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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Richtung. Er traf uns, als wir die Tür öffneten. Als wir zum Lastwagen gingen, warf ich noch einen Blick zurück. Beide standen da und beobachteten uns durch das Glas in der Tür. Ich winkte ihnen kurz zu, aber sie winkten nicht zurück.
    Ich gab Gas und fuhr so schnell wie möglich weg. Die Stadt lang direkt am Highway, also hatten wir einfach nach Westen zu fahren, zurück zur 631. Die dann nach Süden, und wenn alles glatt ging, waren wir um Mitternacht zu Hause.
    »Zu schade, daß du sie nicht wiedersehen wirst«, sagte Vinnie.
    »Was meinst du?«
    »Constable Reynaud. Sie ist stark und ruhig, wie ein Wolf.«
    »Sie scheint es dir angetan zu haben.«
    »Myeengun. Das heißt Wolf auf Ojibwa.«
    »Vielen Dank.«
    »Scheiße, ich muß zu Hause anrufen«, sagte er, griff zum Handy und schaltete es an. »Hier müßten wir eine Verbindung kriegen.«
    »In Hearst wird ein Sender sein. Ruf besser gleich an, bevor wir zu weit weg sind.«
    »Hier steht, daß du sieben Anrufe verpaßt hast.«
    »Hat einer eine Nachricht hinterlassen?«
    »Nein, dann wäre da doch so ein kleiner Umschlag zu sehen, oder?«
    »Stimmt.«
    »Nein, keine Nachricht. Sie haben wohl nur angerufen und dann wieder aufgelegt.«
    »Das war wohl deine Familie.«
    »Ja, wahrscheinlich.« Er gab die Nummer ein und wartete. Einige Sekunden später hatte er seine Mutter am Apparat. Er erzählte ihr, was wir entdeckt hatten und daß er noch nicht wisse, was das zu bedeuten habe, und daß jeder nach ihnen suche und daß sie sich noch nicht gleich das Schlimmste vorstellen müsse. An seinem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, daß sie genau das bereits tat.
    Jetzt hörte sich Vinnie an, was seine Mutter zu sagen hatte, und es schien ihm nicht zu gefallen. »Wie konntest du sie das tun lassen? Das mußtest du nicht, auch wenn sie darum gebeten haben.« Er rieb sich die Stirn, während er weiter zuhörte. »Nein«, sagte er, »nein, nein. Nein. Nein. Ach du guter Gott.« So ging es ein oder zwei Minuten weiter, bis er ihr schließlich sagte, wir seien auf dem Heimweg und sie solle sich einfach still verhalten, bis wir da wären. Dann legte er auf.
    »Was ist los?« fragte ich.
    »Die Michigan State Police war schon bei ihr.«
    »Das ging aber schnell.«
    »Sie haben ihr von dem Wagen erzählt und ihr jede Menge Fragen über Tom gestellt. Dann haben sie gefragt, ob sie sein Zimmer durchsuchen könnten.«
    »Und sie hat ja gesagt.«
    »Natürlich hat sie ja gesagt. Es wäre ihr nie in den Sinn gekommen, etwas anderes zu sagen. Und keiner meiner Onkel war da.«
    »Haben sie was gefunden.«
    »Eine Tüte mit Marihuana.«
    »Wie viel?«
    »Nicht besonders viel. Aber unter den Umständen …«
    »Ich dachte, er war clean.«
    »Ja, schon. Ich nehme an, daß er dann und wann mal ein bißchen geraucht hat. So zum Abgewöhnen. Genau das hätte er mir gesagt. Nur zum Abgewöhnen.«
    »Und wie geht es deiner Mutter jetzt?«
    »Wir müssen nach Hause, Alex. Sie geht die Wände hoch.«
    »Wir sind ja auf dem Weg.« Ich trat das Gaspedal noch weiter durch. Schnee wirbelte noch immer durch die Luft und formte verrückte Muster auf der Straße, aber er blieb noch nicht liegen.
    »Übrigens, die Anrufe stammten nicht von ihr.«
    »Nein?«
    »Nein. Soll ich das überprüfen? Die Anrufer werden doch aufgezeichnet, oder?«
    »Ja, aber dafür muß man auf eine andere Ebene und ein Rädchen drehen. Gib’s mir mal.«
    Er reichte mir das Handy. Bevor ich es einschalten konnte, klingelte es in meiner Hand. Ich sah auf den Display. Der Ruf kam von einer 313er Nummer. Das war Detroit, aber wenn es ein Handy war, konnte der Anrufer momentan überall sein. Ich drückte den Knopf und meldete mich mit ›Hallo‹.
    »Wer ist da?« Es war eine Männerstimme.
    »Hier spricht McKnight. Wer ist da?«
    »Jemand hat auf Reds Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen«, sagte der Mann. »Mit dieser Nummer.«
    »Das war mein Freund. Wir wollten rausfinden, ob er nach Hause gekommen war. Mit wem spreche ich?«
    Der Ton ging weg. Einige Sekunden hörte ich nur statisches Rauschen, bis die Stimme wieder durchkam. »Die Polizei hat gesagt, sie haben Reds Wagen da oben in den Wäldern gefunden. Können Sie mir vielleicht mal erzählen, was da los ist?«
    »Genau das wollen wir rausfinden. Sie sagen mir jetzt mal, wer Sie sind, oder nicht?«
    »Red ist mein Bruder. Soweit klar? Und jetzt sagen Sie mir, verdammt noch mal, was da los ist.«
    »Erst müssen Sie mir was erzählen«, sagte ich. »Sie

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