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Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Titel: Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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auf und ab und sprang dabei über die kleinen Wellen. Da hörte ich, dass jemand meinen Namen rief. Ich blieb stehen, drehte mich um und schaute übers Meer. Aber ich sah nur Meer und Himmel. Ich ging weiter ins Wasser hinein, sodass es mir etwa bis zur Taille reichte, denn immer noch hörte ich die ganze Zeit, wie jemand meinen Namen rief, konnte aber niemanden sehen. Mein Paps hatte mich immer ermahnt, nicht weiter als bis zur Taille ins Wasser zu gehen, also blieb ich dort stehen. Ich streckte meine Arme aus und berührte mit den Händen sanft das Wasser. Manchmal spritzten mir die Wellen ins Gesicht, dann waren sie wieder recht ruhig. Plötzlich sah ich den Geist des Wassers neben mir schwimmen. Sie drehte sich um und umkreiste mich. Das brachte mich so sehr zum Lachen, dass ich fast ins Wasser gefallen wäre. Dann kitzelte sie mich, und ich musste noch mehr lachen. Ihre Berührung war sanft und warm. Ich erinnere mich, dass meine Schwester Emer zu mir herüberrief. Sie wollte wissen, worüber ich so lachte. Daraufhin verschwand der Geist des Wassers, und ich ging wieder an den Strand, wo Emer und Paps schon auf mich warteten.
    Ich lächelte, als ich mich jetzt daran erinnerte, und der Geist des Wassers lächelte mit mir.
    »Ich muss jetzt gehen, Lorna«, sagte sie und floss von dem Stein in den Fluss. Ich sah sie noch eine Sekunde lang, dann war sie vollständig verschwunden. Enttäuscht, dass sie schon weg war, drehte ich mich um und schaute neben mich auf den Stein. Nicht ein Tropfen Wasser oder auch nur eine Spur von Feuchtigkeit war zu sehen. Es war, als wäre sie nie da gewesen.
    Im Laufe der Jahre habe ich mehr über den Geist oder den Engel des Wassers erfahren. Ich habe erfahren, dass Gott diesen Engel mit dem Wasser verflochten hat und dass sie überall dort ist, wo Wasser ist. Es ist für mich jedes Mal eine große Freude, sie zu sehen.

    Es gibt viele verschiedene Arten von Engeln und so vieles, was ich Ihnen darüber sagen möchte, aber ich will Sie nicht mit zu vielen Informationen überschütten. Als ich Ihnen von den Ereignissen im Metropolitan Museum in New York berichtet habe, sagte ich auch, dass es Völkerengel gibt. Darüber möchte ich Ihnen nun ein wenig mehr erzählen.
    Vor ein paar Jahren hatte ich mich eines Abends in Johnstown gemütlich auf dem Sofa eingerollt und sah die Nachrichten. Gerade lief ein Bericht über gewalttätige Proteste, über bewaffnete Soldaten in Kampfkleidung und Panzer, die unbewaffnete demonstrierende Menschen mit Spruchbändern angriffen. Plötzlich verschwamm das Bild, und die Stimme des Reporters klang verzerrt und wurde ganz leise. In der Mitte des Bildschirms erschien ein Völkerengel. Ich erschrak heftig.
    Völkerengel sind sehr mächtige und energische Engel. Sie sind viel mächtiger als Ahnenengel oder Schutzengel. In gewisser Hinsicht sind sie eine Sonderform der Ahnenengel. Aber sie sind einem Land statt einer Familie zugewiesen. Innerhalb der Grenzen dieses Landes halten sie Wache, und wie Schutzengel verlassen sie nie das Volk, das sie beschützen. Völkerengel sehe ich nur, wenn in einem Land etwas Gravierendes geschieht.
    Zutiefst erschrocken beobachtete ich den Bildschirm und betrachtete den Völkerengel. Um ehrlich zu sein, die Engel ließen mich nicht wissen, welches Land er beschützte oder in welchem Land sich die Unruhen abspielten. Wie alle Völkerengel, die mir bis jetzt gezeigt wurden, trug auch er eine schwere Rüstung, als zöge er in den Krieg. Die Rüstung war so massiv und schwer, dass sie undurchdringlich wirkte, als ob nicht einmal eine Atombombe ihr etwas anhaben könnte. Über der eigentlichen Rüstung befanden sich Metallstücke, Verstärkungen in unterschiedlicher Form.
    Der Völkerengel kam auf dem Bildschirm näher zu mir heran, sodass ich ihn deutlicher erkennen konnte. Er trug einen Helm, der seinen Kopf fest umschloss, aber sein Gesicht frei ließ. Seine Miene wirkte herrisch und gebieterisch. Sein Gesicht war rund und leuchtete. In seinen Augen konnte ich keine Farbe erkennen.
    Ich hörte, dass mein Name mit sehr tiefer, aber klarer Stimme gerufen wurde, und sprang auf. Dass der Engel meinen Namen sagte, verblüffte mich und machte mich noch besorgter. Ich spürte, welch starke Emotionen der Engel empfand – er machte sich große Sorgen um das Volk, das er beschützte. Seine Liebe zu den Menschen war für mich ebenso deutlich zu spüren wie seine tiefe Sorge über das, was in dem Volk gerade geschah. Als er sprach, schien

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