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Himmelsfelsen

Himmelsfelsen

Titel: Himmelsfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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Hals und richtete die
Waffe auf ihren Kopf: »Du jetzt Geisel, versteh’n? Geisel.« Diese erschrak heftig.
    Boris öffnete mit einem energischen Griff das
Fenster, sodass die Polizisten auf ihn aufmerksam wurden. Er schob die junge Frau
direkt an den Sims und hielt die schwarze Waffe so an ihren Kopf, dass man auch
von unten sehen konnte, worum es sich handelte. Die Polizisten verharrten augenblicklich
in ihren Bewegungen. Unterdessen fuhr ein weiterer Mannschaftswagen heran.
    »Achtung, aufpassen«, brüllte Boris hinab.
»Keiner kommt rein. Sonst diese Frau tot, mausetot, verstanden?« Im Garten war nur
das Prasseln des Regens zu hören, dazwischen Donnergrollen.
    »Diese Frau tot und viele andere auch tot«,
brüllte Boris weiter.
    Die Polizisten, die bereits weit zur Eingangstür
vorgegangen waren, zogen sich wieder zu ihren Fahrzeugen zurück.
    »Ihr lasst mich geh’n, und Frauen leben«, schrie
Boris, doch ging der zweite Teil des Satzes in einem Donnergrollen unter. »Lasst
mich geh’n und Frauen leben«, wiederholte er deshalb.
    Ein älterer Polizeibeamter winkte seine Kollegen
zu sich an den letzten herangefahrenen Wagen.
    »Blutbad, Blutbad«, schrie Boris und begann
zu zittern. Susann wagte sich nicht mehr zu bewegen. Sie hatte keine Ahnung, wie
ernst es dem Litauer sein würde. Aber vermutlich, so dachte sie, war er zu allem
entschlossen. Erst vorhin, als er gnadenlos auf die liegende Frau eingepeitscht
hatte, hatte er gezeigt, wie menschenverachtend er sein konnte. Sie spürte, wie
sie am ganzen Leibe zitterte. Ihr war mit einem Schlag klar: Wenn sie aus den Klauen
des Mannes gerettet würde, war das keine wirkliche Rettung. Denn dann würde sie
vermutlich hinter Gittern verschwinden.
    »Blutbad, wenn kommen«, schrie Boris wie von
Sinnen.
    »Ich will jetzt den Fronbauer durch die Mangel
drehen«, sagte Häberle, als der Audi über die regen-stürmische Hochfläche rollte.
Linkohr hatte das Tempo gedrosselt.
    Häberle wählte die Handynummer Fronbauers.
    »Der gewünschte Gesprächspartner ist vorübergehend
nicht erreichbar«, schallte ihm eine Frauenstimme entgegen, die diesen Text sogleich
auf Englisch wiederholte. Häberle stutzte und drückte den Aus-Knopf.
    »Was ist denn jetzt los?«, fragte Linkohr.
    »Keine Ahnung, entweder abgeschaltet oder Akku
leer, seltsamerweise aber keine Mailbox geschaltet«, stellte Häberle fest und wählte
nun Fronbauers Kabelanschluss. Das Freizeichen ertönte, doch auch nach dem zehnten
Mal nahm niemand ab.
    »Der Vogel ist ausgeflogen«, meinte Linkohr
und beobachtete, wie neben dem Fahrzeug die Wassermassen immer größer wurden.
    »Der war doch heut’ Nachmittag beim Ferdl oben«,
sagte Häberle. »Haben wir ein Telefonbuch an Bord?«
    Linkohr griff in die Seitenablage und reichte
es Häberle, der nach Ferdls privater Telefonnummer suchte. »Vielleicht hat er ihm
gesagt, wo er hingehen wollte«, meinte Häberle und wählte, während sie sich nun
bereits Weiler näherten.
    »Wenn der gemerkt hat, dass wir ihm auf der
Spur sind, hat er sich abgesetzt«, vermutete Linkohr.
    Der Soko-Chef hielt das Handy ans Ohr. »Häberle«,
meldete er sich.
    »Gott sei Dank rufen Sie an«, hörte er die
verzweifelte Stimme von Ferdls Frau Helga flüstern, atemlos, ängstlich.
    »Warum, was ist passiert?«, fragte Häberle
rasch und erschrocken.
    »Ich glaube …«, sie brach ab, »ich glaube,
es ist etwas ganz Schreckliches passiert.«
     
    Der erfahrene Einsatzleiter in Dillingen hatte seine Beamten zu sich
gewunken. »Nichts unternehmen«, sagte er und behielt den Mann am Fenster im ersten
Obergeschoss im Auge. Noch immer zielte er mit dem schwarzen Revolver auf die Frau,
die nahezu regungslos neben ihm stand. Die Polizisten spürten den Regen auf der
Haut. Ihre Kampfanzüge waren inzwischen durchnässt. Der Einsatzleiter gab seinen
Männern ein unauffälliges Zeichen, wonach einige von ihnen mit einem Fahrzeug das
Areal verlassen sollten, um sich dann von der Gebäuderückseite her unauffällig heranzupirschen.
    »Kein Trick«, brüllte Boris aus dem Fenster.
Seine Stimme schien heiser zu werden.
    »Scharfschützen?«, fragte ein Beamter leise.
    Der Einsatzleiter schüttelte wortlos den Kopf.
    »Will Auto«, rief der Litauer, »lasst mich
weg und alles gut«, fügte er hinzu. »Sonst Frauen tot, alle tot. Und dann mach’
ich mich tot, selber«, schrie er nun immer lauter, um das Prasseln des Regens zu
übertönen.
    »Der tut das«, meinte ein anderer Beamter,
»der hat

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