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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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lange genug am Leben bleiben, um etwas zu finden.«
    Der Alien schien zu stutzen. »Ich verstehe.«
    »Das bedeutet, dass ihr mich noch einmal auseinander nehmen werdet, McKinley. Es bedeutet, dass ihr in meinen Kopf schauen werdet und ihn wie einen alten Motor demontiert. Und wenn ihr das tut, möchte ich nur …«
    »Ja?«
    »Nehmt euch das, was ihr braucht. Dann macht sie wieder ganz.«
     
    Sie liefen über die kristallklare Durchsichtigkeit des Aussichtsdecks, und Svetlana spürte die glatte Haut von Parrys Hand in ihrer. Es war die Hand eines jungen Mannes, ohne Erinnerungen an die Narben und Blessuren eines arbeitsreichen Lebens. Es gab immer noch Momente der schockierenden Unvertrautheit, wenn sie aus dem Augenwinkel einen Fremden sah und mit entzücktem Schrecken erkannte, dass es Parry war, ihr Ehemann, und dass sie für ihn auf den ersten Blick genauso fremd aussehen musste. Svetlana wusste nicht, zu welchem Ergebnis die gerichtliche Debatte gekommen war, aber man hatte entschieden, ihre biologischen Uhren wieder auf Anfang zwanzig zu stellen. Unter Berücksichtigung der günstigen Auswirkungen der Verjüngung auf den natürlichen Alterungsprozess konnten Parry und Svetlana mit siebzig oder achtzig Jahren rechnen, die noch vor ihnen lagen. Das sollte ausreichend Zeit sein, dachte sich Svetlana. Aber sie hatte schon viel länger als achtzig Jahre gelebt, und sie kannte die Last dieser Jahre. Sie wusste, wie grausam schnell sie ihr wieder durch die Finger rinnen würden. Am Ende der Frist konnten sie sich nicht erneut an die Perückenköpfe wenden, um die Uhr ein weiteres Mal zurückzudrehen.
    Aber sie rief sich ins Gedächtnis, dass dieses Arrangement nicht nur eine Belohnung, sondern auch eine Bestrafung war. Es war nicht dazu gedacht, ihr das Leben zu erleichtern.
    »Nun?«, fragte McKinley. »Wie gefällt es euch?«
    Sie wandte sich seiner Schutzsphäre zu. »Es fühlt sich gut an. Alles ist so, wie es sein sollte. Mir geht es wunderbar.«
    »Eigentlich habe ich das Schiff gemeint.«
    »Das Schiff ist wunderschön«, sagte Parry. »Das ist völlig klar.«
    »Es gefällt dir?«
    Parry hielt immer noch ihre Hand. »Auf jeden Fall. Ihr habt großartige Arbeit geleistet. Es ist mehr, als wir je erwartet hätten, vor allem, wenn man bedenkt, wie wenig Zeit ihr hattet.«
    »Wenn der Teufel ruft, ist plötzlich vieles möglich«, sagte McKinley.
    Das Schiff hinter dem gepanzerten Fenster des Aussichtsdecks war in der Tat eine Schönheit. Es schwebte in einem großen Hangar im Herzen der wieder aufgebauten Botschaft der Perückenköpfe, eine luftleere Öffnung, deren Wände scheinbar wahllos mit Kegeln und Schrauben unbekannter Funktion besetzt waren, wie die Schalldämpfung eines zu groß geratenen Tonstudios. Eine Krippe aus gebogenen tentakelähnlichen Armen hielt das neugeborene Schiff in einer Hülle aus Licht, als würde es von einem leuchtenden Seeungeheuer gepackt oder verschlungen werden. In einer anderen Umgebung wäre Svetlana das Schiff ehrfurchtgebietend fremdartig vorgekommen. Aber hier fiel sofort auf, dass es im Wesentlichen ein menschliches Artefakt war.
    In Wirklichkeit war es gar nicht völlig neu. Die Aliens hatten die Cosmic Avenger als Ausgangsbasis genommen und daraus etwas anderes geschaffen … als wäre die frühere Version des Schiffes nur das Puppenstadium gewesen. Die Knochen des alten Schiffes zeigten sich immer noch unter der Haut des neuen. Die Hülle war mit einer Panzerung verstärkt worden, die so glatt und klar wie schmelzendes Eis war, aber das war im Grunde nichts Fremdartiges, sondern menschliche Technik aus der Zeit nach der Zäsur. Dasselbe galt für das neue Antriebssystem, die neuen Sensoren, die neuen Waffen. Sie waren Geschenke aus der fernen Zukunft oder Vergangenheit, doch alles wies die unverkennbare Textur menschlichen Erfindergeistes auf.
    »Ist sie bereit?«, fragte Svetlana.
    »Noch ein paar Stunden, dann können wir sie euch übergeben. Ich vermute, ihr wollt losfliegen, sobald die Farbe getrocknet ist.«
    »Mehr oder weniger«, sagte Parry. »Wir müssen nur noch über die letzten paar Kandidaten entscheiden. Der Justizausschuss hat uns bei der Auswahl der Bewerber Vetorecht eingeräumt, aber wir wollen niemanden abweisen, wenn uns keine überzeugenden Gründe einfallen. Schade, dass wir nicht mehr Zeit haben, alles etwas gründlicher zu überdenken.«
    »Glaubt mir«, sagte der Alien, »wenn ich die restliche Bauzeit um fünf Minuten verkürzen könnte,

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