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Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
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irgendetwas an ihr, das fernab von Lug und Trug ihre wahre Seite zeigte? Wenn sie glaubte, unter solchen Voraussetzungen mit ihm ein neues Leben beginnen zu können, dann befand sie sich im Irrtum. Da war es nur gut, dass sie angesichts einer so ungewissen Zukunft nicht noch ein Kind in sich trug.
    Plötzliche Unruhe im Gang vor ihrem Gemach ließ Marian aufhorchen, Duncan ging zur Tür und nahm den Riegel weg. Ciara kam durch den Korridor zu ihnen gestürmt, und Marian sah, dass sie ein neues geschnitztes Spielzeug in den Händen hielt.
    „Ein Schwein, Mama! Tavis hat nur für mich ein Schwein gemacht, und es sieht genauso aus wie das Mamaschwein im Stall von Laird MacCallum.“
    Der junge Mann errötete, als er Ciara reden hörte, und Marian bedankte sich mit einem Lächeln für die freundliche Geste gegenüber ihrer Tochter.
    „Und? Hast du dich bei Tavis für das Geschenk bedankt?“
    Sofort blieb die Kleine stehen und machte vor Tavis einen Knicks, bei dem sein Gesicht nur noch mehr anlief. „Ich danke dir für das Geschenk.“ Ihr Tonfall war dabei so ernst, dass Marian die Stimme ihrer Tochter fast nicht wiedererkannt hätte. Dann zog Ciara sie zu sich heran und flüsterte ihr zu: „Ich werde Tavis heiraten, Mama.“
    Die Worte, die so ernst wie ein Schwur, nicht aber wie der flüchtige Wunsch eines kleinen Kindes über Ciaras Lippen kamen, verblüfften Marian so sehr, dass sie als Reaktion darauf nur lächeln konnte. Duncan stand während der gesamten Unterhaltung ein Stück hinter ihr und schwieg. Als Ciara ihn bemerkte, lief sie zu ihm, um ihm ihr neuestes Spielzeug zu präsentieren. Während sie ihm vormachte, wie ein Schwein ging und welche Geräusche es von sich gab, hörte er ihr geduldig zu, und erst als sich seine Männer in der Nähe versammelten, drehte er sich zu Marian um.
    „Ich muss jetzt gehen“, sagte er leise. „Die Vorbereitungen für den Rest unserer Reise müssen getroffen werden.“
    Sie schaute ihn nicht an, und obwohl ihr Körper immer noch von den letzten Schwingungen der Lust erfüllt war, die er ihr bereitet hatte, fühlte sie sich von seinem letzten Akt verletzt, als er sich aus ihr zurückzog, da dieses Vorgehen von seiner Abweisung ihr gegenüber zeugte. Vielleicht sollte sie ihm ja dankbar dafür sein, dass nicht etwas geschah, was sie und vor allem er später bereuen würde.
    Dennoch schmerzte es mehr als alle Beleidigungen und Anfeindungen, die sie über sich hatte ergehen lassen. Denn da wusste sie, es waren alles nur Lügen, doch sein Akt sagte die Wahrheit über das aus, was zwischen ihnen war, und zwar so deutlich, dass sie am liebsten auf der Stelle in ihr ruhiges Cottage im Wald zurückgekehrt wäre.
    Sie nickte nur, ohne ihn anzusehen, dann nahm sie Ciara an die Hand und wartete, dass die Männer gingen, damit sie ihre Fassung wiedererlangen konnte. Da es ein klarer, sonniger Tag werden würde, beschloss sie, einen Spaziergang zu unternehmen. Doch … war ihr so etwas hier überhaupt gestattet?
    „Sir Duncan?“, rief sie hinter ihm her. „Darf ich mich ins Dorf begeben?“
    Er kam so schnell und mit einem so wütenden Gesichtsausdruck auf sie zu, dass sie aus Angst vor seinem Zorn unwillkürlich vor ihm zurückwich. „Mein Name ist Duncan“, zischte er ihr zu. „Sag niemals ‚Sir‘ zu mir!“
    Seine Wut erschreckte sogar Ciara, die sich an der Hand ihrer Mutter festklammerte. Marian schob das Mädchen hinter sich, sodass es Duncan nicht länger sehen konnte. Der atmete daraufhin tief durch und erlangte prompt seine gewohnte Gelassenheit zurück.
    „Du bist hier Gast des Lairds und du bist meine Ehefrau, Marian. Du kannst einen Spaziergang unternehmen, wohin auch immer du möchtest.“ Ihm fiel auf, dass sogar seine Männer ihn verwundert anstarrten. „Wünschst du eine Eskorte?“, fragte er und trat einen Schritt weg von ihr.
    Sie mochte ein Gast des Lairds und auch die Ehefrau eines Mannes des MacLerie sein, doch das alles änderte nichts daran, dass sie immer noch die Robertson-Hure war, die überall dort verhöhnt wurde, wo sich ihr Ruf herumgesprochen hatte. Nach den Blicken derer zu urteilen, die ihr in der Festung bislang begegnet waren, wussten sie alle, wer sie war. Am liebsten wäre sie zurück in ihr Gemach gelaufen, um es nie wieder zu verlassen, andererseits jedoch hätte sie auch sehr gern die Wahrheit hinausgeschrien, die Duncan kannte. Doch sie war vernünftig genug, um zu wissen, welche Folgen ein solches Geständnis haben würde, und

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