Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg
etwa zehn Jahre alt war. Ich saß auf dem Boden in dem Haus in Ballymun und sah fern. Neben mir saß der Engel Elija. Er sagte mir, der Mann, den ich da im Fernsehen sehe, sei reinkarniert. Diese Seele sei wiedergekommen, um der Menschheit zu helfen, sich weiterzuentwickeln. Der Mann im Fernsehen war Martin Luther King. Mir wurde eine Vision seines vorherigen Lebens gezeigt. Er war weiß, was sicher viele überraschen wird. Er lebte in einer kleinen ländlichen Gemeinde. Ich habe keine Ahnung, wann oder wo auf der Welt das war – ich weiß nur, dass er damals nicht Englisch sprach. Er schien der Leiter dieser kleinen Gemeinde zu sein, aber zugleich arbeitete er genau wie alle anderen auch. Ich sah, wie er mit anderen Männern, Frauen und Kindern Steine von rauen, aber grasbewachsenen Feldern aufsammelte. Er sagte den anderen, was sie tun sollten, arbeitete aber selbst mit. Die Leute bereiteten offenbar das Land vor und errichteten zudem einen Schutzwall rings um die Gemeinde herum. Ich weiß, dass er – Martin Luther King – ein sehr religiöser Mann, ein Mann mit einem starken Glauben war, aber wie wir alle war auch er nicht vollkommen. Gott hat ihm das Leben nicht leicht gemacht, doch mir wurde gezeigt, dass er eine enorme Charakterstärke und einen unbeugsamen Willen besaß, für das Richtige zu kämpfen.
Elija rief mir Folgendes ins Gedächtnis: »Vergiss nicht, Lorna, dass Gott dem Menschen den freien Willen geschenkt hat und dass auch diejenigen, die reinkarniert sind, einen freien Willen haben. Manchmal tun sie nicht das, was sie eigentlich tun sollten, oder sie geben eine Weisheit nicht wie vorgesehen weiter.«
»Hat denn Martin Luther King die Aufgabe nicht erfüllt, für die er reinkarniert worden war?«, fragte ich Elija.
»Doch, Lorna, das hat er. Er hat den Menschen überall auf der Welt den Glauben an Gerechtigkeit und Gleichheit geschenkt – er hat ihnen die Würde und den Mut verliehen, für Dinge zu kämpfen, die richtig sind. Er hat all das nicht nur der Familie, in die er wiedergeboren wurde, sowie den Afroamerikanern geschenkt, sondern der ganzen Menschheit. Noch in kommenden Generationen werden alle, die auf irgendeine Art und Weise unterdrückt werden, aus Martin Luther Kings Leben Mut schöpfen. Selbst heute werden Menschen, die sich für ältere Leute oder Obdachlose oder für das Recht auf Arbeit einsetzen, wissentlich oder unwissentlich davon beeinflusst, was Martin Luther King getan hat. Diese Seele hat erreicht, wozu Gott sie auf die Erde zurückgeschickt hat. Aber manchmal kann eine Seele nur einen Bruchteil ihrer Aufgabe erfüllen. In vielen Fällen vernichten die Menschen solche Personen.«
Als ich etwa elf Jahre alt war, ging ich mit meinem Vater zum Angeln. In einem kleinen Dorf mit nur einer Straße hielten wir vor einem Laden mit zwei Zapfsäulen an. Dort wurde gerade ein Traktor repariert, und vor dem Laden saß ein älterer Mann in einem Schaukelstuhl und rauchte Pfeife. An der Wand war eine große Menge Feuerholz aufgestapelt, und neben der Tür standen Gummireifen und Plastikeimer. Paps öffnete die Motorhaube des Wagens und bat mich, Wasser für den Kühler zu holen. Er selbst wollte schnell in den Laden gehen, um ein paar Dinge zu besorgen und nach den besten Angelplätzen am nahegelegenen Fluss zu fragen.
Wasser in den Kühler zu gießen war ziemlich schwierig für mich, weil ich so klein war. Während ich mich noch auf diese Aufgabe konzentrierte, erschien der Engel Hosus neben mir. Als ich fertig war, sagte er: »Schau mal zu dem alten Mann dort drüben!« Das tat ich. Der alte Mann saß immer noch da und rauchte seine Pfeife. Hin und wieder klopfte er sie seitlich gegen seinen Stuhl. Während ich ihn beobachtete, öffnete sich das Licht um seinen Schutzengel, und ich durfte sehen, dass er reinkarniert war. Die Seele des alten Mannes trat hervor und zeigte mir, wie er in seinem früheren Leben ausgesehen hatte. Sie zeigte mir einen Mann mit einer kräftigen Statur und breiten Schultern. Er hatte lange schwarze zusammengebundene Haare, braune Augen und ein freundliches Gesicht. Er sah eigentlich nicht wie ein Ire aus, aber ich habe keine Ahnung, welche Nationalität er hatte. Er trug einfarbige schwarze Kleidung aus einem schweren wollähnlichen Stoff. Alles an seiner Erscheinung war das genaue Gegenteil des alten Mannes, der da im Schaukelstuhl saß. Der zerbrechliche, dürre alte Mann fing nun an, langsam in seinem Stuhl vor- und zurückzuschaukeln. Da umhüllte
Weitere Kostenlose Bücher