Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg
siebenjähriger Junge gezeigt. Er hatte eine schwarze kleine Kappe auf dem Hinterkopf, daher wusste ich, dass er Jude war. Unter einer kleinen Jacke trug er ein weißes Hemd, aber mehr konnte ich von ihm nicht sehen. Das kleine Mädchen drehte sich um und sah in meine Richtung. Gleichzeitig drehte sich auch der Junge aus ihrem früheren Leben in ihrem Inneren zu mir um. Er lächelte mich mit seinen schönen, dunkelbraunen Augen an. Von der anderen Seele, die reinkarniert war, sah ich weniger. Die Seele trat hervor, und mir wurde ein Junge gezeigt, der ein paar Jahre jünger war als der siebenjährige Junge, der er im jetzigen Leben war. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er Jude war. Ich konnte wirklich nur einen ganz kurzen Blick auf sein Gesicht erhaschen, bevor der Vater mit dem Fahrrad außer Sicht war. Ich sah jedoch funkelnde Augen in einem eher blassen Gesicht, das von sehr dichten schwarzen Locken umgeben war, als seien die Haare etwas zu lang geworden.
Bei diesem Spaziergang in Amsterdam begegneten wir zahlreichen Jugendlichen. Ich erwähnte das Jean gegenüber, und sie meinte, das könne an dem Einkaufszentrum in der Nähe liegen. Ich war mir aber nicht sicher, dass dies der einzige Grund war, weil auch so viele Engel zugegen waren. Einer der Engel sagte zu mir: »Viele junge Leute sind hier, um sich auf der spirituellen Ebene mit dir zu verbinden.«
Ein junges Mädchen von etwa 14 Jahren mit blondem Haar ging mit ein paar Freundinnen an mir vorbei. Das Licht ihres Schutzengels umgab sie und ließ sie leuchten, sodass sie sich von ihren Freundinnen abhob. Die Seele des Mädchens trat hervor, und mir wurde gezeigt, dass ihre Seele eine Reinkarnation war. Ich wandte mich an Michael und fragte ihn: »Was geht da vor sich?« Aber er legte einen Finger an die Lippen, um mir zu signalisieren, dass er nicht antworten würde. Die Seele des Mädchens zeigte sich mir so, wie es in seinem letzten Leben gewesen war. Aus irgendeinem Grund sah ich die Seele sitzend, obwohl das Mädchen stand. Ich sah eine Frau von etwa 30 Jahren. Sie sah ihrer jetzigen Reinkarnation überhaupt nicht ähnlich. Sie hatte eine sehr helle Haut und trug lange, maßgeschneiderte Kleidung, die ihre hübsche Figur betonte. Sie sah wohlhabend aus. Ihre Kleidung war von einer guten Qualität, und sie trug eine kleine Goldbrosche an ihrem Kleid und eine Handtasche aus Glanzleder. Ein Engel sagte mir, sie sei an ihrem Wohnort eine Frau von Macht und Einfluss gewesen.
»Michael«, rief ich ohne Worte, denn ich wollte ihn unbedingt fragen, was vor sich ging. Warum wurden mir plötzlich so viele junge reinkarnierte Menschen gezeigt? Und warum so viele in Amsterdam? Doch Michael sagte lediglich: »Keine Fragen, Lorna!«
Ich war wirklich fasziniert von dem, was ich gesehen hatte, und auf dem Weg zurück zum Hotel dachte ich über die Frage der Reinkarnation nach und darüber, was mir die Engel im Laufe der Jahre darüber gesagt und gezeigt hatten. Zum Glück hatte Jean offenbar nicht das Bedürfnis, sich zu unterhalten, denn ich war völlig in meine Gedanken vertieft.
Viele Menschen möchten gerne glauben, dass wir reinkarniert werden, sobald unser physischer Körper stirbt, besonders Eltern, die ein Kind verloren haben. Manchmal behaupten Mütter, ihr Kind sei die Reinkarnation ihrer Mutter oder ihres Großvaters oder sogar eines verstorbenen Geschwisters. Sie sagen dann, das Kind lächle wie die tote Oma, habe dieselbe Gestik oder verwende beim Sprechen dieselben Wendungen. Das mag zwar zutreffen, aber es liegt wahrscheinlich nicht daran, dass das Kind die Reinkarnation der Großmutter ist. Vielmehr bedeutet es vermutlich nur, dass dieses Kind etwas mehr vom genetischen Code der Großmutter in sich trägt, der über die Mutter an das Kind weitergegeben wurde. Ich verstehe, warum viele Menschen so etwas sagen, besonders, wenn sie einen geliebten Menschen verloren haben. Alle Menschen suchen bei ihren Kindern Eigenschaften von geliebten Menschen, die verstorben und in den Himmel gegangen sind. Wir sollten dabei aber stets Folgendes bedenken: Wenn es für unsere Seelen an der Zeit ist, unseren Körper zu verlassen und in den Himmel zu gehen, werden wir dort den lieben Menschen begegnen, die vor uns gegangen sind.
Ich erinnere mich, dass ich als Teenager oft Shane, den Hund unserer Nachbarn, in unserer Siedlung Gassi geführt habe. Einmal war ich ein wenig müde und setzte mich auf eine kleine Mauer, die um eine weitläufige Grünanlage gezogen war.
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