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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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beeindruckenden Anblick boten, während sie den viel befahrenen Weg zur Ortschaft zurücklegten. Brigand und Chestnut waren zwei der schönsten Pferde in der ganzen Gegend, und sie wurden heute von zwei erfahrenen Reitern geführt. Sie ritten mehrere Minuten schweigend nebeneinander her und genossen die seltene Dezembersonne, die heute über der Landschaft lag.
    „Wenn ich gewusst hätte, dass Yorkshire ein so mildes Klima hat, wäre ich schon früher hierher zu Besuch gekommen“, meinte Anthony schließlich.
    „Wir haben heute Glück mit dem Wetter. Vielleicht scheint die Sonne einzig Euch zu Ehren, Mylord.“
    Anthony zog nachdenklich die schwarzen Augenbrauen hoch. Zum ersten Mal seit ihrer förmlichen Vorstellung kokettierte Mistress Fairfax mit ihm. Ansonsten pflegte sie stets entwaffnend direkt zu sein. Anthony fand, dass Sarah sich so völlig anders verhielt als die Damen am Hofe, deren Umgang er gewohnt war. Er musste daran denken, dass er sie letzten Abend verdächtigt hatte, ihn zu belügen. Offensichtlich versuchte sie, ihn zu verwirren und ihm etwas vorzuspielen. Diese Tatsache beunruhigte einen Mann wie ihn, der sich brüstete, alle Frauen zu durchschauen.
    Es lag ihm schon auf der Zunge, mit einer geschliffenen Formulierung zu antworten. Er könnte zum Beispiel überschwänglich bekennen, dass der Glanz der Sonnenstrahlen vor der berückenden Schönheit ihrer Erscheinung verblassen musste, oder ein ähnliches Geschwafel erfinden. Aber er verbot es sich und sagte einfach: „Wenn irgendjemand geehrt werden sollte, dann Ihr, Mistress Fairfax.“
    Dieses unverblümte Kompliment trieb ihr die Röte in die Wangen. Sie schenkte ihm ein Lächeln, und Anthony fühlte, wie sich sein Pulsschlag beschleunigte. „Was haltet Ihr davon, wenn wir das Tempo etwas erhöhen?“, fragte er schroff.
    „Eine gute Idee. Wir können den Weg durch die Wiesen nehmen, wenn Ihr einverstanden seid. Das Gelände ist eben.“
    Anthony nickte und folgte ihr, als sie ihren herrlichen Hengst in einen leichten Galopp fallen ließ. Ihr Onkel hatte recht gehabt. Trotz der umständlichen Röcke, die ihr die Mode diktierte, und dem Damensattel ritt Sarah vorzüglich und bewegte sich in vollendeter Harmonie mit dem Tier. Er ließ sein Pferd etwas zurückfallen, nur um ihren Anblick zu genießen. Dann gab er ihm die Sporen, da er ihr nicht zu viel Vorsprung lassen wollte. Als er sie wieder eingeholt hatte, trieb sie ihren Hengst an und zwang Anthony zu einer Verfolgungsjagd. Plötzlich wurde ein Wettkampf daraus, in dem Sarah die völlige Kontrolle zu haben schien.
    Schließlich verringerte sie das Tempo und ermöglichte ihm, Schritt zu halten. Sie galoppierten kurz nebeneinander her, dann deutete Sarah auf eine Steigung im Gelände und zügelte ihr Pferd. „Hinter der Anhöhe verläuft ein Bach. Wir sollten unseren Tieren etwas zu trinken geben“, rief sie lachend.
    Sarahs Haar, das in einem strengen Knoten zurückgebunden gewesen war, hatte sich gelöst. Die goldfarbenen zerzausten Locken fielen ihr auf die Schultern. Ihre grauen Augen strahlten, und sie sah so jung und frisch aus, dass Anthony von ihrem Anblick ganz gefangen war. „Vielleicht wäre es ganz reizvoll, einmal ein Rennen auszurichten“, schlug sie herausfordernd vor.
    „Ich fürchte, Ihr seid zu gut für mich. Ihr reitet wie der Wind, Mistress Fairfax.“
    „Das liegt nur an diesem Pferd. Es ist unschlagbar.“
    Anthony nickte. „Langsam gewinne ich auch diesen Eindruck.“
    Sie hatten das Ufer des Baches erreicht. Anthony glitt aus dem Sattel und wollte Sarah beim Absteigen helfen, doch sie stand schon auf dem Erdboden, noch bevor er bei ihr war. Anthony schüttelte belustigt den Kopf und bemerkte: „Dieser Hengst ist ein besonders großes Tier, und trotzdem springt Ihr so behänd wie eine Katze von seinem Rücken.“
    Er ging zu Sarah und schleifte die Zügel seines Pferdes hinter sich nach. „Ihr habt auch manchmal die Augen einer Katze“, meinte er. „Dieses intensive Grau. Niemals zuvor habe ich diese Augenfarbe bei jemand anders gesehen.“
    Während er unvermittelt den Blick auf sie heftete, fühlte Sarah, dass sie erneut Unsicherheit und Aufregung befiel. Innerhalb der Zeitspannes eines Tages hatte dieser seltsame Kavalier aus London mehr Bemerkungen über ihre Person von sich gegeben, als sie in ihrem ganzen Leben zuvor gehört hatte. Sicherlich war diese Art von Unterhaltung am Hofe von König Charles an der Tagesordnung. Doch einem Mädchen, das eine

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