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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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noch nichts gesagt. Haben Sie Beziehungen zu irgendwem in der Constance Lake Reserve?«
    »Nein«, sagte Vinnie. Er saß da mit vor der Brust verschränkten Armen.
    »Sie leben doch in einem Reservat in Michigan?«
    »Nein.«
    DeMers wirkte etwas überrascht. »Nun ja, jedenfalls fanden Sie nichts dabei, den jungen Indianer zu kontaktieren, den Mr.   McKnight am Jagdhaus gesehen haben will.«
    »Ich habe ihn auch gesehen.«
    »Sie sind also los, um ihn ausfindig zu machen, aber er war nicht da. Sie sind dann wieder weg.«
    »Ja.«
    »Wer hat den Wagen entdeckt?«
    »Das war ich«, sagte Vinnie.
    »Das ist recht erstaunlich. Das Fahrzeug stand tief im Wald.«
    »Vielleicht zehn oder zwölf Meter«, sagte Vinnie. »Ich habe zufällig gerade aus dem Fenster gesehen.«
    DeMers wandte sich zu seiner Partnerin. »Ich halte es dennoch für erstaunlich«, sagte er. »Du auch?«
    Sie dachte einen Moment nach oder tat wenigstens so. »Ich glaube, man kann das so nennen, erstaunlich, ja.«
    »Ich weiß, daß ich das Fahrzeug nicht entdeckt hätte«, sagte DeMers. »Nicht in einer Million Jahren. Ja, wenn ich wüßte, wo ich danach zu suchen hätte, das wäre eine andere Geschichte.«
    »Wir haben nicht gewußt, daß der Wagen da war«, sagte ich. »Sie müssen das nicht mal auf unser Wort hin glauben. Denken Sie doch mal nach.«
    »Die Tatsache, daß Sie das Fahrzeug aufgebrochen haben, läßt einen natürlich nachdenken«, sagte er. »Vielleicht wollten Sie etwas Wichtiges wieder an sich nehmen.«
    »Und danach haben wir Sie angerufen. Statt einfach zu verschwinden.«
    »Sie haben gewußt, daß es irgendwann gefunden würde. Warum nicht anrufen, und Sie haben es hinter sich?«
    »Was wollen Sie damit andeuten?«
    »Daß Sie entweder einen verdammt guten Grund hatten, das Fahrzeug zu finden und darin einzubrechen. Oder daß Sie erst so glücklich waren, per Zufall drüber zu stolpern, und dann so dumm, absichtlich unsere Indizien zu zerstören. Welche Version ist die richtige?«
    »Mit glücklich weiß ich nicht«, sagte ich. »Aber das mit dem dumm müssen wir uns schon anziehen.«
    Vinnie warf mir einen raschen Blick zu. Er hielt die Arme immer noch verschränkt.
    »Diese Männer haben das Jagdhaus vor fünf Tagen verlassen«, sagte DeMers. »Statt nach Hause zu fahren, haben sie weiß Gott was gemacht, und ihr leerer Wagen findet sich verlassen in einem Wald direkt neben dem Reservat. Diese Straße, das wissen Sie selber, führt definitiv nirgendwo hin. Ganz bestimmt nicht auf den Heimweg. Jetzt sagen Sie mal was. Was denken Sie denn, was geschehen ist?«
    »Einer dieser Männer ist mein Bruder«, sagte Vinnie.
    Ich kannte den Ton in seiner Stimme. Bitte nein, dachte ich. Das wäre ein schlechter Zeitpunkt, um gerade jetzt ans Ende der Lunte zu kommen.
    »Sie haben jetzt die Mounties, die Ihnen helfen«, fuhr Vinnie fort. »Das wurde auch Zeit. Warum gehen Sie nicht auch raus? Statt uns hier alle diese dämlichen Fragen zu stellen …«
    »Vinnie, hör den Quatsch auf!«
    »Warum ziehen Sie sich keine frische Hose an«, sagte er, »und gehen dann raus und suchen nach ihnen?«
    Das reichte DeMers. Er stand auf und befahl uns dasselbe zu tun. Dann führte er uns aus dem Verhörzimmer in die Tiefen des rückwärtigen Gebäudes. Dort befanden sich drei Arrestzellen, alle drei leer. Die Türen standen offen. Er wies uns die erste der Zellen an und schlug die Tür hinter uns zu.
    »Weshalb nehmen Sie uns fest?« frage ich.
    »Wie wäre es mit Behinderung der Polizei?« sagte er.
    »Sie haben uns keine Miranda-Warnung erteilt. Das hätten Sie machen müssen, bevor Sie uns alle diese Fragen gestellt haben.«
    Er kam zurück zu den Gitterstäben und postierte sein Gesicht zwanzig Zentimeter von meinem. Ich spiegelte mich in seinen Brillengläsern. Ich konnte sein Rasierwasser riechen. »Zuerst einmal sind wir hier in Kanada. Das heißt hier die Charta der Rechte und Freiheiten. Zum anderen …« Er hielt inne.
    »Ja, was denn?«
    Er legte seine Hände an die Gitterstäbe. Wieder einmal, gerade als ich dachte, daß er jetzt explodierte, überraschte er mich. »Ihr Burschen macht mir das verdammt schwer«, sagte er. »Sehen Sie das nicht ein?«
    Ich sagte nichts.
    »Wir versuchen, diese Burschen zu finden, klar? Wir versuchen unseren Job zu tun. Warum können Sie uns nicht genau den machen lassen?«
    Ich wollte ihm gerade antworten, aber er schnitt mir das Wort ab.
    »Meinen Sie denn, das hilft? In den Wagen einbrechen und alles

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