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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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beschäftigt mit Schwierigkeiten, die sich aus der neuen Lage ergaben.
    „Das Haus des Sheriffs und das Gefängnis befinden sich nicht weit von hier. Ich kann jetzt allein weiterreiten“, erklärte sie Anthony. „Warum kehrt Ihr nicht nach Leasworth zurück und beschäftigt Euch mit den Pferden und der Organisation Eurer Ankäufe für die königlichen Reitställe?“
    Anthony schüttelte den Kopf. „Daran ist jetzt nicht zu denken. Ihr seid aufgebracht. Ich will Euch begleiten und wissen, was im Ort vor sich geht. Vielleicht kann ich Euch noch nützlich sein.“
    Sarah presste die Lippen zusammen. Sie gab Brigand über die Zügel zu verstehen, dass der Weg an der großen, aus Sandstein gebauten Schmiede vorbeiging und dann weiter entlangführte an sehr gepflegten Landhäusern aus gebrannten Ziegeln. Hier wohnten die wohlhabenderen Familien. Am Ende der Straße befand sich ein großer Bau, in dem sich das Gefängnis befand. Viele Einwohner hatten sich auf dem Rasen davor versammelt.
    Sarah betrachtete ängstlich die Menge und seufzte erleichtert auf, als sie Jack nicht entdeckte. Sie hielt vor einer Eisenstange mit Haken, die zum Festbinden der Reittiere dienten, und glitt vom Rücken ihres Pferdes. Unmittelbar darauf stand auch Anthony neben ihr. Er reichte ihr den Arm, und sie bahnten sich einen Weg durch die Leute.
    „Mistress Fairfax, Gott sei Dank seid Ihr hier.“ Ein hochgewachsener Mann mit spärlichem Haar drängte sich zu ihnen.
    Roger Spragg war hier im Ort schon seit geraumer Zeit als Bürgermeister tätig. Sein Tatendrang hielt sich allerdings in Grenzen. Deshalb war Sarah erstaunt, ihn plötzlich so ungewohnt aktiv zu erleben.
    „Was ist geschehen, Mr Spragg?“
    Der Bürgermeister wirkte verlegen. Er verschränkte umständlich die Hände und presste die schmalen Lippen aufeinander. „Ich schlage vor, dass wir einen Boten zu Eurem Onkel senden, Mistress Fairfax. Hier im Ort sind Bedienstete des Königs aufgetaucht und Euer …“ Er hörte mitten im Satz auf und warf nervös einen Blick auf den Baron. „Und nun sind sie abgezogen und haben unseren Pastor Hollander gefangen gesetzt.“
    Sarah legte dem Bürgermeister die Hand auf den Arm, um ihn zu beruhigen. Sie hatte den Eindruck, dass er ihr gleich etwas über ihren Bruder Jack sagen wollte, was sie unter allen Umständen verhindern musste. „Ich werde hineingehen und mit Sheriff Jeffries sprechen, Mr Spragg. Sie sollten den Menschen hier klarmachen, dass sie besser zu ihrer Arbeit zurückkehren. Sie können doch nichts bewirken.“
    Spragg schnaubte wütend durch die Nase. „Ich sollte mit Euch in das Haus gehen, Mistress Fairfax. Die Anschuldigungen gegen unseren Vikar sind einfach empörend.“
    „Ich weiß.“ Sarah versuchte ihre Ungeduld gegenüber dem Bürgermeister, der ihr lästig wurde, zu unterdrücken. „Sicher handelt es sich nur um ein Missverständnis. Doch Ihre Aufgabe liegt wohl eher darin, die Leute zu beschwichtigen.“
    Spragg blickte auf die Versammelten und nickte dann mehrmals bekräftigend. „Vermutlich habt Ihr recht, Mistress Fairfax. Zuerst kommt die Pflicht. Ich kann den Leuten gut zureden und versuchen, sie zu beruhigen.“
    Sarah rang sich ein Lächeln ab und zwängte sich an dem Mann vorbei. Anthony hatte sie schmunzelnd beobachtet. Diese Frau war ganz sicher nicht töricht, so viel stand fest. Er war schon neugierig darauf, wie sie mit dem Sheriff verhandeln würde. Und mit seinem Kameraden Oliver, falls dieser, wie Anthony vermutete, die Verhaftung angeordnet hatte.
    Entgegen der Bitte des Gefangenen wurde die Befragung in dem Amtshaus des Sheriffs im Sprechzimmer durchgeführt. Es war das prunkvollste Haus im Ort. Auf den Fußböden lagen Teppiche anstatt geflochtener Binsenmatten. Die Sitzmöbel des Raumes, den sie betraten, waren mit kunstvoll bearbeitetem Leder überzogen.
    Als Sarah und der Baron die knarrende Türschwelle überschritten, drehten sich alle Anwesenden gleichzeitig zu ihnen um. Anthonys Blick heftete sich auf einen Mann in kerzengerader Haltung, der ihnen am nächsten stand. Keine Gesichtsregung verriet, dass sie sich kannten. Ein kräftiger Kerl hatte sich neben dem gemauerten Kamin aufgebaut und beugte sich über einen Mann im Priestergewand, der völlig verkrampft in einem Holzstuhl saß.
    Anthony musste ein Lachen unterdrücken, als er ihn sah. Dieser schmächtige, grauhaarige Pfarrer wurde beschuldigt, der maskierte Räuber zu sein, dem man nachsagte, dass er pfeilschnell reiten

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