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Himmel ueber Falludscha

Titel: Himmel ueber Falludscha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Dean Myers
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erkundigte sich Roberts.
    »Nein, Sir. Aber sie glauben, dass wir die Kinder kriegen können«, antwortete Fadel.
    »Ich hab ja gesagt, dass es etwas nützen würde, anständig aussehende Leute mitzubringen.« Roberts grinste. »Wenn wir das durchziehen, bewerbe ich mich um einen Generalsposten.«
    Er ließ die anderen Kinder bringen und zu Miller ins Auto setzen.
    »Ist das Kind …?« Miller blinzelte.
    »… blind, ja«, antwortete Roberts. »Im nächsten Leben, Captain, komme ich gerne mit Ihnen hierher zurück, damit wir den Menschen helfen können. Aber jetzt … falls noch jemand pinkeln muss oder so, dann bitte sofort. Und dann ab mit Ihnen! Wenn irgendetwas schiefgeht, steigen Sie in die Wagen und machen Sie, dass Sie wegkommen. Unsere Fahrzeuge sind seitlich gepanzert. Solange Sie nicht direkt von einer Granate getroffen oder mit einer Kalaschnikow erschossen werden, haben Sie gute Chancen zu entkommen. Die Leute schießen schnell und hauen dann ab, siewollen sich nicht mit meinen Männern einlassen. Wir haben zu wenig Mitleid.«
    Ich hatte das Gefühl, pinkeln zu müssen, aber ich konnte nicht gehen.
    Aus dem Lager kam ein merkwürdiges Geräusch. Ich dachte, es sei ein Gesang, und fragte Fadel, ob man für uns bete.
    »Da ist ein Büffel krank«, erklärte Roberts. »Der Mann singt ihm etwas vor, damit es ihm besser geht. Er hat nur diesen einen Büffel, deshalb tut er alles für ihn.«
    Na toll.
    »Hey, Birdy!« Das war Jonesy. »Wenn ich meinen Blues-Club hab, kommst du dann nach Memphis, um ihn dir anzusehen?«
    »Krieg ich die Drinks umsonst?«
    »Alles, was dein kleiner Arsch vertragen kann.« Jonesy hielt die Hand hoch und ich patschte ihm drauf.
    »Abgemacht!«
    Als wir losfuhren, war ich entspannter. Es war ein gutes Gefühl, die Kinder übergeben zu können. Auch Marla ging es sichtlich besser. Sie regte sich darüber auf, dass sie sich im Debattierkurs in der Ausbildung nicht hatte besser durchsetzen können.
    »Nächstes Mal besorge ich mir einen Humvee und rüste ihn mit einem Lautsprechersystem und einem MG aus«, erklärte sie. »Dann spiel ich Survivor ab und dreh auf volle Lautstärke auf, während ich die ganzen alten Knacker wegpuste, die den Kurs leiten.«
    »Das wären dann aber nicht dieselben wie diejenigen, die dich damals nicht ausgewählt haben«, gab ich zu bedenken.
    »Birdy, das Ganze hat doch nur symbolische Bedeutung, also sei nicht so kleinlich, Mann«, erwiderte Marla.
    Die Fahrt durch die Nacht war gespenstisch und beängstigend, aber bislang war alles gut gegangen. Wir hatten tatsächlich weitab der ausgetretenen Pfade mit diesen Leuten verhandelt. Ich hatte die Hoffnung, dass wir Leben retten konnten. Selbst Miller sah zufrieden aus. Zumindest so zufrieden, wie Miller eben aussehen konnte.
    Wir kamen zu dem Ort auf der Karte, an dem wir die Iraker treffen sollten. Gambarelli fuhr an den Straßenrand.
    »Sie sind da«, sagte er. »Ich kann sie riechen.«
    Ich sah ihn an, um zu sehen, ob er scherzte, aber er meinte es ernst.
    Roberts’ Leute stiegen zuerst aus und verschwanden rasch in der Dunkelheit. Einen kurzen, wirren Moment lang kam mir der Gedanke, dass sie vielleicht doch gar nicht zu den Guten gehörten.
    Nicht daran denken.
    Coles und Miller holten die Kinder heraus. Es hatte zu regnen begonnen und es war kühl geworden. Ich fragte mich, ob die Kinder wohl froren. Durch mein Nachtsichtgerät konnte ich rein gar nichts erkennen, also schob ich es wieder auf den Helm.
    Miller und Coles schoben die Kinder vor. Fadel war bei ihnen.
    »Birdy! Kommen Sie mit!« Coles sprach in lautem Flüsterton.
    Wir gingen auf einen Lichtschimmer im Nebel zu. Beim Näherkommen konnte ich den Umriss eines Gewehrs sehen, das jemand auf dem Rücken trug, mit dem Riemenüber der Brust. Das Mondlicht enthüllte drei Gestalten. Jede von ihnen stand hinter einer Kiste.
    Fadel trat vor und begrüßte sie auf Arabisch. Ich entsicherte meine Waffe.
    Die Gestalten waren drei junge Männer. Sie stapelten die Kisten vor Fadel auf.
    »Sehen Sie nach, Birdy.«
    Mist. Ich wollte die Kerle nicht aus den Augen lassen. Ich trat vor und griff nach meiner Taschenlampe, als mir einfiel, dass ich gar nicht wusste, was ich sehen sollte. Ich hob die erste Kiste auf. Sie war leichter, als ich erwartet hatte. Aus irgendeinem Grund war das beruhigend. Zumindest enthielt sie keine Bombe, die mich in Stücke reißen würde.
    Die Kiste war unverschlossen und ich steckte die Hand hinein. Als ich Plastik spürte,

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