Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hilfe! Gaby in Gefahr!

Hilfe! Gaby in Gefahr!

Titel: Hilfe! Gaby in Gefahr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
bieten, lasse ich Sie laufen.“
    „Du machst dich lustig über
mich.“
    „Ich lache über Ihren Versuch,
mich bei der Ehre zu packen - nicht über das, was Sie getan haben. Frauen und
Mädchen Gewalt antun — Pfui, Teufel. So ein Typ muß doch krank sein.“
    „Ich weiß es nicht“, sagte
Beukert. „Ich kenne mich da überhaupt nicht aus. Ich bin nur das Opfer eines
übereifrigen Bengels, der sich wichtig macht. Aber dafür werde ich dir was
einbrocken, da kannst du sicher sein.“
    Komisch, dachte Tim. Die Augen
sind eigentlich nicht braun. Eher gelb. Grünlich-gelb. Hat der mir einen
falschen Reisepaß gegeben? Grün-gelbe Augen voller Haß. Wie der mich anstarrt.
Am liebsten würde er mich umbringen. Beukert — oder wie auch immer du heißt —
ich glaube, du bist es wirklich.
    Eine Durchsage. Die nächste
Station.
    Valseppstetten-an-der-Quecke.
Namen gibt’s! dachte Tim.
    Backsteinhäuser glitten vorbei.
Der Bahnhof. Der IC hielt mit merklichem Ruck, Hydraulik zischte. Tim stand auf
und nahm seine Reisetasche aus dem Gepäcknetz.
    „Gehen wir!“
    „Du bereust das noch.“
    „Jaja.“
    Die Waggontür war nahe. Beukert
sprang auf den Bahnsteig, Tim war sofort hinter seinem Gefangenen, blieb auf
Tuchfühlung mit ihm.
    Der Bahnhof war größer, als der
Provinz-Name ahnen ließ.
    Zwei, drei Reisende waren
ausgestiegen. Aber die gingen sofort unter in der Menge, die sich hier — auf
Gleis 1 — zusammengerottet hatte.
    Shit! dachte Tim. Die haben mir
noch gefehlt.
    Es mochten 40 oder 50 Typen
sein. Von knapp-volljährig bis Mitte zwanzig. Einige hatten Fahnen ihres
Fußball-Vereins, andere Mützen oder T-Shirts in den Vereinsfarben. Hooligans (gewalttätige
Rowdies). Und so benahmen sie sich auch.
    Offenbar waren sie in diesem
Moment eingetroffen. Jedenfalls war ihr Gebrüll jetzt erst zu hören.
Bierflaschen zerknallten auf dem Boden. Einer der Typen stand neben dem
Zeitungskiosk und pieselte auf die ausgehängten Journale.
    Tims Blick wieselte nach rechts
und nach links. Aber da zogen sich Mauern und Zäune. Es gab nur den Weg durch
den Bahnhof — das bedeutete: schlankweg durch die Menge.
    Beukert hatte die Lippen zusammengepreßt.
Tim blieb dicht neben ihm, die Hand an Beukerts Ärmel.
    „Los! Zum Ausgang!“
    Auf halber Strecke wurden sie
umringt.
    „Wer sind denn die?“ brüllte
einer dicht neben Tim. Der Bier-Atem hätte gereicht, um eine Kneipe zu füllen.
„Heh, ihr! Wer gewinnt heute?“
    Tim reagierte nicht.
    Plötzlich schoben sich zwei
bullige Typen zwischen ihn und Beukert. Der TKKG-Häuptling wollte vorbei, aber
eine grobe Pranke hielt ihn fest an der Schulter. Kein Griff-Kontakt mehr zu
Beukert.
    „Seht euch die Jacke an!“ sagte
einer mit breitem Schädel. „Eine echte Youngblood. Viel zu schade für den
Kacker. Die ziehn wir ihm aus.“

    Tim sah zu Beukert. Der ging
schneller und schneller, begann jetzt zu rennen und hatte das Bahnhofsgebäude
fast erreicht. Unklar war lediglich: Floh er vor Tim oder vor den Hooligans?
    „Laßt mich durch!“
    Tim wollte links vorbei. Aber
Breitschädel hielt ihn fest.
    Die Reisetasche behinderte den
TKKG-Häuptling. Er hatte nur eine Hand frei, zusätzlich allerdings ein Bein.
    Die rechte Faust knallte
Breitschädel seitlich ans Kinn. Er fiel um wie vom Blitz getroffen.
    Den nächsten mähte ein Tritt
um, den dritten ein Ellbogenstoß ins Gesicht. Dann rannte Tim los, spurtete
buchstäblich um sein Leben, zumindest um seine Gesundheit. Denn der Rest der Meute
polterte gröhlend und wutschnaubend hinter ihm her.
    Freilich — mit Tims Sprint
konnte keiner mithalten.
    Der TKKG-Häuptling fegte durch
das Portal in die Bahnhofshalle, rempelte einen Bundeswehr-Soldaten, der sich
von seiner Freundin verabschiedete, und jagte, Haken schlagend, um niemanden
umzuwerfen, zum Ausgang.
    Keine Spur von Beukert. Wo war
er? Der Ausgang. Hinaus! Der Bahnhofs-Vorplatz voller Wagen und Taxis. Kein
Beukert. Tim rannte über die nächste Straße in einen Park.
    Ein Dutzend Hooligans quoll aus
dem Bahnhof. Aber Tims Vorsprung war jetzt schon groß. Sie brüllten und
deuteten in seine, Tims, Richtung, wurden jedoch langsamer und blieben dann
stehen, halbbetrunken — stark ohnehin nur in großer Gruppe und zahlenmäßig
überlegen.
    Tim lief noch ein Stück,
verbarg sich dann hinter Büschen und sah zurück.
    Verdammt! Wo steckte Beukert?
    Tim ballte die Faust — und
stellte fest: Sie war schon geballt. Während der ganzen Zeit, offenbar. Denn er
hielt etwas in

Weitere Kostenlose Bücher