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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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ihr davon. „Du bekommst einen von Esmeraldas Welpen aus dem nächsten Wurf. Ich bin mir sicher, du wirst gut für das Tierchen sorgen, liebes Kind.“
    „Da-danke, Mylady.“ Talitha verstummte, überwältigt von dieser beispielhaft bewahrten Haltung. „Mylady … es tut mir so leid, was gerade …“ Sie wusste nicht, ob sie sich schuldig fühlen sollte oder nicht. Es war furchtbar für Lady Mornington, Hemsleys Charakter in aller Öffentlichkeit offenbart zu bekommen. Das Schlimmste war aber vermutlich, dass sie sich aufgrund der Gier ihres abstoßenden Neffen von ihrer ehrenhaften Verwandtschaft abgewendet hatte.
    Lady Mornington sah sie scharf an. „Ich war eine dumme alte Frau“, erklärte sie energisch. „Es geschieht mir ganz recht. Sein Vater, mein jüngerer Bruder, war genauso – ich hätte wissen müssen, dass es sich vererbt.“
    „Ist das dort drüben der Lordoberrichter, Mylady?“, fragte Talitha schnell.
    „Ja, tatsächlich, du hast scharfe Augen. Geh jetzt wieder zu Kate Parry zurück und amüsiere dich, Kind. Ich“, fügte sie mit grimmigem Vergnügen in der Stimme hinzu, „habe es zumindest vor.“
    Talitha eilte zurück. Sie erblickte William, der gerade schwungvoll einen Boulanger mit einer hübschen Rothaarigen tanzte, und Tante Kate, die ein Glas Limonade von ihrem Neffen entgegennahm.
    „Gut gemacht“, lobte Nick. „Das war eine durch und durch erfolgreiche List. Man kann Lady Mornington nur bewundern – habt ihr die Andeutung herausgehört, dass sie ihren Letzten Willen sofort ändern will, weil sie vielleicht den nächsten Tag nicht erleben wird?“
    „ Alle sprechen darüber“, fügte Lady Parry hinzu und fächelte sich heftig Luft zu. „Und es verliert durch die Erzählung kein bisschen an Brisanz, das könnt ihr mir glauben. Tallie – ist Agatha sehr erregt?“
    „Sie macht sich selbst Vorhaltungen“, erwiderte Talitha. „Ich glaube, sie will sich mit ihren anderen Neffen und Nichten aussöhnen. Ich denke aber nicht, dass sie traurig oder sehr verzweifelt ist.“ Sie sah Nick an. „Wo ist Mr Hemsley? Hat er uns gesehen?“
    „Er ist weg. Selbst jemand, der so ein dickes Fell hat wie Jack, kann sich nicht einem ganzen Ballsaal voller Menschen stellen, die sich seinetwegen alle ins Fäustchen lachen. Es gibt keinen Grund zur Sorge – er hat William und mich zwar gesehen und ist bestimmt schlau genug zu wissen, dass wir ihm eine Falle gestellt haben. Ich glaube indes nicht, dass er weiß, welche Rolle ihr, Tante Kate oder du, dabei gespielt habt.“
    „Ich habe keine Angst vor ihm“, erklärte Talitha zornig, dann fing sie Nicks Blick auf und fügte reumütig hinzu, „zumindest nicht, wenn ich weiß, dass ihr, du und William, mir notfalls zu Hilfe eilt. Ich muss zugeben, dass ich jemandem wie ihm alleine nicht gewachsen bin.“
    Nick verbeugte sich ironisch. „Zu gütig, Tallie. Darf ich um die Ehre des nächsten Tanzes bitten?“
    Anscheinend hatten sie einen kurzen Waffenstillstand eingelegt – zumindest konnte er mitten in Lady Morningtons Ballsaal nicht darauf zurückkommen, wie ruiniert sie war oder, schlimmer noch, ihr einen Antrag machen.
    „Aber bitte, Lord Arndale“, erwiderte Talitha geziert und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche geleiten. „Welcher Tanz kommt jetzt? Ich habe bei der ganzen Aufregung den Überblick über das Programm verloren.“
    „Ein Walzer“, erwiderte er, packte sie mit der einen Hand um die Mitte und fing mit der anderen ihre Rechte. „Du musst zugeben, dass ich einen hervorragenden Zeitpunkt ausgewählt habe.“
    „Perfekt“, wiederholte Talitha düster, als die Musik wieder einsetzte und sie davongewirbelt wurde. Perfekt. Das Letzte, was sie jetzt brauchte, war, bei sinnlicher, erregender Musik in Nicks Armen zu liegen. Es fiel ihr schon schwer genug, überhaupt in seiner Nähe zu sein, ohne dass das Verlangen nach ihm in ihrer Stimme mitschwang und der Ausdruck in ihren Augen ihre Liebe zu ihm verriet. Sie konnte es kaum ertragen, ihm so nahe zu sein, seine Wärme zu spüren und seine durchdringende, kraftvolle Männlichkeit wahrzunehmen.
    Sie musste sich konzentrieren, durfte ihm keine Gelegenheit bieten, ihr seinen Antrag zu machen. Sollte er es doch irgendwie zuwege bringen, musste sie sich so im Griff haben, dass sie ihn überzeugend abzuweisen vermochte. Im Moment spürte sie nur, wie er sie fester in seine Arme zog, und stellte fest, dass sie keinerlei Widerstand leisten konnte. Ein tanzendes Paar

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