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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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sind einer der Männer, die nach hier gekommen sind, richtig? Sind Sie der Typ mit der großen Nase?«
    »Freundchen, jetzt gehen Sie aber zu weit. Ist Ihnen das klar?«
    »Sie sind hier oben gewesen und haben nach Albright gesucht. Wo sind Sie jetzt?«
    Einige Sekunden war die Verbindung wie tot. Ich war mir nicht sicher, ob sie überhaupt noch bestand. Schließlich war die Stimme wieder da. Er sprach langsam, so, als könne er sich nur mit Mühe beherrschen. »Ich kriege raus, wer Sie sind. Und dann breche ich Ihnen jeden Knochen im Leib! Verstanden? Jeden Scheißknochen im Leib. Und wenn ich damit fertig bin, komme ich zurück und breche jeden noch mal. Okay? Hören Sie mich noch?«
    Er sagte noch etwas, aber das verstand ich nicht mehr. Dann war die Verbindung wirklich weg. Ich warf das Handy auf den Sitz.
    »Und worum ging es da , bitte?« fragte Vinnie.
    »Das war einer von den anderen Männern, die hier oben gewesen sind«, sagte ich. »Er sagte, er sei Reds Bruder. Er muß die Nachrichten auf Albrights Anrufbeantworter abgehört haben.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Er wollte nur wissen, was hier oben los ist. Du hättest ihn mal hören, sollen, Vinnie. Das muß ich schon sagen, das wird hier von Minute zu Minute schlimmer.«
    »Sein Bruder wird vermißt. Niemand versteht das besser als ich. Natürlich wird er da wütend.«
    »Nein, das war schon mehr. Er hörte sich an wie jemand, der das Wütend-Sein zum Beruf gemacht hat.«
    »Was soll das heißen? Du meinst, Tom steckt da in was drin?«
    »Im Moment sieht es wirklich nicht gut aus. Das mußt du zugeben.«
    Er sagte nichts.
    Ich brauchte das nicht zu vertiefen, also richtete ich mich auf die lange Fahrt ein. Der Schnee ließ nach. Ich fuhr längere Zeit, ohne auch nur an einen Blick in den Rückspiegel zu denken. Hier oben braucht man nicht einmal einen.
    Ich hörte das Brummen, sah schließlich nach oben und gewahrte ein Motorrad, das sich uns von hinten näherte. Mein erster Gedanke war Polizei – das war bestimmt DeMers, der mich so verfolgte, wie er es in Aussicht gestellt hatte. Aber nein, er wäre der letzte Mann auf der Welt gewesen, der sich auf ein Motorrad gesetzt hätte.
    Mein zweiter Gedanke war das Telefonat. Reds Bruder hatte Verbindungen nach Kanada, und auf diese Weise wollte er uns klarmachen, daß er meine Einstellung nicht schätzte.
    Das Motorrad fuhr auf die zweite Spur und hielt sich auf meiner Höhe. Der Fahrer gab mir durch Zeichen zu verstehen, ich solle zur Seite fahren. Er trug einen schwarzen Helm, so daß ich sein Gesicht nicht erkennen konnte. Aber ich erkannte die blauweiße Jacke. Ich fuhr rechts ran.
    Das Motorrad geriet leicht ins Schleudern, als es vor uns anhielt. Der Fahrer stieg ab und kam auf uns zu. Er schlug die Hände aus – ohne Handschuhe mußten sie kälter als Eis sein. Als er zum Wagen kam, kurbelte ich die Scheibe nach unten. Er nahm den Helm ab.
    »Fahren Sie immer so schnell?« fragte er. Er hatte langes dunkles Haar, dunkle Augen und die hohen Wangenknochen des Vollblutindianers. Er sah an mir vorbei zu Vinnie.
    »Sie müssen Guy Bernard sein«, sagte ich.
    Wenn er überrascht war, zeigte er es nicht. »Sie sind McKnight und LeBlanc. Ich versuche Sie zu erreichen, seit Sie die Polizeistation verlassen haben.«
    »Woher wußten Sie, daß wir da waren.«
    »Ich habe euch Jungs auf der Straße gesehen. Da, wo dieser Wagen war. Ich habe gesehen, wie die Polizei Sie abgeführt hat.«
    »So? Und woher haben Sie gewußt, wer wir waren?« Er lächelte mich an. »Meine Mutter hat mir alles über Sie erzählt.«
    »Sie waren doch zu Hause, stimmt’s? Und warum haben Sie sich dann vor uns versteckt?
    »Können wir woanders darüber sprechen? Ich friere mir den Arsch ab.«
    »Was wissen Sie über die Männer auf dem Jagdausflug?« fragte Vinnie.
    Guy sah wieder an mir vorbei. Die beiden sahen sich lange an. »Sie sind der Bruder.«
    »Ja«, sagte Vinnie.
    »Wir müssen reden«, sagte er. »Folgen Sie mir.«
    »Warum sollten wir das tun?« fragte Vinnie. Ich war überrascht vom harten Ton seiner Stimme. »Wenn Sie etwas über meinen Bruder wissen, sagen Sie es jetzt.«
    Der Wind frischte wieder auf. Er löste unter den Schneeflokken einen Aufstand aus. Guy steckte seine Hände unter die Achselhöhlen.
    »Ich sag euch eines«, sagte er. »Dann könnt ihr entscheiden, ob ihr auch den Rest hören wollt. Ich war Samstag am Jagdhaus.«
    »Das hatten wir auch schon rausgekriegt«, sagte Vinnie. »Das war der Tag, an dem

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