Und mein Bad hatte diese Vollausstattung. Weiß/anthrazit gekachelt, Regendusche mit LED-Beleuchtung, Badewanne mit Whirlpoolfunktion, bot es mir dazu so viel Platz, dass von der beheizbaren Wimpernzange über den Epilierer, vom Lockenstab bis zum Porenreiniger und vom Manikürset bis zu Kosmetikartikel, alles für den täglichen Gebrauch auf Glasregalen griffbereit da lag. Ich steh einfach auf Regale. Da ich nämlich das Problem habe, Dinge zu vergessen, die ich nicht sah, musste alles, was ich als Frau benötige, im Blickfeld bleiben. Und das konnten eben nur Regale mir bieten, zudem haben diese den Vorteil, dass sich damit wirklich alles, wunderbar präsentieren ließ.
    Mein absolutes Schmuckstück befand sich jedoch in meinem Schlafzimmer. Hier stand ein Bibliotheksregal in bestem, dunklem Mahagoni. Das habe ich vor einigen Jahren, von meinen Großeltern geerbt und ich wusste schon damals, als es noch in deren Haus stand, dass ich dieses riesige Ding einmal für etwas ganz anderes, als Bücher nutzen würde. Bei mir wäre dieses Regal ideal, um alle meine High Heels präsentieren zu können. Als es dann in meiner Wohnung seinen Platz fand, sah es noch besser aus, als ich mir das in meiner Phantasie überhaupt vorstellen

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