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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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um einen größeren Fisch kümmern. Ich brauche ein paar technische Daten.«
    Schrope übernahm die Gesprächsführung. »Könnten wir schnell von hier wegkommen, wenn es nötig wäre?«
    »Wir sind jederzeit bereit, uns auf sichere Entfernung zurückzuziehen«, sagte Svetlana.
    »Ich meine, ob wir sofort auf Vollschub gehen können, für eine längere Reise.«
    Svetlana ging eine mentale Checkliste durch. »Ja«, sagte sie vorsichtig. »Normalerweise würden wir noch ein paar Tests machen, vor allem nach einer längeren Abschaltung wie in diesem Fall …«
    »Verstanden«, sagte Bella. »Aber es gibt keinen zwingenden Grund, warum wir den Antrieb nicht hochfahren sollten?«
    »Nein. Aber Parry und die anderen …«
    »Die Avenger ist bereits auf dem Rückweg. Sie werden in Kürze an Bord gehen. Noch etwas, Svieta: Im Handbuch steht, dass wir das Triebwerk auf ein halbes Ge hochjagen können, wenn wir es ganz lieb streicheln …« Sie redete nicht weiter, aber Svetlana wusste auch so, worauf sie hinauswollte.
    »Theoretisch.«
    Bella kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Ja oder nein?«
    »Also gut, ja. Aber man sollte es nicht länger als ein paar Stunden machen. Danach bekommen wir es mit zunehmendem Verschleiß bei kostspieligen, nicht ersetzbaren Komponenten zu tun. Es droht ein erhöhtes Risiko von Ausfällen, die die Mission gefährden. Ganz zu schweigen von der strukturellen Belastung des kompletten Schiffs.«
    Bella tippte mit einem Finger auf den Ausdruck einer E-Mail im Klartext. »Lockheed-Krunichev versichert mir, dass die Belastung unterhalb der konstruktionsbedingten Grenzwerte liegt. Wenn du mir sagst, dass das Triebwerk durchhält, bin ich glücklich und zufrieden.«
    Das Dokument lag von Svetlana aus gesehen auf dem Kopf, aber sie konnte trotzdem erkennen, dass es in der Betreffzeile um Janus ging. Römische Mythologie. Der Gott mit den zwei Gesichtern. Wofür stand er noch gleich?
    Außerdem war es der Name eines Saturnmondes.
    »Es ist machbar«, sagte sie.
    »Gut«, schloss Bella die Diskussion ab. Aber Svetlana entging nicht, dass sie das Wort mit einem Seufzer aussprach. Als hätte sie insgeheim gehofft, eine andere Antwort zu erhalten.

 
Zwei
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    Svetlana schob sich durch das Gedränge, bis sie Parry entdeckte.
    Seit der letzten Rotation befanden sich einhundertfünfundvierzig Seelen an Bord des Schiffes, und die meisten von ihnen hatten sich versammelt, um Bellas Ankündigung zu hören. Sie klebten an den Innenwänden der zylindrischen Sporthalle, gehalten durch Haken, Klettbänder, Geckoflex und bloßen physischen Kontakt. Die Halle, die gleichzeitig als Versammlungssaal und Schutzbunker vor Strahlungsstürmen diente, drehte sich normalerweise, um zentrifugale Schwerkraft zu erzeugen, doch dann hätte Bella nicht genau in der Mitte schweben und die Menge ansprechen können.
    »Es tut mir leid wegen …«, begann Parry zögernd, als Svetlana ihn erreichte. »Du weißt schon … wegen dieser kleinen Angelegenheit. Ich schätze, du hättest darauf verzichten können, zu allem Überfluss auch noch mit mir Ärger zu bekommen.«
    »Nein. Nicht heute.«
    »Es ist nur so, dass wir gerne mit unserem Kometen gespielt hätten, Baby.«
    »Jungs werden immer Jungs bleiben.« Sie drückte ihn kurz und teilte ihm dadurch mit, dass alles in Ordnung war.
    »Jetzt ist all das Geschichte.«
    »Das hat Bella mir auch gesagt. Hast du eine Ahnung, worum es hier überhaupt geht?«
    Parrys besorgter Gesichtsausdruck besänftigte sich. Er wusste, dass er aus dem Schneider war – zumindest vorläufig. »Ich hatte noch keine Gelegenheit, im Schiffsnetz nachzusehen. Gab es …?«
    »Nichts. Kein CNN, kein Space.com, kein gar nichts. Ich vermute, Bella hat den Stecker gezogen.«
    »Das habe ich mir auch gedacht. Die Fußballfans waren darüber gar nicht glücklich, das kann ich dir sagen.«
    Svetlana bemühte sich um eine besorgte Miene. »Wirklich?«
    »Bella hat das Kiew-Spiel mitten im Elfmeterschießen unterbrochen.«
    »Die Ärmsten.«
    Parry kratzte sich am Schnurrbart und sah sie mit einem hinreißenden Ausdruck der Verblüffung an. Er war ein kleiner stämmiger Mann mit freundlichem Gesicht, bis auf den Schnurrbart glatt rasiert, mit einer Mähne aus widerspenstigem schwarzem Haar, das unter seiner roten Tauchermütze hervorbrach.
    »Glaubst du, dass dort etwas passiert ist?«, fragte er. »Ein Unfall oder etwas in der Art?«
    »Kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe mir eine Systemkarte

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