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Himmelsfelsen

Himmelsfelsen

Titel: Himmelsfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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den Nerven völlig
am Ende, an der Flur-Wand im Erdgeschoss. Inzwischen traf polizeiliche Verstärkung
ein. Zwei weitere Streifenwagen stoppten abseits der Eingangstür, sechs uniformierte
Beamten stürmten in das Haus und blieben vor der Treppe stehen. Linkohr war wieder
hinabgestiegen, um die weiteren Einsatzkräfte einzuweisen.
     
    Der Litauer brüllte, als wolle man ihn töten. Als sich der Qualm verzogen
hatte, konnten die SEK-Kräfte, die in das alte Parkhotel eingedrungen waren, Sichtkontakt
mit ihren Kollegen im Garten aufnehmen. Der Einsatzleiter war erleichtert, als er
den nach oben gerichteten Daumen eines der am Fenster stehenden Beamten sah. Die
SEKler trugen Schutzhelme und hatten ihre Visiere nach oben geklappt. »Alles okay,
wir haben ihn«, rief ein Beamter nach unten. Der Einsatzleiter und weitere Beamte
gingen auf das Haus zu, um zu ihren Kollegen hochzukommen
    Die Blendgranate hatte ihre Wirkung nicht verfehlt.
Die SEK-Beamten hatten sich von hinten an den Geiselnehmer herangeschlichen, der
durch das Gespräch mit dem Einsatzleiter abgelenkt worden war. Dann war alles gleichzeitig
geschehen: Ein Beamter war auf Boris zugehechtet, um ihm von hinten die Waffe aus
der Hand zu schlagen, während eine Blendgranate gezündet worden war, die einen höllischen
Lärm und ein gleißendes Licht verursacht hatte. Boris war derart erschrocken und
geblendet gewesen, dass er keine Gegenwehr hatte leisten können. Jetzt lag er an
Händen und Füßen gefesselt auf dem Fußboden und schrie Unverständliches. Susann
saß zusammengesunken am Boden und weinte. Der Einsatzleiter lächelte seinen Beamten
zu: »Beste Arbeit, Kollegen, sehr gut.«
    Aus dem Flur hörten sie einen Beamten rufen:
»Kommt mal da her.«
    Der Einsatzleiter und weitere Polizisten folgten
der Stimme. Sie blickten nacheinander in verschiedene Zimmer, in denen junge Frauen
lagen, die an den Fußgelenken mit kurzen Ketten gefesselt waren.
    »Macht sie los«, sagte der Einsatzleiter. Seine
Beamten stellten jedoch fest, dass sich die stabilen Metallringe nicht ohne weiteres
öffnen ließen. Dazu war ein Schlüssel notwendig.
    Einer der Beamten trat deshalb an die am Boden
kauernde Susann heran: »Wo habt ihr den Schlüssel für die Fesseln?«
    Die zögerte, wischte sich die Tränen aus dem
Gesicht und deutete dann auf eine Plastiktüte: »Da drin.«
    Der Beamte holte sich den Schlüssel und begann,
die völlig verängstigten Frauen nacheinander zu befreien. Sie erhoben sich und waren
sichtlich erleichtert, den Klauen der Zuhälter entkommen zu sein. Den Beamten, die
sich eines Blicks auf die schlanken Beine dieser Frauen nicht erwehren wollten,
erkannten, dass eine von ihnen offenbar misshandelt worden war. »Schaut euch das
an«, sagte einer der Männer und deutete auf die dunkelroten Striemen, die sich bei
einer der Frauen auf den Oberschenkeln unterhalb der ausgefransten Shorts abzeichneten.
»Die hat heut’ schon ordentlich Prügel gekriegt«, stellte der Mann fest. Die junge
Frau lächelte ihn an.
    »Bringt sie alle ins Revier«, sagte der Einsatzleiter,
»auch die Frau da draußen.«
    »Um den Russen hier kümmern wir uns.«
     
    Kripo-Chef Werner Bruhn, der PD-Leiter und der Oberstaatsanwalt waren
nach der Pressekonferenz noch kurz zusammengesessen. »Der Häberle hat mich ganz
schön im Stich gelassen«, stellte Bruhn zornig fest, »ein Glück nur, dass die Pressefritzen
keine kritischen Fragen gestellt haben.«
    »Ist ganz ungewohnt, vor allem von diesem Sander«,
meinte der Oberstaatsanwalt.
    »Ich befürchte, der weiß mehr, als wir ihm
hätten sagen können«, stellt der PD-Leiter fest.
    In diesem Augenblick klopfte es an der Tür
und ohne auf eine Antwort zu warten, trat ein junger Wachtmeister ein: »Entschuldigung,
aber vielleicht interessiert es Sie: Wir haben einen Großeinsatz in der Langen Gasse.
Häberle hat Verstärkung angefordert.«
    Die drei Männer schauten sich fragend an.
    »Los«, sagte Bruhn im Befehlston. Er stürmte
voraus, die beiden anderen folgten ihm. Sie stiegen in Bruhns Dienstwagen, einen
älteren Mercedes, und fuhren durch den immer stärker werdenden Regen zur Innenstadt
hinauf.
    Die Lange Gasse war mittlerweile von einer
Vielzahl von Einsatzfahrzeugen blockiert. Bruhn musste bereits drei Straßenzüge
vor Ferdls Haus parken. Die drei Männer stiegen aus und wurden sogleich von den
Regenmassen überschüttet. Im Laufschritt eilten sie zu dem Eckhaus in der Schubartstraße,
vor dem sich ein halbes Dutzend

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