Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
Vom Netzwerk:
unseren Fall geurteilt?“
    Ihre Worte trafen ihn. „Ich fragte nur nach den Fakten.“
    Sie sah ihn an, den Kopf schief gelegt, die Brauen erhoben. „Ihr sprecht, als würdet Ihr sie schon kennen.“
    Mit einer Handbewegung bedeutete er ihr, sich zu setzen.
    Das tat sie, und ihre Stimme klang jetzt ruhiger. „Die Fakten sind die folgenden: Er behauptet, meine Mutter hätte Weston nie geheiratet und ihre Kinder seien die des Königs. Das würde uns …“, sie zögerte, „… das würde ihren Kindern nicht erlauben, Westons Besitz rechtmäßig zu erben. In diesem Fall würde der Besitz an ihn übergehen, den nächsten männlichen Erben.“
    „Und, waren sie verheiratet?“
    Er sah, wie sie überlegte, und fragte sich, was sie wohl sagen würde. Mit ihrer Antwort würde sie ihre legitime Geburt erklären oder sich zum Bastard machen. Würde sie die Wahrheit sagen? Kannte sie die Wahrheit überhaupt?
    „Das Parlament hat erklärt, dass sie es waren“, sagte sie schließlich. „Und Weston war damit zufrieden, die Rechte eines Ehemannes zu bekommen. Ist das nicht Beweis genug?“
    Kein Wunder, dass sie dem Rechtswesen gegenüber misstrauisch war. Ihre Familie hatte viele Klippen des Gesetzes umschiffen müssen, um zu überleben. „Das würde Euch also zu einer Tochter von William Weston machen.“
    „Rechtlich, ja.“ Sie lächelte traurig. „Ich kann die Tochter sein von irgendeinem Mann, den das Gesetz dazu erklärt, aber wir alle wissen, wer mich gezeugt hat. Das scheint Beweis genug zu sein für die meisten Männer, um den Fall zu entscheiden.“
    Er blickte von Solays herausfordernder Miene zu Hibernias nutzloser Vorladung und dem fragwürdigen Entwurf für seine Amtsenthebung.
    Wenn er den Fall der Dirne übernahm, würde er dann Solays Vertrauen in das Gesetz wiederherstellen?
    Und auch sein eigenes Vertrauen?
    „Ich werde mich mit Eurer Mutter treffen.“ Gewiss konnte die Frau die Frage beantworten, ob sie verheiratet gewesen war oder nicht. „Dann werde ich entscheiden.“
    Sie strahlte ihn glücklich an. „Alys. Sie heißt Alys.“
    Vor dem Haus in Upminster zügelte Justin sein Pferd. Nach königlichen Maßstäben eher bescheiden, ohne Verteidigungsbauten, abgesehen von einem Teich, der zu klein war, um als Burggraben zu gelten, sah es kaum aus wie etwas, um das zu kämpfen sich lohnte. Doch er hatte schon Menschen vor Gericht streiten sehen über noch wesentlich unbedeutendere Besitztümer.
    Er half Solay beim Absitzen, als ein junger blonder Bursche von seinem Platz auf dem Stumpf einer Eiche aufsprang. Der Junge rannte auf sie zu und fiel Solay um den Hals, kaum dass ihre Füße den Boden berührt hatten.
    Der Kopf des Jungen reichte Solay bis ans Kinn, und sie erwiderte die Umarmung, küsste den Jungen auf beide Wangen und wandte sich dann an Justin, den Arm noch immer auf der Schulter des Jungen. „Jane, dies ist Lord Justin.“
    Er sah noch einmal hin, und ihm wurde klar, dass dies kein Junge war, sondern die Schwester.
    Nun, da er sie genauer betrachtete, konnte er erkennen, dass das Mädchen an der Schwelle zur Frau stand und alt genug war, um verheiratet zu werden. Sie besaß das helle Haar und die blauen Augen des Königs, doch während Solay gelernt hatte, ihre Reize zu betonen, verbarg Jane die ihren.
    Sie trat zurück und musterte ihn unverhohlen. „Ihr seid jetzt ihr Gemahl?“
    „Ja.“ Ein Wort nur. Das war alles.
    „Habt Ihr sie geheiratet, weil der König gesagt hat, Ihr sollt es tun?“
    Wo Solay zögerte, frei zu sprechen, besaß ihre Schwester keinerlei solche Bedenken.
    Solay drückte die Schulter ihrer Schwester. „Jane, frag ihn nicht aus.“
    „Sie verdient eine Antwort.“ Es war an der Zeit, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Doch als er sprach, sah er nicht Jane an, sondern begegnete Solays fragendem Blick. „Ich traf meine eigene Entscheidung.“
    In den veilchenfarbenen Augen sah er einen Funken Hoffnung aufblitzen. War es möglich, dass ihr etwas an ihm lag?
    Jane wandte sich wieder an ihre Schwester. „Und du?“
    Solay schloss die Augen und versuchte, ihre Gedanken beiseitezuschieben. Nein, er war nicht ihre Wahl gewesen. Nicht von Anfang an. Doch er hielt den Atem an und wartete auf ihre Antwort.
    „Vielleicht“, sagte sie, „haben die Sterne uns füreinander bestimmt.“
    Jane schniefte und nahm die Zügel der Pferde. „Nun, über mich werden die Sterne nicht bestimmen. Ich werde nie heiraten.“
    Solay seufzte und sah zu, wie Jane die Pferde in den

Weitere Kostenlose Bücher