Historical Gold Band 261 (German Edition)
Gedanken schob er schnell beiseite.
24. KAPITEL
R oyal berief ein Treffen der Ruderer bei White’s ein. Auch Reese erhielt die Einladung seines Bruders. Alle Dewars waren Mitglieder in diesem Gentlemen’s Club, obwohl Reese, anders als seine Brüder, nur selten dorthin ging.
Dennoch freute er sich auf die Zusammenkunft. Er hoffte, dass einer der Männer etwas herausgefunden hatte, was Travis nutzen könnte. Oder vielleicht gab es auch Neuigkeiten von Mason Holloway.
Bei dem Gedanken an diesen Mann wurde ihm übel. Holloway war eine Schande für die Menschheit, ein Mann, der bereit war, Unschuldige zu töten, um das zu bekommen, was er haben wollte. Obwohl Reese für seinen Sohn nichts von dem wollte, was dem Earl of Aldridge gehört hatte, ärgerte es ihn, dass die Holloways Elizabeth dazu erpresst hatten, sich ihrem Willen zu fügen.
Unglücklicherweise gab es keinen Weg, seinen Sohn vollkommen in Sicherheit zu wissen – außer, den Mann aus dem Weg zu räumen. Eine Vorstellung, die Reese durchaus nicht völlig missfiel. Obwohl er im Krieg Männer getötet hatte, war ein Mord doch etwas vollkommen anderes. Er wollte Sicherheit für seine Familie und eine Zukunft mit seinem Sohn, und wenn er Mason Holloway umbrachte, würde man ihn dafür hängen.
Die Kutsche hielt vor dem großen Fenster, das zum Club gehörte. Reese stieg aus und ging zur Tür, wobei er sich hin und wieder auf seinen Stock stützte. Das verletzte Bein wurde immer besser, dank der Anstrengungen von Corporal Daniels. Bald wollte er wieder reiten, wie er es sich vorgenommen hatte.
Reese ging an zwei Dienern vorbei, die ihm die Tür aufhielten, und betrat den Innenraum, dessen Stille ihn als jungen Mann stets gestört hatte. Er war zu aktiv, zu unruhig gewesen für ein Etablissement wie White’s. Jetzt empfand er die Atmosphäre als seltsam beruhigend.
Ihm kam der Gedanke, dass er sich während der vergangenen Jahre verändert hatte. Das Leben voller Reisen und Abenteuer, nach dem er sich einst gesehnt hatte, schien ihm jetzt nicht mehr viel zu bieten.
Er ging durch den großen Salon zu einem Besprechungszimmer, wo das Treffen stattfinden sollte. Zu beiden Seiten eines langen Mahagonitisches saßen Royal, Sherry Knowles, Quent Garret und Dillon St. Michaels. Jonathan Savage war nur ein paar Schritte hinter ihm.
„Guten Abend, meine Herren!“, sagte Jonathan und nahm gegenüber von Reese Platz. Lediglich Rule fehlte noch.
Reese hätte beinahe gelächelt.
Mit dreiundzwanzig Jahren war sein jüngerer Bruder noch immer ein Draufgänger und ein wenig leichtsinnig. Mit der Zeit würde sich das ändern, davon war Reese überzeugt.
Die Männer plauderten ein Weilchen, dann rief Royal sie zur Ordnung.
„Ich habe euch alle hierher gebeten, um die Informationen auszutauschen, die wir gesammelt haben. Ich weiß, dass einige von euch etwas herausgefunden haben. Ich hoffe, dass wir vielleicht etwas finden, das uns von Nutzen sein könnte, wenn wir uns besprechen.“
„In der Tat“, stimmte St. Michaels ihm zu.
Royal sah seinen besten Freund an, Viscount Wellesley. „Sherry?“
„Nur ein bisschen Klatsch, fürchte ich. Ich hörte, dass Mason Holloway in der Stadt ziemlich viel Geld ausgibt. Er hat sich vollkommen neu eingekleidet, von Kopf bis Fuß, alles nur vom Feinsten. Auch seine Frau gibt mehr Geld aus, als sie zu haben scheint. Holloway hat die Händler überzeugt, dass sie gut bezahlt werden, sobald er das Geld bekommt, das man ihm schuldet.“
In Reeses Wange zuckte ein Muskel. Er zwang sich, ruhig zu bleiben. „Meine Frau und ich sind übereingekommen, dass Jared auf seinen Titel verzichtet. Es ist die einzige Möglichkeit, für die Sicherheit des Jungen zu sorgen.“
„Abgesehen von der Eliminierung der Holloways“, warf St. Michaels ein.
„Glaub mir, ich habe das in Erwägung gezogen. Nur solange ich ihnen ihre Absichten nicht beweisen kann, würde das unglücklicherweise dazu führen, dass man mich aufhängt.“
Sherry grinste. „Ja, das ist ein Problem.“
„Wie Royal euch vermutlich erzählt hat“, fuhr Reese fort, „ist der Junge mein Sohn, nicht Aldridges, und ich möchte nicht, dass mein Sohn etwas von dem Bastard annimmt, der ihn so schlecht behandelt hat.“
Savage sah Reese an. „Ich verstehe deine Überlegungen, aber du musst zugeben, dass ihr damit viel aufgebt. Wenn der Junge älter wird, macht er euch das vielleicht zum Vorwurf.“
„Das ist möglich, denke ich, aber ich hoffe natürlich, dass es
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