Hingabe
sich ebenfalls einen Café Latte zu. Sie schaute Marie in die Augen.
„Du würdest es mir niemals glauben, ich weiß ja selber nicht, was mit mir los ist. Und es ist auch kein Gesprächsthema für das Büro. Komm doch heute Abend bei mir vorbei, ja?“
„Na, du machst es ja spannend. Gerade da du weißt, wie leicht ich meine Neugierde zügeln kann.“
Marie zwinkerte Lena zu.
„Du hast mich überredet… Heute Abend um acht und ich bring was vom Chinesen mit.“
Lena lächelte.
„ Einverstanden.“
Was Marie in diesem Moment nicht wissen konnte, Lena litt gerade „Qualen“, die Liebeskugeln in ihr hatten sich bei jedem Schritt mitbewegt, auch jetzt, während sie in der Küche standen und redeten. Die Kugeln „arbeiteten" in ihr: Lena verspürte Lust und merkte, wie feucht sie war. Gleichzeitig schmerzte es sie, die Kugeln in sich zu haben. Die ganze Situation machte sie ungeheuer an. Diese Gefühle von Lust und Schmerz – gleichzeitig – raubten ihr fast den Verstand. So lange hatte sie Liebeskugeln noch nie in sich gehabt, und erst recht nicht, weil es ihr jemand gesagt hatte, befohlen hatte, und ihr nicht erlaubte, sie heraus zu nehmen. Und doch lächelte Lena Marie dabei an.
„Sei mir nicht böse, Marie, ich hab so viel auf dem Schreibtisch, machen wir Mittag zusammen?“
„Leider nein, ich muss gleich für Dr. von Hagen zum Anwalt.“ Insgeheim war Lena in diesem Moment froh, dass Marienicht alles von ihr wusste.
Vor dem Rechner öffnete sie ihr Postfach. Eine Mail, von IHM. Ihr Herz klopfte heftig, als sie auf „Öffnen“ klickte.
„Es spielt keine Rolle, ob es für dich neu ist. Es geht nur darum, ob du bereit bist. Wenn ja, dann weißt du jetzt, was es bedeutet!“
Das war nicht als Frage formuliert, es war vielmehr eine Feststellung. Sie hatte mehr Einfühlungsvermögen erwartet. Es turnte sie ab, dass ER so schroff war.
‚Selbst schuld‘, dachte sie. ‚Gib dir wenigstens Mühe.‘
Aber dann kippte ihre Stimmung wieder. Genau das ist es doch bei diesem „Spiel“. Keine Fragen stellen, sondern IHN machen lassen. ER hat Recht. Ich bin ja bereit.
Lena hatte das Gefühl, das bestätigen zu müssen. Es war ja nur ein Spiel, sie lächelte.
„Ich bin bereit. Du kannst dich darauf verlassen!“
„Gut. Ich habe nichts anderes erwartet. Also haben ab jetzt drei Minuten 180 Sekunden und nicht mehr.“
Keine neue Information oder neue Anweisung. Lena hatte erwartet, ER würde sich jetzt äußern, was sie tun soll, dass sie die Kugeln wieder herausnehmen kann, oder wie lange sie sie drin lassen sollte. Auch wenn ER ein Mann ist, müsste ER doch wissen, dass die Liebeskugeln die Lust mehr und mehr steigern. Und gleichzeitig ein „schmerzhaftes“ Training waren.
Und das im Büro.
Oder gerade weil ER es wusste. Das war es. Sie wagte sich kaum zu bewegen, sie wusste ja, was sie damit auslöste. Und doch spürte Lena, wie nicht sie steuerte, wohin und wie intensiv sie sich bewegte, sondern sie übergab die Steuerung IHM. Ohne IHN zu kennen, ohne zu wissen, wer ER war, was ER im Schilde führte. Sie wollte es so. Sie wollte IHM die Kontrolle übertragen und fühlte sich einzigartig gut dabei. Dabeiwar sie es immer selbst, die die Kontrolle hatte, Lena überließ nichts dem Zufall. Weder beruflich noch privat. Das wusste sie selbst, das wussten oder merkten Kollegen, Freunde und Partner immer schnell. Dieses hier war anders. Fremd und dennoch eigenartig vertraut erschien es ihr. Ja, sie wollte nicht den Weg vorgeben, sie wollte sich führen lassen, wohin der Weg auch ging.
Mit diesen Gedanken lief ihr ein Schauer durch den Körper, ausgelöst durch die Kontraktion ihrer Scheidenmuskulatur. Die Liebeskugeln hatten ihre „Arbeit“ getan. Lena biss sich auf die Lippen, um nicht aufzustöhnen, versuchte, ihren Orgasmus still und unbemerkt zu genießen. Es war wie sanfte Wellen, die nicht nachließen… die sie in sanften aber stetigen Wogen trafen… wieder und wieder… und dann doch nachließen. Unglaublich. Wie aus einem fernen Land, das kannte Lena so nicht. Ihr war es, als sei sie weit weg.
„Lena.“ Doch jemand sagte ihren Namen.
„Haben Sie einen Moment Zeit?“
Dr. von Hagen stand plötzlich neben ihrem Schreibtisch.
„Ist etwas mit Ihnen? Fühlen Sie sich nicht gut? Sie sehen etwas mitgenommen aus.“
„Herr Dr. von Hagen“, Lena schluckte.
„Ja, es geht mir gut. Ich hab nur eben über das Projekt nachgedacht. Es macht mir eine Menge Kopfzerbrechen.“
Lena
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