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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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endlich aus dem zu engen Geburtskanal.
    »O mein Gott! Was ist das?«, rief Madeleine aus, als sie die Blutlache erblickte, die sich zwischen Isabelles Schenkeln bildete.
    Die junge Frau stöhnte nur noch schwach. Teilnahmslos entfernte die Hebamme zunächst gekonnt den Schleim aus dem Hals des Kindes, das sogleich kräftig zu schreien begann. Sie durchtrennte die Nabelschnur und verknotete sie und wickelte das Kind dann fest in eine Decke, die sie vor dem Kamin angewärmt hatte. Madeleine, die angesichts des Blutes, das aus dem Körper ihrer Cousine trat, von panischer Angst ergriffen wurde, nahm ein Laken und zerriss es, um eine Kompresse herzustellen.
    »Sie wird verbluten! So tut doch etwas!« »Ein schöner strammer Junge«, erklärte die Hebamme zufrieden lächelnd.
    Dann riss sie Madeleine energisch das Laken aus den Händen, tränkte es in reichlich Essig und stopfte es Isabelle, die nur noch halb bei Bewusstsein war, zwischen die Schenkel.
    »Ob sie leben wird oder nicht, liegt bei Gott. Allein Er entscheidet.«
    Verstohlen betrachtete sie das pausbäckige Baby, dessen Haar so rot leuchtete wie ein Johannisfeuer. Jetzt hegte sie keinen Zweifel mehr daran, wer der Vater war. Die Gebärende hatte den Namen eines gewissen Macdonald, eines Schotten, mit Schimpf überzogen. Und hatten die Schotten nicht alle rotes Haar? Noch ein Kind, das in Sünde empfangen wurde, dachte sie bitter. Diese verfluchten Engländer besudeln den Leib unserer Mädchen! Gott wird entscheiden, ob diese Frau für ihren Fehler büßen muss …
     
    Mit einem Mal schwiegen die Trommeln, und auch das Vogelgezwitscher verstummte. Alexander hörte nur noch das Raunen der Menschenmenge und seinen eigenen Herzschlag. Das Letzte, was er vor seinem inneren Auge sah, als er spürte, wie sich die Falltür zu seinen Füßen öffnete, war Isabelle, die lachend durch sein grünes Tal rannte. Sie drehte sich zu ihm um, sah ihn aus schelmisch blitzenden Augen an und schenkte ihm dieses strahlende Lächeln, das seine düstere Existenz erhellt hatte …
    »Aufhören!«, brüllte jemand. »Brecht die Hinrichtung ab! Befehl von Gouverneur Murray!«
    Der Ruck traf ihn wie ein Blitzschlag; sein Körper wurde in die Länge gezogen, seine Wirbel lösten sich voneinander. Instinktiv versuchte er, Halt am Boden zu finden, und zappelte frenetisch mit den Beinen. Der Strick schnitt ihm in den Hals, brannte auf seiner Haut. Er erstickte. NEIN, ICH WILL NICHT STERBEN!, schrie er lautlos. Doch kein Laut drang aus seiner zerdrückten Kehle, genau wie kein Lufthauch hineinkonnte. Sein Genick war nicht gebrochen; jetzt würde der Strick ihn erdrosseln …
    »Verdammt! Schneidet den Strick durch!«
    Hände ergriffen seinen Körper, hoben ihn hoch, schüttelten ihn. Wie durch ein Wunder strömte endlich Luft in seine Lunge, und zusammen mit ihr das Leben. Mehrmals atmete er tief ein und erstickte fast daran.
    »Alexander, hörst du mich? Alex!«
    Man nahm ihm die Augenbinde ab. Eine Silhouette, die von dem milchig weißen Himmel herabgestiegen schien, beugte sich über ihn. Jemand tastete seinen Hals und seine Brust ab.
    »Antworte mir doch, Herrgott, Alexander!«
    Helle Augen musterten ihn flehend und besorgt. Einen kurzen Moment lang glaubte er, seine Mutter vor sich zu sehen.
    »Arrr… chie.«
    Mit seiner verletzten Kehle brachte er den Namen kaum heraus. Er hob eine zitternde Hand und klammerte sich an den Rock seines Onkels, der ihm ein Dokument mit dem Siegel des Gouverneurs von Québec vor die Nase hielt.
    »Du bist begnadigt worden, Alexander! Murray hat dich freigesprochen, und Macpherson und Fletcher haben alles gestanden. Verstehst du? Du bist frei!«
    Der junge Mann nickte und schloss die Augen, doch die Tränen wollten nicht kommen. Gott sei’s gedankt, er lebte! Aber frei war er deswegen nicht…
     
    Marie wedelte mit den nassen Fingern über dem Hemd herum. Mehrmals schlug sie die Hand aus und übersäte den Stoff mit winzigen Wassertröpfchen, die dann zischend unter dem Bügeleisen verdampften. Isabelle schaute ihr zu, ohne wirklich etwas zu sehen. Sie war mit den Gedanken anderswo.
    Justine, Madeleine und Ti’Paul lasen mit verteilten Rollen eine Fabel von La Fontaine. Auch das drang nicht bis in Isabelles Hirn. Die junge Mutter hörte nur das Schmatzen des Säuglings, der an der gewaltigen Brust seiner leise vor sich hinsummenden Amme lag. Auf der Erde stand eine Wiege aus Ahornholz, in der ein weiteres Kind wartete.
    Ihr in Windeln gewickeltes

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