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Historical Band 303

Historical Band 303

Titel: Historical Band 303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ashford , Michelle Willingham
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verschränkten Hände hinunter. „Sag doch was. Wenn du mich nicht heiraten willst, dann rede ich mit meinem Vater.“
    Bram suchte verzweifelt nach den richtigen Worten, aber kein Wort, das ihm einfiel, machte Sinn. So streckte er nur die Hand aus und ließ die Finger durch ihre Haare gleiten. Er sollte diese Heirat ablehnen. Es wäre das einzig Richtige. Aber seine Sehnsucht nach Nairna war zu groß. Er konnte unmöglich auf sie verzichten.
    Als er Nairnas bestürzten Blick bemerkte, beugte er sich vor und küsste sie zum ersten Mal. Er schmeckte den Regen und ihre Unschuld, und als sie die Lippen auf seine drückte, stieg ein hemmungsloses Verlangen in ihm auf.
    Er wollte sie. Sie sollte ihm gehören, auch wenn sie einen Besseren verdient hatte. Als sie dann die Arme um ihn schlang und das Gesicht an seine Brust schmiegte, schwor er sich, alles zu tun, um der Ehemann zu sein, den sie sich wünschte.

3. KAPITEL
    Gegenwart
    B ram verbrachte den Rest der Nacht im Stall. Er konnte nicht schlafen, so sehr er sich auch bemühte. Die Augen brannten ihm vor Müdigkeit, aber der Schlaf wollte nicht kommen. Du wirst nie schlafen können, solange Callum in Gefangenschaft ist, höhnte sein Gewissen. Und obwohl er sich nichts mehr ersehnte, konnte er den Schlaf nicht herbeizwingen.
    In seinem Kopf klangen immer noch die Schreie. Unvorstellbare Bilder hatten sich in sein Gedächtnis gebrannt. Die Dunkelheit hielt nur Schrecken für ihn bereit. Kein Wunder, dass er es nicht wagte, die Augen zu schließen.
    Stattdessen verbrachte er die Stunden damit, an seine Frau zu denken. Die Jahre hatten das Mädchen mit den strahlenden Augen zu einer atemberaubenden Frau werden lassen. Ihr Kuss hatte ihm den Verstand geraubt, und es war ein kleines Wunder, dass er es über sich gebracht hatte, sie wieder zu verlassen.
    Selbst jetzt zitterten ihm noch die Hände, wenn er an sie dachte. Er wünschte sich nichts mehr, als sie auf sein Lager zu legen und sie zu besitzen.
    Doch obwohl er als ihr Ehemann das Recht dazu hatte, war sie nicht bereit, sich ihm hinzugeben. Jedenfalls nicht, solange sie sich noch fremd waren.
    Er dachte an den Ratschlag, den sein Vater ihm in der Hochzeitsnacht gegeben hatte. Du wirst schon wissen, was du tun musst, hatte Tavin gesagt. Vertrau deinem Instinkt.
    Wenn er gestern Abend seinem Instinkt gefolgt wäre, hätte er Nairna die Decke fortgerissen und jeden Zoll ihres Körpers mit den Lippen erkundet. Ob das seine unschuldige Frau nicht erschrecken würde?
    Wenn er doch nur eine einzige Nacht mit ihr verbracht hätte! Aber dazu war nach der Hochzeit keine Zeit mehr gewesen. Weil er sich dazu entschloss, Seite an Seite mit seinem Vater zu kämpfen, hatte seine frischangetraute Gattin allein in ihrem Ehebett schlafen müssen. Ihre Familien wussten es zwar nicht, aber die Ehe war nie vollzogen worden.
    Er hatte so viele dumme Fehler gemacht!
    Jetzt verstand er, warum sein Vater ihn in der Schlacht nicht dabeihaben wollte. Ein hitzköpfiger, unerfahrener Bursche von sechzehn Jahren war noch nicht bereit, den Engländern gegenüberzutreten. Tavin MacKinloch hatte ihn mit seinem Körper geschützt und den Schwerthieb empfangen, der eigentlich Brams Leben beenden sollte.
    Bram war vor dem Leichnam seines Vaters auf die Knie gefallen. Es hatte ihn nicht gekümmert, dass man ihn gefangen nahm. Das Blut seines Vaters befleckte seine Hände. Nichts konnte ihn mehr ins Leben zurückholen.
    Sein Versprechen halten und Callum befreien – das war die einzige Wiedergutmachung, die ihm noch blieb. Sein Nacken juckte, als würde das schwere eiserne Band noch immer seinen Hals umschließen.
    Er betrachtete seine vernarbten Handgelenke. Ohne Zweifel wäre Nairna entsetzt, wenn sie auch noch den Rest seiner Wunden sah.
    Je mehr er nachdachte, desto mehr fragte er sich, ob er überhaupt das Recht hatte, hier zu sein.
    Wollte Nairna ihn denn noch als Ehemann? Letzte Nacht hatte sie ihn von sich gestoßen, und er wusste nicht, ob es aus Schüchternheit oder aus Abneigung geschah. Was, wenn sie ihr Leben fortgeführt hatte und er für sie nicht mehr war als ein Fehler, den sie vor Jahren begangen hatte?
    Bram schloss die Augen. Sein Verlangen nach einem Leben mit Nairna saß tief. Vielleicht würde sie ihm die Erlösung bringen.
    Er hatte zwar kein Auge zugemacht, aber er war erfüllt von einer nervösen Energie. Alles in ihm drängte danach, wieder mit ihr zusammen zu sein, sich davon zu überzeugen, dass er alles nicht nur geträumt

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