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Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Titel: Himmelsfelsen (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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Friedrich fort, »die werden bei seinem Bruder ermitteln, Geschäftskontakte prüfen, und das Umfeld beleuchten. « Er sah schemenhaft, wie sich sein Vater im Sessel aufrichtete.
    »Was willst du damit sagen?«, fragte der Alte barsch.
    »Die werden bei diesem Fronbauer alles auf den Kopf stellen und Hinweise finden.«
    »Also erstens wird der Bruder wohl kaum etwas mit dem Verbrechen zu tun haben und zweitens meine Angelegenheit schon gar nicht«, stellte der Senior-Graf hartnäckig fest.
    »Ich meine es nur gut mit dir. Bei solch einer heiklen Sache ist es besser, man spielt mit offenen Karten.«
    »Das lass’ mal meine Sorge sein«, sagte der Alte etwas lauter und machte damit rigoros der Diskussion ein Ende.

    Kriminalist Häberle lauschte dem monotonen Prasseln des Regens. Wenn ein Blitz zuckte, sah er die Fassaden der umliegenden Gewerbegebäude. Gerade als er beschloss, zurück nach Geislingen zu fahren, um noch einmal bei den Kollegen der Sonderkommission vorbeizuschauen, tauchten auf der Straße, die auf der gegenüberliegenden Parkplatz-Seite vorbeiführte, Scheinwerfer auf. Häberle kniff instinktiv die Augen zusammen, weil Regentropfen auf der Scheibe den Blick trübten. Dann sah er einen Porsche heranfahren, mit gewissem Abstand ein zweites Fahrzeug, offenbar ein Kleinbus. Die beiden Wagen rollten nicht auf den Parkplatz, sondern fuhren auf der Straße weiter, sodass sie, aus Häberles Blickwinkel betrachtet, hinter dem flachen Diskotheken-Gebäude verschwanden. Wieder krachte ein mächtiger Donner.
    Der Kriminalist war mit einem Mal hellwach. Der Porsche, so überlegte er, würde gut zu der Schickimicki-Szene dieser Diskothek passen. Doch wäre es ein Gast, hätte der Fahrer bei diesem Sauwetter wohl so dicht wie möglich vor dem großen Hauptportal gehalten.
    Häberle wartete noch einen kurzen Augenblick, startete dann seinen Motor und ließ den Wagen zunächst auf der parallel zum Parkplatz verlaufenden Straße von der Diskothek wegrollen. Der Regensturm schluckte die Fahrgeräusche. Nach einigen hundert Metern drehte er um und fuhr am Parkplatz entlang zurück zu jener Straße, auf der die beiden Autos gekommen waren. Bereits von w eitem sah er die Fahrzeuge mit ausgeschalteten Scheinwerfern an der Rückfront der Diskothek stehen. Beim Näherkommen erkannte er mehrere Personen, die sich zwischen Kombi und einer offenstehenden Gebäudetür befanden. Es handelte sich offenbar überwiegend um Frauen. Zwei Männer, die beieinander standen, drehten sich um.
    Häberle fuhr im normalen Tempo an ihnen vorbei und prägte sich die Kennzeichen ein. Der Porsche hatte eine Ulmer Zulassung, der Kombi eine Frankfurter. An der übernächsten Einmündung hielt er an und notierte sich die Kennzeichen auf einem Schmierzettel.

15
    Die beiden Geislinger Kriminalisten Mike Linkohr und Markus Schmidt saßen jetzt allein in dem großen Lehrsaal. Ihre Kollegen hatten sich verabschiedet, um wenigstens ein paar Stunden schlafen zu können. Jetzt, gegen halb zwei, war es ohnehin sinnlos, irgendwelche Spuren zu verfolgen. Am frühen Vormittag würde es die tägliche Einsatzbesprechung zum weiteren Vorgehen geben.
    Die beiden waren noch immer mit dem Handy des Mordopfers beschäftigt. Inzwischen hatten sie die gespeicherten Nummern der letzten an- und abgegangenen Gespräche notiert und die SMS-Botschaften samt Absender-Nummern festgehalten. Jetzt machten sie sich über das Telefonverzeichnis des Handys her, das offenbar weit mehr als hundert Nummern enthielt.
    Linkohr las vor, sein Kollege schrieb Namen und Nummern auf.
    »Wenn wir die alle abchecken müssen, gibt’s verdammt viel Arbeit«, meinte Schmidt und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Lass’ uns erst mal schauen, ob es Merkwürdigkeiten gibt«, sagte Linkohr, »was mir jetzt schon auffällt, sind die vielen Handynummern.«
    »Das wundert dich? Heutzutage notiert man sich doch meist nur noch die Handynummer.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht.«
    Draußen vor den Fenstern tobte noch immer das Unwetter. Überall im Lande, so hatten die Kriminalisten von ihren Kollegen des Streifendienstes erfahren, hatten sich gewaltige Hitzegewitter zusammengebraut. Örtlich war sogar Hagel niedergegangen.
    »Was mir auffällt«, wiederholte Linkohr, »der hat viele Namen nur mit ein, zwei Buchstaben abgekürzt. Hier unter ›B‹ zum Beispiel einen ›Bl‹ und einen ›Br‹. Entweder war er zu faul, die ganzen Namen einzutippen, oder er war vorsichtig. Vielleicht sollte

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