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Historical Collection 04

Historical Collection 04

Titel: Historical Collection 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Scott , Louise Allen , Joanne Rock
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solange Gareth mit Edward du Bois verhandelte. Doch während er so zwischen den Seidenballen lag, die zappelnde Lady Emma an sich gepresst, ging Gareth auf, dass eine andere Vorgehensweise angebracht war.
    Gareth wollte dieser feurigen Edeldame nicht vor seinen Männern die Stirn bieten – dazu waren die wenigen Worte, die zwischen ihnen gefallen waren, zu brisant gewesen. Statt zum Lager würde er sie zu seiner Burg bringen und unter vier Augen mit ihr reden.
    In der Abgeschiedenheit seiner Kammer, hinter verrammelter Tür.
    Er würde sich ihr nicht aufdrängen – wenn sie darauf beharrte, sich ihm hinzugeben, um ihn um den Finger zu wickeln, täte er besser daran, sie wegzusperren, auf dass sie vor ihm sicher war. Auf dass er sie nicht anrühren konnte. Er würde bei seinen Rittern nächtigen und ihr sein Gemach überlassen. Er würde sich nicht von der Cousine seines Feindes ködern lassen, selbst wenn sie ihn ohne den Abscheu anschaute, den er in den Augen anderer Frauen las.
    Einige Fuß entfernt lag Lady Emmas Kammerfrau reglos da. Bronson hatte ihr die Hände gefesselt und den Mund mit dem Ärmel seiner Tunika geknebelt. Bronson würde den Karren schieben helfen, bis sie am Torhaus vorbei waren und die im Wald wartenden Pferde erreicht hatten. Sobald sie so weit von Edenrock entfernt waren, dass niemand sie mehr hören konnte, würde Gareth den Gefangenen die Fesseln abnehmen.
    Im Augenblick allerdings hatte er alle Hände voll damit zu tun, Lady Emma neben sich zu bändigen. Seit er sie auf die Ladefläche des Karrens gelegt hatte, setzte sie sich mit aller Macht zur Wehr. Sie war keine Herausforderung für ihn, denn sie war sehr viel schwächer als er, aber er bedauerte, ihr Unannehmlichkeiten bereiten zu müssen, denn schließlich hatte nicht sie ihn verraten. Nicht sie hatte ihn vor fünf Jahren an jenen orientalischen Sklavenhändler verschachert, um ihn aus dem Weg zu schaffen und seine Burg plündern zu können.
    Nay , verraten hatte ihn ihr Vormund. Lady Emmas einziges Vergehen bestand darin, Gareth vor Augen zu führen, wie lange er schon keine lieblich duftende Edeldame mehr in den Armen gehalten hatte.
    Er verfluchte seine Gedanken, die eine solch unangemessene Richtung nahmen.
    „Verhaltet Euch ganz still, dann wird Euch nichts geschehen“, ermahnte er sie, während sie, nach den langsamer werdenden quietschenden Rädern zu urteilen, den Torbogen passierten.
    So plötzlich biss sie ihn in die Handfläche, dass er einen Moment lang unwillkürlich seinen Griff lockerte. Doch dieser eine Moment hätte ihr genügen müssen, um zu schreien, sofern sie denn hätte Alarm schlagen wollen.
    „Lasst mich los, dann wird Euch nichts geschehen“, zischte sie zurück, verhielt sich aber seiner Weisung gemäß still.
    Der Wagen fuhr wieder schneller, was hieß, dass sie das Torhaus und Edwards Wachen auf den abweisenden Mauern von Edenrock unbeschadet hinter sich gelassen hatten.
    Erst jetzt ging Gareth die volle Bedeutung von Lady Emmas Worten auf. Sie würde sich gehorsam ruhig verhalten und zulassen, dass er sie ihrem Zuhause und ihrem Beschützer entriss.
    Er hatte dafür gesorgt, dass ein Mann bereitstand, Edward du Bois über Lady Emmas Entschwinden in Kenntnis zu setzen. Der Bote würde sich auf den Weg machen, sobald sie ihn auf der Straße passierten.
    Es würde dauern, bis Gareth Kunde von seinem Widersacher erhielt. Edward würde Zeit brauchen, die Tragweite seiner Schurkentaten zu begreifen.
    Derweil bot sich Gareth eine verlockende Gelegenheit, über die er nachsann, während er sich mit dem Daumen über die schmerzende Bisswunde strich. Da hielt er also eine betörende Frau in den Armen, die ihm auf Wohl und Wehe ausgeliefert war und die – aus unerfindlichen Gründen – geneigt schien, mit ihm zu verhandeln.
    Würde sie ihn anflehen und mit ihrem Charme zu umgarnen versuchen, sobald sie seine Burg erreichten? Es war ewig her, dass er das Bett mit einer Edeldame geteilt hatte. Wie schwer würde es ihm in Anbetracht dieses Umstands fallen, der temperamentvollen Lady Emma zu widerstehen, wenn sie denn partout ihre Gunst zu veräußern gedachte?

3. KAPITEL
    E in Mann ohne Skrupel hätte Rowena kaltblütig umgebracht.
    Das jedenfalls sagte sich Emma, wann immer die Angst sich ihrer zu bemächtigen drohte, während sie vor ihrem Entführer auf einem edlen, leichtfüßigen Ross saß, das sie beide durch die nächtliche Landschaft trug. Der Karren hatte sie zu einem kleinen Trupp von Reitern

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