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Hilfe! Gaby in Gefahr!

Hilfe! Gaby in Gefahr!

Titel: Hilfe! Gaby in Gefahr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Zucker.
Wozu soll ich das Geld zum Fenster rauswerfen? Taxis sind teuer. Und wie käme
ich zurück? Fußläufig? Wieder per Droschke? Bei Tim auf dem Lenker? Nein. Ich
radle.
    Sie schob ihr Stahlroß auf die
Straße und saß auf.
    Die Schultertasche am langen
Riemen zog sie nach hinten. Gaby fuhr los.
    Ein unauffälliger Kleinwagen
löste sich von der Bordsteinkante und folgte ihr.
    Wenig später schien es, als
wollte das Schicksal Tims Freundin bestrafen. Für ihren Leichtsinn.
    Kurz vor dem
Erwin-Heitermann-Park, einer kleinen Grünanlage, bedeckten scharfkantige
Scherben die Fahrbahn.
    Gaby bemerkte die Reifen-Falle
zu spät.
    Der Vorderreifen, an zwei
Stellen durchbohrt, platzte, und dann auch der Hinterreifen.
    Verdammte Sch...! Kruzitürken!
Ratz und Reiher!
    Gaby fluchte stumm, ohne die
Lippen zu bewegen, untersuchte ihr Rad und sah sich nach Hilfe um. Doch die
Straße war leer, niemand in der Nähe.
    Und nun? Sie wußte: Am
Heitermann-Park war eine Bus-Haltestelle. Die Linie 23 fuhr im
Halbstunden-Takt, auch zum Schloßpark. Also weiter mit dem Bus!
    Die Haltestelle war parkseitig,
also dicht vor den Büschen. Gaby stellte sich auf, sah zur Uhr und wartete. Es
war dunkel geworden. Ab und zu fuhr ein Wagen vorbei. Ansonsten war es still
hier und unangenehm einsam.
    Sie fröstelte.
    Wieder ein Auto. Der Fahrer
hatte dunkle Haare und Schnurrbart. Er blickte her, dann war der Wagen hinter
der Kurve verschwunden.
    Gaby fröstelte stärker.
    Eigentlich, dachte sie, hat Tim
gar nicht so Unrecht. Taxis sind eine praktische Sache. Dem Autoreifen können
die Scherben nichts anhaben. Ich wäre jetzt schon beim Kino.
    Plötzlich wurde ihr bewußt:
Auch die Jungs mußten hier vorbeikommen. Sowohl Karl, wenn er von Zuhause
anrollte, als auch Klößchen und Tim aus südlicher Richtung, vom Internat her.
    Na, also! Sie brauchte nur zu
warten. Aber nicht auf den Bus. Zumindest Karl und/oder Klößchen würden gleich
auftauchen.
    Sie blickte die Straße entlang
und merkte nicht, wie sich hinter ihr die Büsche teilten.

    ln einer Hand hielt Diel einen
Lappen, getränkt mit Chloroform. Mit der anderen packte er Gaby, riß sie
zurück, hinein in die Büsche, umschlang sie mit brutalem Griff und erstickte
den gellenden Schrei, indem er ihr den Lappen auf Mund und Nase drückte.
    Gaby strampelte.
    Innerhalb von Sekunden verlor
sie das Bewußtsein.
    Ihr Rad, im Lichtschein einer
Laterne, blieb auf der Straße zurück, während sich Diel die Bewußtlose über die
Schulter warf. Im Laufschritt hetzte er zur anderen Seite des leeren Parks, wo
sein Wagen stand.
     
    *
     
    „Tim, Telefon für dich. Es ist
Karl. Er ist ziemlich aufgeregt.“
    Dr. Niedermacher stand in der Tür
vom Leserraum drei, wo die Vertreter der SMV die Köpfe rauchen ließen.
    Die meisten Probleme waren
besprochen. Nur noch Kleinigkeiten standen auf der Tagesordnung.
    Tim rannte hinaus. Ein ungutes
Gefühl keimte im Magen. Er sprang in die Besenkammer und riß den Hörer ans Ohr.
    Dr. Niedermacher hatte
durchgestellt, und Tim hörte Karls keuchenden Atem.
    „Ja, Karl?“
    „Tim, verdammt! Ich bin in
einem Haus beim Heitermann-Park. Bin eben hier vorbeigekommen. Gegenüber ist
eine Bus-Haltestelle. Dort liegt Gabys Rad auf der Straße. Mit zerfetzten
Reifen. Ich hab’s gleich erkannt, ihr Rad. Wahrscheinlich eine Scherben-Panne.
Offenbar wollte Gaby mit dem Bus weiter. Aber... Also, der alte Herr hier, der
mich telefonieren läßt, hat ganz schlechte Augen. Deshalb ist er sich nicht
sicher. Aber er meint gesehen zu haben, wie drüben beim Park ein Mädchen in die
Büsche gezerrt wurde, hinterrücks. Scheiße! Ich habe gleich bei Glockners
angerufen. Aber da meldet sich keiner.“
    Tims Herz setzte aus.
Eiseskälte stieg in ihm hoch.
    „Den Park durchsuchen, Karl!
Nimm einen Knüppel.“
    „Habe ich schon getan. Der Park
ist doch winzig. Aber total leer. Tim, der Kerl hat sie verschleppt. Es muß der
Triebi sein. Der ist noch hier. Der ist noch nicht abgehauen. Molnitzka lügt.
Oder er weiß es nicht besser. Wenn wir nur den Kommissar erreichen könnten!“
    „Glockners sind irgendwo zum
Essen. Karl, ruf im Präsidium an. Ich versuche was anderes.“
    Er legte auf. Nicht denken!
Sich nichts ausmalen! Um Himmels willen nicht durchdrehen! Handeln — so cool wie
nur möglich!
    Dr. Niedermacher blickte
überrascht auf, als Tim zu ihm hereinstürmte.
    „Sie müssen mich fahren, Herr
Doktor. Mit Ihrer Sause-Ente. Der Triebverbrecher hat Gaby in seiner

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