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Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)

Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shayla Black
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    Für gewöhnlich hatte Kimber Edgington kein Problem damit, jemanden um einen Gefallen zu bitten. Wenn ihr Vater zufällig in die Stadt fuhr, verdonnerte sie ihn ganz locker dazu, ihre Sachen aus der Reinigung zu holen. Oder sie haute mal eben zwischen Tür und Angel einen ihrer Brüder an, ihr Milch aus dem Supermarkt mitzubringen.
    Die Sache heute war allerdings kniffliger und hatte nichts mit ihrer Familie zu tun. Der kleine Gefallen, der ihr vorschwebte, war nicht von Pappe.
    Sie atmete tief durch. Bleib locker, Süße. Du packst das, du kannst es. Nein, sie musste es tun , um endlich ihre heimlichen Fantasien auszuleben, die ihr nun schon seit sieben Jahren im Kopf herumspukten.
    Sie glitt aus dem Wagen. Es war ein schwüler, feuchtheißer Nachmittag. Kimber betrachtete den roten Ziegelbau. Ein imposantes Gebäude, mit weiß gestrichenen Erkertürmchen und einer hinter dorischen Säulen versteckten Terrasse. Von außen sah es sehr gepflegt aus, mit leuchtend bunt blühenden Azaleen, und der englische Rasen war tipptopp geschnitten. Kein Laut störte die himmlische Ruhe. Typisch für Osttexas, viel Grün, viel Landschaft, viel Sonne. Irgendwie wirkte das Anwesen verlassen.
    Keiner hätte darauf getippt, was hinter diesen Mauern stattfand. Kimber hatte sich fest vorgenommen, es herauszufinden.
    Vielleicht war es ja genau das, was sie brauchte.
    Sie umkrampfte mit ihrer unsicheren Hand den Schulterriemen ihrer Handtasche, schluckte nervös und schob sich zu der imposanten Eichentür. Nach einem kurzen Blick auf die wunderschöne Glaseinlegearbeit, die wohl eine Meereslandschaft darstellen sollte, fasste sie sich ein Herz und klopfte.
    Sie hoffte bloß, dass nicht ausgerechnet Deke Trenton an die Tür käme.
    Uhhh! Sie hatte den Typen schon ewig nicht mehr gesehen. Wie lange nicht – fünf Jahre oder so? Wahrscheinlich noch länger. Kimber hätte nichts dagegen gehabt, ihm auch die nächsten fünf Jahre – mindestens – nicht über den Weg laufen zu müssen. Der Mann war so was von krass mit seiner unverblümten Direktheit und seinem übersteigerten Ego, dass sie ihn am liebsten auf den Mond geschossen hätte. Als sie siebzehn gewesen war, hatte er eine Neugier in ihr geweckt, die ihr Angst machte. Und das Dumme war, sie schaffte es einfach nicht, diese prickelnde Neugier zu ignorieren. Das eine Mal, als sie s ich ein Herz gefasst und versucht hatte, ihm deswegen auf den Zahn zu fühlen, hatte er das Gespräch brutal ab gewürgt. Sie hatte es ihm lange schwer übel genommen.
    Jetzt stand sie kurz davor, ihn um den Gefallen ihres Lebens bitten zu müssen. Und sie war zu allem bereit, er brauchte bloß Ja zu sagen.
    Sie schüttelte ihre granatroten Locken über die Schultern und versagte sich einen Blick in den Kosmetikspiegel. Ihr Lipgloss war bestimmt okay, ihre Mascara nicht verschmiert; das hatte sie ein paar Minuten zuvor noch kontrolliert. Die olivfarbene Cargopants war zwar ein glatter Fehlgriff, aber dafür schön bequem. Dazu trug sie ein jungfräulich weißes Stretchtop, das über ihren Brüsten spannte. Wetten, dass der weite runde Halsausschnitt seinen Blick unwillkürlich auf ihre Oberweite lenken würde? Sie hatte den Look mit weißen Riemchenstilettos aufgepeppt. Männer liebten mörderisch hohe Highheels, aber verdammt, Kimber taten mordsmäßig die Füße weh.
    Trotzdem war das kein Grund, die Sache auch nur eine Minute länger aufzuschieben.
    Kimber schluckte schwer und klopfte noch einmal.
    »Bin schon unterwegs …«, muffelte jemand hinter der Tür.
    Deke? Es war lange her, und sie hatte den Kerl so gut es eben ging ausgeblendet. Blöderweise hatte sie seine raue, volle Stimme nie vergessen können.
    Ein Riesenschwarm Schmetterlinge flatterte in ihrem Bauch, als sie elanvolle Schritte hörte, die sich der Tür näherten. Okay, er kam immer direkt auf den Punkt. Das wusste sie von früher her. Deke war aus dem gleichen Holz geschnitzt wie ihr Vater und ihre Brüder. Solche Typen drucksten nicht lange rum oder beschönigten irgendwas, nein, die redeten Klartext. Folglich wollte Kimber es genauso machen, hoffentlich vermasselte sie damit nicht alles.
    Abrupt wurde die Tür aufgerissen.
    Aber nicht von Deke. Der Mann hatte nicht mal Ähnlichkeit mit ihm.
    Tintenschwarzes, lässig nach hinten gekämmtes Haar. Sinnliche dunkle Augen. Eine markante Kinnpartie, dunkel verschattet von frischem Bartansatz. Ein enges grafitgraues T-Shirt und aufreizend fadenscheinige Jeans betonten eine hochgewachsene,

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