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Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Titel: Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Viele Mütter und Kinder waren draußen unterwegs und genossen die Sonne. In meiner Nähe standen ein paar Mütter mit Babys in Kinderwagen. Eine weitere Mutter kam dazu, zog eine Decke hinter dem Kissen ihres Babys hervor und stützte das Kind damit ab. Dann setzte sie sich auf die Mauer. Ganz in der Nähe spielten andere Kinder, und in einiger Entfernung sah ich in einem Vorgarten eine Mutter mit ihrem Baby auf dem Arm, die sich mit einer Nachbarin unterhielt. Neben dem neugeborenen Baby sah ich eine schöne menschliche Seele. Sie war männlich und sah anders aus als die Seelen, die ich bisher gesehen hatte. Sie wirkte eher wie Milchglas. Einerseits war sie durchaus hell und klar wie Kristall oder Wasser, aber andererseits sah sie aus, als sei sie mit einer durchscheinenden Substanz überzogen. Ich konnte weniger Einzelheiten ihrer menschlichen Erscheinung erkennen als bei vielen anderen Seelen, die mir gezeigt worden waren. Sie wirkte recht jung, groß und gut gebaut. Die Seele war sehr sanft und liebevoll und sprach ununterbrochen wortlos mit dem Baby. Ich fragte die Engel, was vor sich ging, aber sie antworteten mir nicht.
    Nach einer Weile stand ich auf und führte Shane weiter spazieren. Ich ging Richtung Flussufer. Dort konnte ich Shane von der Leine lassen, und er durfte zwischen den Bäumen und Büschen umherrennen. Als ich gerade dabei war, ihm Stöckchen zu werfen, erschien der Engel Michael. Ich freute mich, ihn zu sehen, und rannte auf ihn zu, aber Shane war zuerst dort und legte sich neben ihn auf den Boden.
    »Ich habe gehört, dass du Fragen hast, Lorna«, sagte Michael lächelnd.
    »Ja, Michael. Als ich heute auf der Mauer saß und die Seele beobachtet habe, die zu dem Neugeborenen sprach, habe ich mich gefragt, warum sie bei dem Baby stand. Inzwischen ist mir wieder eingefallen, dass einige Seelen manchmal ausgiebig auf Babys einreden und dass diese Seelen immer ein wenig anders aussehen. Wer sind sie, und warum geschieht das bei den einen Babys und bei den anderen nicht?«
    »Bei den Seelen, die du bei den Neugeborenen gesehen hast, handelt es sich um solche, die bereits einmal auf der Erde gelebt haben, Lorna. Sie sprechen mit einem Baby, um ihm die Charakterstärke zu geben, die es braucht, um wichtige Herausforderungen in seinem Leben zu meistern. Es sind Lehrerseelen. Eine Lehrerseele gehörte möglicherweise zur Familie des Babys, aber das muss nicht der Fall sein. Sie vermittelt dem Neugeborenen Charakterstärke, die es in seinem Leben nutzen kann, wenn es das möchte.«
    »Ich glaube, das verstehe ich nicht ganz«, sagte ich leicht verwirrt.
    »Mit der Zeit wirst du es verstehen, Lorna«, erwiderte Michael sanft. »Du hast schon so viel gelernt.«
    Lachend sagte ich: »Das liegt daran, dass ich die besten Lehrer hatte.« Dann fragte ich: »Was meinst du mit ›wenn es das möchte‹, Michael?«
    »Du hast immer Fragen über Fragen, Lorna«, bemerkte Michael lächelnd, und damit verschwand er. Ich spielte noch eine Zeitlang mit Shane und ging dann nach Hause.

    Jahre später erfuhr ich mehr über die Seelen, die mit neugeborenen Babys über die Reinkarnation sprechen. Es war wieder einmal bei einem Angelausflug mit meinem Vater.
    Paps hatte mich eingeladen, an einem Sonntag mit ihm zum Angeln zu gehen, und ich freute mich sehr darauf. Wir stellten die Angelausrüstung bereit und machten uns dann früh am Sonntagmorgen auf den Weg. Zwei Stunden später fuhr Paps links ran und parkte an einer Straße neben einem Wald. Ich fragte ihn, wo der Fluss sei, und Paps sagte, wir müssten ein Stückchen dorthin wandern. Wir holten die gesamte Ausrüstung aus dem Wagen und liefen durch den Wald und danach durch raues, felsiges Gelände. Wie sich herausstellte, hatte sich die Wanderung gelohnt – der Fluss war herrlich.
    Als Paps und ich am Fluss standen und unsere Angeln vorbereiteten, schlug er mir vor, an Ort und Stelle zu angeln, er selbst wollte einen knappen Kilometer flussaufwärts gehen. Ich sah Paps nach, als er am Fluss entlangging, bis er außer Sicht war.
    Ich angelte gerade einmal zehn Minuten, als ich hörte, dass mein Name gerufen wurde. Ich drehte mich um, und auf einem Felsen saß der Engel Michael, gekleidet wie ein Angler. Er trug Gummistiefel, die ihm bis übers Knie hinaufreichten, und hielt eine Angelrute in der Hand. Lachend holte ich meine Angelschnur ein und ging zu ihm. »Na, hast du heute schon was gefangen?«, fragte ich ihn schelmisch, und als er den Kopf schüttelte,

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