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Hilfe! Gaby in Gefahr!

Hilfe! Gaby in Gefahr!

Titel: Hilfe! Gaby in Gefahr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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aufatmen“,
sagte Gaby. „Es war ein dummes Gefühl, zu wissen: Da ist jemand, der dir
unbegreiflich Böses antun will, obwohl du ihn nicht kennst und niemals sein
Feind warst.“

24. Leichtsinn führt ins
Verderben
     
    Was mit seinem Komplizen
passiert war — davon ahnte Diel nichts.
    Die Zusammenarbeit mit
Molnitzka — aus und vorbei. Na, schön! Was anderes würde sich finden. Für einen
gewieften Einbrecher jederzeit — denn Verbrechen hat Konjunktur, besonders in
den wohlhabenden Ländern. Und das wiedervereinte Deutschland zählte ja zur Zeit
noch dazu. Freilich! Hier wurde es nun ungemütlich. Und Diel hatte — wenn auch
widerstrebend — Molnitzkas harschem Befehl zugestimmt, aus reiner Vernunft.
    Ab ins Ausland. Wenigstens für
zwei, drei Jahre.
    Sein Geld würde länger reichen
— auch wenn er in Saus und Braus lebte. Aber er wollte zurückkommen, sobald
Gras gewachsen war über seine Sache. Sobald es einer jener ungelösten Fälle
sein würde, die bei der Polizei im Keller verschimmeln.
    Was Molnitzka nicht ahnte:
Überstürzen wollte Diel seine Abreise nicht.
    Nächste Woche, vielleicht. Oder
noch später. Alles hing davon ab, wann er das Mädchen — diese Gaby Glockner —
zu fassen kriegte.
    Das Verbrechen an ihr
betrachtete er als seine Abschiedsvorstellung. Außerdem: Was er sich
vorgenommen hatte, empfand er als Herausforderung. Denn ihm war nicht
entgangen: Das Mädchen wurde hervorragend beschützt. Immer waren die Jungs um
sie herum, besonders der verdammte Bengel, ihr Freund.
    Nun, irgendwann würde sich eine
Gelegenheit bieten. Vielleicht wenn Gaby Glockner ihren Köter gassi führte.
Oder wenn sie sich aus einem anderen Grund vor die Tür wagte nach Einbruch der
Dunkelheit.
    Auch heute abend wollte Diel
die Glocknersche Wohnung beobachten — maskiert, unkenntlich also, total
unähnlich dem Phantombild, und aus seinem unauffälligen Auto heraus.
    Jetzt — es war 19.06 Uhr —
parkte er zwischen anderen Fahrzeugen am Anfang der Altstadt-Straße, ca. 300
Meter von Gabys Adresse entfernt.
    Er hatte sein Nachtglas bei
sich. Aber noch brauchte er’s nicht. Ein heller Tag mit wolkenlosem Himmel ging
zu Ende. Nur zögernd stellte sich die Dämmerung ein.

     
    *
     
    19.30 Uhr.
    Dr. Niedermacher erwischte Tim
am Ärmel, als der TKKG-Häuptling aus dem Speisesaal kam.
    „Vergiß die Besprechung nicht.
In fünf Minuten im Leseraum drei.“
    Tim stöhnte auf. Vergessen,
total vergessen! Die Schüler-Mitverwaltung, abgekürzt SMV, hatte wiedermal was
zu besülzen. Inner-internatliche Probleme standen an. Und Tim, als Vertreter
der Mittelstufe, mußte seinen Senf dazu geben und seine Vorschläge machen.
    „Das paßt mir aber ganz
schlecht, Herr Doktor. Wir haben Kino-Karten. Schloßpark-Lichtspiele. Um halb
neun fängt’s an.“
    „Drücken kannst du dich nicht.
Aber wahrscheinlich sind wir vorher fertig.“
    „Das nützt mir nichts. Ich muß
Gaby abholen.“
    „Dann sag ihr Bescheid, daß es
nicht geht.“
    Verärgert schlurfte Tim zur
Besenkammer und hängte sich ans Ohr.
    „Macht doch nichts“, sagte
Gaby, nachdem er ihr die Lage erklärt hatte, „die Gefahr ist vorbei. Mich wird
schon keiner fressen, wenn ich zum Schloßpark radle.“
    „Laß dir das nicht einfallen!
Hörst du! Dein Vater freut sich, wenn er dich hinchauffiert.“
    „Meine Eltern sind nicht da.
Die haben auch Anrecht auf einen gemütlichen Abend. Sie sind zum Essen ins
Gourmet-Restaurant.“
    „Dann nimm dir ein Taxi. Ich
beteilige mich an den Kosten.“ Gaby lachte. „Mein Taschengeld reicht noch.
Schaffst du’s denn wenigstens bis zum Beginn der Vorstellung.“
    „Hoffentlich. Wenn nicht, Karl
und Klößchen sind ja rechtzeitig da. Im Kino finde ich euch schon. Du erzählst
mir dann den Anfang des Films.“
    „Alles klar. Du, ich freue
mich. Der Streifen soll irre sein.“
     
    *
     
    19.55 Uhr.
    Oskar hechelte. Er war
aufgeregt, denn er merkte, daß auch sein Frauchen weggehen wollte.
    Gaby, abend-fein gemacht,
tätschelte ihren Vierbeiner, verließ die Wohnung, schloß ab und lief hinunter
auf den Hof. Dort stand ihre Tretmühle.
    Taxi? Lächerlich! Tim meinte es
gut und kriegte Zustände vor lauter Sorge um sie. Aber man konnte auch
übertreiben. Zum Schloßpark — das waren, nun ja, 20 Minuten per Rad. Aber immer
durch erleuchtete Straßen. Da störte die Dunkelheit nicht, die sich jetzt auf
die Stadt senkte.
    Schließlich bin ich
selbständig, dachte Tims Freundin, nicht verweichlicht und nicht aus

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