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Historical Exklusiv Band 20

Historical Exklusiv Band 20

Titel: Historical Exklusiv Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margo Maguire , Ruth Langan
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sieht, dann findet er manchmal Frieden und neue Hoffnung im Gebet.“
    „Ausgerechnet ich!“ Keane lachte bitter auf. „Ich von allen Menschen habe gewiss nicht das Recht, den Himmel um Hilfe anzuflehen. Nicht nach allem, was ich getan habe.“
    Vinson räusperte sich wie immer, wenn er etwas Wichtiges zu sagen hatte. „Wenn Ihr erlaubt, Mylord, möchte ich dazu Folgendes bemerken: Die Gebete könnten in ganz besonderer Weise erhört werden, gerade weil sie von Euch kommen. Es wird behauptet, dass der Himmel besonders wohlwollend und gnädig auf reuige Sünder schaut, die bereit sind zur Umkehr.“
    Als die Tür hinter dem Butler ins Schloss fiel, kniete sich Keane auf den harten Boden neben dem Bett. Er bewegte die Lippen in lautlosem Gebet.

10. KAPITEL
    Briana kroch durch einen langen, dunklen Tunnel. Bei jeder Bewegung wurde sie von unerträglichem Schmerz gepeinigt. Wann immer sie sich zurückfallen ließ in die gnädige Dunkelheit, verschwand der Schmerz.
    Aber obwohl es sehr viel leichter schien, sich der Finsternis zu ergeben und die Pein dadurch zu beenden, spürte sie in einem entfernten Winkel ihres Bewusstseins, dass sie aus irgendeinem Grund unbedingt weiter durch den Tunnel krabbeln musste in die Richtung, aus der ein flackerndes Licht schien.
    Sie war so unglaublich müde und erschöpft, wusste aber, dass sie in ihren Bemühungen nicht nachlassen durfte. Irgendetwas oder irgendjemand wartete dort in dem Licht auf sie. Es musste jemand sein, der all die Höllenqualen wert war, die sie durchlitt.
    Ja, irgendjemand, dessen Name ihr nicht einfallen wollte. Aber sie konnte sein Gesicht sehen. Es war das eines dunkel wirkenden, sehr attraktiven Mannes. Er war ihr rettender Engel.
    Mit einer letzten gewaltigen Anstrengung tauchte sie aus der Finsternis auf und blieb restlos erschöpft liegen. Sie atmete schwer, und ihr Körper war in Schweiß gebadet von der Anstrengung.
    Etwas Weiches berührte ihre Stirn, und als sie ihre Umgebung erkennen konnte, sah sie, dass er bei ihr war. Keane kniete neben ihrem Bett und hielt den Kopf wie im Gebet gesenkt. Eine einzelne Kerze verbreitete warme Helligkeit und tauchte sein Gesicht in ein Wechselspiel von Licht und Schatten. Ihr dunkler Engel! Wunderschön und mysteriös!
    Sie strich ihm sacht über den Kopf, als wolle sie ihn trösten. Abrupt schaute er auf und starrte sie wie hypnotisiert an.
    Als er schließlich wieder in der Lage war, etwas zu sagen, stieß er hervor: „Briana, du liebes Mädchen. Du bist zu mir zurückgekommen!“
    „Ich hatte befürchtet, dich nur zu träumen. Aber du bist wirklich bei mir, nicht wahr?“ In einer zärtlichen Geste strich sie ihm über Wange und Kinn und fühlte Barthaare. Seine Augen waren gerötet und blutunterlaufen. „Ich dachte, du hättest mich gerufen.“
    „Das habe ich auch. Immer wieder rief ich nach dir, um dich aus dem Niemandsland zu holen, das dich mit eisernem Griff umklammert hielt.“
    „Wie lange war ich dort?“, wollte Briana wissen, denn sie hatte jegliches Zeitempfinden verloren.
    „Zwei Tage und Nächte“, erklärte Keane und fügte hinzu: „Ich befürchtete schon, du würdest nie mehr in die Realität zurückkehren.“
    Briana versuchte, ihre Gedanken zu sammeln. „Ich habe ein Pferd genommen. Ich wollte mit dir ausreiten. Und dann … Oh!“ Sie schlug eine Hand vor den Mund, als ihr das schreckliche Geschehen einfiel. Die Steine, der Sprung, ihr Sturz. „Aber da war noch etwas. Ich musste dir unbedingt etwas sagen.“ Sie brach ab, denn der Gedanke entglitt ihr wie ein Faden, der durch die Finger läuft. Sie konnte ihn nicht festhalten.
    „Vater hat immer schon behauptet, ich sei zu übermütig und blind für Gefahr“, meinte sie mit einem tiefen Seufzer.
    „Das ist jetzt vollkommen egal“, versetzte Keane. „Es zählt nur noch, dass du wieder bei mir bist.“
    „Ja, ich bin auch froh. Aber nach deinem Aussehen zu urteilen, musst du meinetwegen Höllenqualen ausgestanden haben.“
    „Ich würde für dich durch die Hölle und wieder zurück gehen, Briana O’Neil.“ Und er war diesen Weg bereits gegangen. Doch davon würde sie niemals etwas erfahren. Er hatte mit den himmlischen Kräften zu verhandeln gesucht, hatte sein Vermögen versprochen, seine Gesundheit, ja sogar sein Leben – im Tausch für Brianas. Er hätte sogar seine Seele in die Waagschale geworfen, aber das war nicht mehr möglich. Die hatte er schon vor Jahren an den Teufel verkauft. „Brauchst du etwas gegen

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