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Historical Exklusiv Band 20

Historical Exklusiv Band 20

Titel: Historical Exklusiv Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margo Maguire , Ruth Langan
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Keane O’Mara würde Monroe von der selbst gestellten Aufgabe abhalten können. Also musste Briana mit allen ihr zur Verfügung stehenden Überredungskünsten versuchen, Keane davon zu überzeugen, dass sie wieder vollständig gesund war und durchaus in der Lage, den Weg ins Dorf und wieder zurück auf dem Pferderücken zu bewältigen.
    In einiger Entfernung, auf einem Feld mit uralten Steinsäulen, erkannte sie ein Pferd mit Reiter, die sich in gemächlichem Tempo bewegten, und unwillkürlich stieß Briana einen leisen Jubelschrei aus. „Keane!“ Sie rief seinen Namen mehrmals, formte schließlich die Hände zu einem Trichter und rief, so laut sie nur konnte: „Keane!“.
    Endlich hörte er sie und drehte sich im Sattel zu ihr um. Freudig winkte sie ihm zu, doch die erwartete Reaktion blieb aus. Statt sich zu freuen, bedeutete er ihr mit entsprechenden Handbewegungen, stehen zu bleiben.
    So ein Quatsch! Warum sollte sie denn jetzt anhalten? Sie hatte schließlich nicht die Mühe auf sich genommen, um jetzt doch keine Gelegenheit zu haben, mit Keane zusammen zu reiten.
    Sie gab ihrem Pferd die Sporen, und es flog nur so über das Feld. Als sie den Steinsäulen immer näher kam, erkannte sie, dass in diesem Bereich auch einige flachere Steine herumlagen. Sie wollte die Hindernisse in weitem Bogen umgehen, doch das Pferd ignorierte all ihre Befehle und Paraden. Es hielt genau auf die Steine zu.
    Blitzartig wurde Briana klar, dass sie einen möglicherweise verhängnisvollen Fehler begangen hatte. Ihr Pferd war ein Vollblut-Springer. Er war einzig und allein zu diesem Zweck gezüchtet worden. Und nun wollte er aus reinem Instinkt heraus die Hürden vor sich überspringen.
    Es war zu spät, die Laufrichtung des Gauls zu korrigieren. Er reagierte auf keinerlei Befehle mehr. Briana versuchte, sich für das Unvermeidliche zu wappnen.
    In ihrem jungen Leben war sie stets eine außerordentlich fähige und dazu furchtlose Reiterin gewesen. Doch während ihr Pferd unbeirrt vorwärtspreschte, sah sie aus den Augenwinkeln heraus am weit entfernten Feldrand eine Gruppe von Reitern.
    Englische Soldaten! Brianas Herz schien einen Moment lang stillzustehen. Genau in dem Augenblick, in dem ihr Pferd zum Sprung ansetzte, war sie abgelenkt und lehnte sich deshalb wenige Inches zu weit über den Hals des Pferdes. Sie versuchte noch, sich zu fangen und ihren Körper unter Kontrolle zu bringen. Doch es war zu spät. Sie flog in hohem Bogen über den Kopf des Tieres, drehte sich in der Luft und fiel schwer auf die Felsensteine.
    Wie aus unendlich weiter Ferne hörte Briana, wie Keane ihren Namen rief, aus voller Lunge schrie und brüllte und dabei die ungeheuerlichsten Flüche ausstieß. Dann spürte sie, wie raue Hände sie umfingen, ihr Gesicht streichelten, sie hochhoben und festhielten.
    Bevor sie in tiefe Bewusstlosigkeit fiel, fühlte Briana noch, wie die Berührungen sanfter wurden. Sie wurde an die breite, kräftige Brust ihres Vaters gepresst, der sie sacht schaukelte, während ihm Tränen über das Gesicht liefen. Er stieß unverständliche, aber ungeheuer beruhigend wirkende Worte aus.
    Aber die Stimme gehörte nicht zu ihrem Vater. Ein anderer Mann raunte und flüsterte ihr liebevolle Dinge ins Ohr. Seine Stimme war tief und klangvoll und von Angst und Sorge erfüllt. Sein Name und sein Gesicht jedoch entzogen sich Brianas Bewusstsein. Sie tauchte immer tiefer ein in die abgrundtiefe Finsternis, die ihren Kopf vollständig ausfüllte und keine Eindrücke mehr zuließ. Nur der Schmerz war noch in aller Deutlichkeit spürbar.
    „Wie geht es ihr, Mistress Malloy?“
    Keane war vollkommen außer sich. Der Anblick von Briana, wie sie so völlig reglos und still im Bett lag, war für ihn noch schlimmer als der Augenblick, in dem er ihre blutüberströmte, leblose Gestalt dort draußen auf dem Feld auf die Arme genommen hatte.
    Seine Kleidung war noch blutverschmiert, denn er lehnte es strikt ab, auch nur für einen Moment das Gemach zu verlassen, um sich umzuziehen. Tatsächlich hatte er sich geweigert, von Brianas Seite zu weichen, seit er in einer Art Schockzustand bebend mit ihr in Carrick House angekommen war. Er hatte sie die Treppe hinauf zu ihrem Zimmer getragen, während die Haushälterin mit lauter Stimme ihre Anweisungen erteilt hatte. In Windeseile standen Wasser, Handtücher, Schmerzmittel und Verbandszeug bereit.
    Die Dienstboten hatten um Keane herum ihre Arbeit tun müssen, denn er ließ Briana keine Sekunde lang

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