Historical Gold Band 261 (German Edition)
Versuch, Van Meer zu töten, protokolliert war, dann würde Frances Holloway festgenommen werden. Jared und die Van Meers wären außer Gefahr, und die Gerechtigkeit hätte gesiegt. Reese könnte seine geliebte Familie nach Hause bringen.
Er sah seine Frau an. Er wünschte, er könnte ihr sagen, was er fühlte, so wie sie es getan hatte.
Aber wenn er das tat, dann würde es ihm unmöglich sein, sich länger zu schützen, wie er es so viele Jahre getan hatte.
Reese war nicht sicher, ob er den Mut jemals aufbringen würde.
30. KAPITEL
A nnabelle Townsend gab einen Ball. Sie war in der Gesellschaft berühmt für die eleganten Partys, die sie in ihrem Stadthaus gab, und die Leute hatten bereits begonnen darüber zu spekulieren, warum sie kein Interesse mehr an ihren Freunden zu haben schien.
Das lag natürlich an Travis. Sie liebte ihn. Sie vermisste ihn. Sie interessierte sich nicht mehr für die Gesellschaft. Viel lieber würde sie die Abende mit Travis verbringen, im Salon Karten spielen oder einfach mit ihm reden, ehe die Leidenschaft sie überkam und sie einander liebten.
Anna vermisste ihn, und sie würde nie aufhören, ihn zu lieben, aber sie hatte akzeptiert, dass sie noch ein Leben hatte und dass Travis niemals ein Teil davon sein würde. Er war an einer Heirat nicht interessiert, und sie hatte festgestellt, dass sie mit weniger nicht glücklich werden konnte.
Travis war ihre Schwäche, aber sie hatte ohne ihn gelebt, seit sie ein junges Mädchen gewesen war. Ganz bestimmt konnte sie das auch weiterhin tun.
„Bring mir meinen Schmuckkasten, ja, Sadie?“
Ihre Zofe eilte zur Kommode und holte den Kasten. Dann öffnete sie den Deckel. „Hier, Mylady.“
„Danke.“ Annabelle wählte eine einfache Perlenkette mit einem schönen Diamantanhänger in der Mitte aus, dann wartete sie, während Sadie ihr die Kette und die passenden Ohrringe anlegte.
Endlich erhob sie sich und betrachtete sich einen Moment lang im Spiegel.
„Sie sehen hinreißend aus, Mylady.“
„Ich muss sagen, das Kleid ist wirklich hübsch.“ Sie strich den dunkelblauen Samt glatt, richtete ihre hellbraunen Locken und begab sich dann zur Tür. Es war Zeit, dass sie über Travis hinwegkam.
Oder doch wenigstens ihr Leben weiterführte.
Wie schwer es ihr auch fallen mochte, an diesem Abend würde sie fröhlich sein, so wie sie es stets gewesen war.
Sie würde nicht an Travis Greer denken und wie gut er aussah und wie er mit einem einzigen Blick ihr Herz schneller schlagen lassen konnte. Sie würde nicht daran denken, wie er sie geliebt hatte.
Nicht an diesem Abend.
Kein einziges Mal.
Sie zwang sich zu einem Lächeln und folgte dann dem Klang der Musik in Richtung Ballsaal.
Travis stand an der Tür zum Ballsaal. Neben ihm Reese, Elizabeth ein paar Schritte entfernt im Gespräch mit dem Duke und der Duchess of Bransford und mit Reeses Tante Lady Tavistock.
„Was machst du immer noch in London?“, fragte Travis Reese. „Ich dachte, du wärest inzwischen unterwegs nach Hause?“
„Die Behörden haben noch ein paar Fragen. Wir dachten, wir könnten den letzten Abend mit Freunden genießen. Übermorgen brechen wir nach Holiday House auf und fahren dann weiter nach Briarwood.“
„Nach dem, was ich in der Times gelesen habe, wird man Frances Holloway für ziemlich lange Zeit einsperren.“
„So sieht es aus.“ Reese hob eine Braue. „Was ist mit dir? Was machst du hier? Ich dachte, ihr trefft euch nicht mehr, du und Anna.“
„Das tun wir auch nicht. Ich bin einfach vorbeigekommen.“
„Du machst Witze.“
„Ich war nicht eingeladen. Ich wollte sie sehen, also bin ich gekommen.“
Reese sah ihn belustigt an. „Das ist interessant.“
Travis seufzte. „Nun ja, vermutlich stimmt das.“ Er wandte sich der Schüssel mit dem Punsch zu. Seine Stimmung war düster. Während der letzten halben Stunde hatte er Anna dabei zugesehen, wie sie im Ballsaal umherging, immer am Arm eines anderen Mannes. Er wusste, dass sie ihn gesehen hatte. Hin und wieder blickte sie in seine Richtung und wandte sich doch jedes Mal wieder ab.
Stattdessen tanzte und lachte sie und wedelte sich mit dem verdammten Fächer frische Luft zu. Offensichtlich amüsierte sie sich. Und die Männer bewunderten sie.
Anna war eine schöne Frau und ausgesprochen begehrenswert.
Travis wusste genau, wie begehrenswert. Bei der Erinnerung daran, wie sie zusammen in seinem großen Bett gelegen hatten, wie sie kleine Schreie ausgestoßen hatte, wenn er sich in
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