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Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
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Heftig rang er nach Luft, lehnte sich vor Marian kniend nach hinten und betrachtete sie. Sie lag da, die Augen geschlossen, und atmete tief durch, um sich von der Anstrengung zu erholen, die zu dieser überwältigenden Befriedigung geführt hatte. Immer wieder lief ein Schauer über ihren Körper, während die Lust allmählich abebbte. Es war aber allein ihrer Unerfahrenheit zuzuschreiben, dass ihr die Bedeutung seines Handelns nicht klar war.
    Sie waren zwar vor beiden Clans rechtmäßig Mann und Frau, doch solange er nicht die Wahrheit kannte, die sie vor ihm geheim hielt, würde er nicht das Risiko eingehen, dass sie von ihm schwanger wurde. Ihr Lust zu bereiten und sie und sich selbst zum Höhepunkt zu bringen, war eine Sache, aber ein Kind mit ihr zu zeugen, das war ihm unter den gegebenen Umständen einfach nicht möglich.
    Duncan ließ sich neben ihr auf das Laken sinken und zog sie an sich, um ihre Nähe in diesen letzten ruhigen Momenten zu genießen. Als er nach unten sah, fiel ihm abermals die Farbe der Locken zwischen ihren Schenkeln auf, und dabei erinnerte er sich daran, was er sie hatte fragen wollen. Die Locken waren nicht nur heller als ihr Haupthaar, sondern sie wiesen auch einen anderen Farbton auf, ein blasses Rotgold, das einen auffallenden Kontrast zu ihrem dunklen braunen Haar bildete. Noch während er sich über diese Beobachtung wunderte, wurde ihm auf einmal klar, dass sie ihn ansah.
    „Das ist eine andere Farbe“, sagte er. „Hast du dir die Haare gefärbt?“
    „Aye“, erwiderte sie, stand auf und holte ihre und seine Kleidung.
    „Warum? Weshalb veränderst du dein Aussehen?“
    Noch während er die Frage aussprach, konnte er die Antwort bereits erahnen. Nicht nur, dass sie ihre Haare dunkel gefärbt hatte, sie trug auch weite, locker sitzende Kleidung, die den Schwung ihrer Kurven vor jedem Betrachter verbarg. „Sag mir den Grund, Marian.“
    „Ich will keine Aufmerksamkeit auf mich lenken, erst recht nicht durch mein Aussehen.“
    Mit diesen Worten wandte sie sich ab und zog sich an, wobei ihm auffiel, dass all ihre Kleidung in trostlosen dunklen Braun- und Grüntönen gehalten war, durch die sie in ihrem Garten und im Wald mit der Umgebung fast eins wurde; und die Haarfarbe trug ihren Teil dazu bei.
    Alles gehörte zu ihrem Plan. Einem Plan, der wohl aus der schmerzhaften Sühne für irgendein Vergehen heraus entstanden war.
    „Du warst keine Hure, Marian. Wir beide wissen, diese Geschichte ist erfunden. Aber warum lässt du als Tochter eines Adligen und als Schwester des Lairds zu, dass so etwas ungestraft erzählt werden kann?“
    „Glaubst du, man hat mir eine Wahl gelassen?“, fuhr sie ihn wütend und verletzt zugleich an.
    Er stand auf, fasste sie an den Schultern und drehte sie zu sich um. „Dann sag mir deine Wahrheit. Lass mich dir helfen“, drängte er.
    Der plötzliche Wutausbruch verrauchte so abrupt, wie er aufgekommen war, und Marian entzog sich seinen Händen, um Strümpfe und Schuhe anzuziehen. Er wartete eine Weile, ob sie noch etwas sagen würde, doch es herrschte Stille, und Marian machte keine Anstalten, ein weiteres Wort von sich zu geben. Während er seine Sachen an sich nahm, um sich ebenfalls anzuziehen, beobachtete er sie, wie sie die Decken zurück aufs Bett legte und das befleckte Laken in den Badezuber warf. Für einen kurzen Moment begegneten sich ihre Blicke, wobei der ihre ihm alles verriet.
    Ja, sie hatte sehr wohl verstanden, was er getan hatte, und nun würde sie den Beweis dafür wegwaschen, damit die Diener nicht darauf aufmerksam werden konnten und es jedem weitererzählten, der es hören wollte. Sie würden hinter ihrem Rücken über ihren Ehemann tuscheln, der ihre Monatswäsche würde sehen wollen, um den Beweis geliefert zu bekommen, dass sie nicht noch ein Kind austrug, von dem er nicht wusste, ob er oder ein anderer Mann der Vater war.
    Auch wenn diese Vermutungen rein gar nichts mit den Tatsachen zu tun hatten, würden sie ein Eigenleben entwickeln und schließlich als Wahrheit angesehen werden. Schon jetzt beruhte ihr Ruf auf nichts anderem als üblen Behauptungen, die jeder Grundlage entbehrten.
    Wortlos wusch sie das Laken, wrang es aus und legte es dann auf einen Hocker. Einer der Diener konnte es später mitnehmen und zusammen mit anderer Wäsche zum Trocknen aufhängen.
    Eine Ehefrau, aber nicht richtig verheiratet. Eine Hure, aber noch eine Jungfrau. Eine Mutter, die aber nie ein Kind zur Welt gebracht hatte. Gab es

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