Hilfe! Gaby in Gefahr!
Hecktür aus dem Ambulanz-Wagen. Glockner wies sich aus und
redete mit dem Mann.
Dramatisch! dachte Tim. Dem
Patienten geht’s schlecht. Sie fahren nicht zum Krankenhaus, sie müssen ihn
hier versorgen. Wahrscheinlich kämpfen sie um sein Leben.
Glockner und sein Kollege kamen
zurück und stiegen wieder ein.
„Molnitzka ist im Garten
zusammengebrochen“, erklärte der Kommissar. „Bewußtlos. Die Nachbarn haben den
Notarzt verständigt. Es sieht schlecht aus. Ein schwerer Herzanfall,
wahrscheinlich ein Infarkt. Zusammen, vermutlich, mit einem Schlaganfall. Der
Kranke ist noch nicht bei Bewußtsein. Aber der Arzt gestattet, Tim, daß du
einen Blick auf Molnitzka wirfst. Ich habe erklärt, wie wichtig das ist.“
Tim stieg aus.
Der Sanitäter erwartete ihn an
der Hecktür des Ambulanz-Fahrzeuges.
„Erschrick nicht! Er kriegt
Sauerstoff. Und Infusionen. Und alles, was möglich ist. Mach’s kurz, ja!“
Tim stieg hinein, sah den Mann
in seinem armseligen Zustand und stieg wieder aus.
„Danke!“
Glockner wartete neben dem
Fahrzeug.
„Der ist es nicht“, sagte Tim.
„Nie gesehen.“
„Setz dich wieder in den Wagen.
Wir sehen uns bei Molnitzka um.“
Dort stand die Haustür offen.
Glockner und Schulze-Staubfenger
gingen hinein, schlossen die Tür hinter sich und blieben etwa zehn Minuten weg.
Bevor Tim zu seinen Freunden
zurückkehrte, fragte er den Ambulanz-Fahrer, wohin der Kranke gebracht wurde.
„Dr. Mänkborrel hat das
Unfall-Krankenhaus verständigt — in der Neubert-Straße. Die haben noch Betten
frei in der Inneren Abteilung.“
Tim setzte sich neben Gaby.
„Fehlanzeige. Wie Rübler gesagt
hat. Ein dicker Mensch. Sah schrecklich aus, wie er da lag. Völlig down.“
„Wenn er stirbt“, sagte
Klößchen, „erfahren wir nicht, wer sein Komplize ist.“
„Nicht nur deswegen hoffe ich,
daß Molnitzka überlebt. Er sah wirklich erbärmlich aus, dieser
zusammengebrochene Mensch.“
Sie warteten.
Nach einer Weile fuhr der
Ambulanz-Wagen ab — mit Blaulicht und Sirene.
Das bedeutete: Molnitzka lebte
— und mußte rasch an noch wirksamere Geräte angehängt werden. Oder auf den
Operationstisch.
Jedenfalls wußte Tim: Wegen
eines Toten fährt kein Krankenwagen mit Sirene. Wenn alles vorbei ist,
verzichtet man auf Eile.
Der Fahrer des Notarzt-Wagens
folgte. Der Arzt selbst war mit dem Patienten beschäftigt.
Gabys Vater und
Schulze-Staubfenger kamen zurück.
„Das kleine Haus“, sagte
Glocker, „ist ein einziges Warenlager — buchstäblich vollgestopft mit
Diebesgut. Was das betrifft, hat Dr. Bachmüller sich nicht geirrt.“
„Gibt es Hinweise auf den
Komplizen?“ fragte Tim.
„Bis jetzt haben wir nichts
entdeckt.“
„Aber der Nachbar, der Mann aus
Nummer neun“, sagte Schulze-Staubfenger, „wußte immerhin, daß Molnitzka
gelegentlich Besuch bekommt. Von einem Typ, auf den deine Beschreibung passen
könnte, Tim: Anfang Dreißig, schlank, eher groß, blondes Haar. Mehr freilich
wußte er nicht.“
„Dann hängt wohl jetzt alles
von Molnitzka ab“, sagte Gaby, „und seiner Aussage.“
23. Entwarnung
An diesem Mittwoch passierte
nichts mehr.
Aber Kommissar Glockner blieb
am Ball, er hielt Kontakt mit dem Unfall-Krankenhaus, wo Molnitzka auf der
Intensivstation behandelt wurde.
Abends hieß es, sein Zustand
habe sich stabilisiert, sei aber immer noch ernst.
Ansprechbar war der Mann nicht,
an ein Verhör nicht zu denken. Damit blieb die Frage nach dem Komplizen
zunächst ohne Antwort.
Spätabends im ADLERNEST — die
Jungs hatten sich gerade die Zähne geputzt — kamen Tim plötzlich Zweifel.
„Vielleicht hat der Triebi
Blödsinn geredet.“
„Was meinst du?“ fragte
Klößchen.
„Das Telefonat. Als er anrief
bei Plauen. Vielleicht war die Behauptung, er sei der Fensterbohrer, reine
Angabe. Vielleicht wollte er nur als der Größte dastehen.“
Klößchen hob die Achseln und
warf seinen Bademantel aufs Bett.
„Bei diesen Typen kenne ich
mich psychologisch nicht aus. Kann ja sein, die sind krank vor Geltungssucht.
Aber ich glaube schon, daß der Triebi auch der Fensterbohrer ist. Molnitzkas
Nachbar aus Haus Nummer neun hat ihn doch richtig beschrieben.“
„Die Beschreibung ist sehr
allgemein. Und auf dem Phantombild hat er ihn nicht wiedererkannt.“
Es war Tims Idee gewesen. Noch
vor Ort hatte Schulze-Staubfenger dem Mann die Zeichnung gezeigt.
Leider mit wenig Erfolg. Der
Nachbar stellte zwar eine gewisse Ähnlichkeit fest, war aber
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