Historical Gold Band 261 (German Edition)
den Kopf. „Sie haben nicht verstanden. Nicht Mason Holloway hat meinen Vater umgebracht. Es war Frances Holloway, die das getan hat.“
Elizabeth sah ihn entsetzt an. Damit hatte sie nicht gerechnet.
In ihrem Kopf drehte sich alles. Wenn Mason Van Meer nicht getötet hatte, dann könnte das Gesetz sie nicht vor ihm schützen. Sie wollte gerade nach einer Antwort suchen, als an der Rückwand des Salons eine Scheibe klirrte und ein Schuss fiel. Van Meer sank in seinem Stuhl zurück, stöhnte und presste eine Hand an die Schulter, an der sich ein roter Blutfleck abzeichnete.
Elizabeth war gerade aufgesprungen, als die Tür aufgerissen wurde und Van Meers zierliche Frau hereinlief. „Bartel!“
„Es wurde auf ihn geschossen!“
Elsie Van Meer lief an die Seite ihres Mannes, und Elizabeth eilte zum Fenster, um nachzusehen, ob noch jemand dort draußen war. Unten kämpften zwei Männer miteinander um die Waffe, aus der der Schuss abgefeuert worden war.
„Gütiger Himmel!“ Einer der Männer war Mason Holloway. Der andere Reese.
Elizabeth lief zur Tür. Hinter ihr bemühte sich Elsie Van Meer nach Kräften, die Blutung aus der Schulter ihres Mannes zu stoppen.
Elizabeth stürmte nach unten und zur Hintertür hinaus. Sie wollte Reese helfen, ehe es Mason gelang, ihn zu töten.
„Reese!“
Der Klang von Elizabeths Stimme, hoch und angstvoll, lenkte ihn ab. Einen Moment lang blickte Reese in ihre Richtung, und Holloway nutzte diesen Augenblick, um Reese einen Hieb zu versetzen, der ihn am Kinn traf und zurücktaumeln ließ. Die Waffe, um die sie kämpften, flog durch die Luft und landete ein paar Schritte entfernt im Gras.
Reese fluchte, als er einen weiteren Hieb einstecken musste, und versetzte Holloway eine Rechte in den Leib, sodass der sich zusammenkrümmte, dann schlug er ihm ins Gesicht. Reese sah sich nach der Waffe um. Seine eigene Pistole war ihm aus der Tasche gefallen, als er sich auf Holloway geworfen hatte, um einen zweiten Schuss durch das Fenster zu verhindern.
Reese schlug Mason noch einmal ins Gesicht, und Blut schoss aus dessen Nase. Kurz bevor er zu Boden ging, streckte er die Hand aus und packte Reeses schwächeres Bein und drehte es herum, sodass der ins Gras stürzte. Reese unterdrückte einen Schmerzenslaut, als Holloway mit seinem ganzen Gewicht auf ihm landete. Mason richtete sich auf und versetzte ihm eine Reihe von Hieben, von denen einige trafen und einige danebengingen.
Reese gelang es, Holloway aus dem Gleichgewicht zu bringen, er warf ihn um und beugte sich über ihn. Dann versetzte er ihm Hieb um Hieb. So kämpften die Männer weiter, mal war der eine oben, mal der andere.
Aus dem Augenwinkel sah Reese, dass Elizabeth näher kam. „Bleib zurück!“, rief er ihr zu und hoffte, dass sie sich nicht selbst in Gefahr brachte.
„Du Bastard, ich bringe dich um!“ Holloway war wieder oben und tastete verzweifelt den Boden neben Reeses Kopf ab auf der Suche nach der Pistole, bis er sie in der Hand hielt. Reese packte Holloways Handgelenk, und der Kampf begann von Neuem.
Mason zog den Hammer zurück und versuchte, den Lauf auf Reese zu richten. Er war stark wie ein Stier, und Reese fühlte, wie seine Kraft nachzulassen begann. In diesem Moment sah er, wie Elizabeth auf Mason zulief, und sein Herz schlug so schnell, dass er kaum atmen konnte. Er sah, wie sie mit ihrem Retikül ausholte, dann prallte es gegen Holloways Hand, sodass der Lauf der Pistole zur Seite flog, als der Schuss sich löste.
Reese blickte nach unten, sah Blut auf seinem Rock und glaubte für einen Moment, er sei getroffen. Dann rollte er Holloway von sich herunter und entdeckte, dass die Kugel tatsächlich ihn getroffen hatte und direkt in sein Herz eingedrungen war. Holloways Augen standen offen. Sie waren in den dunklen Nachthimmel gerichtet, doch sie sahen nichts mehr.
„Reese!“ Elizabeth lief auf ihn zu. Er schwankte ein wenig, und sein Bein schmerzte, doch es gelang ihm, sich hinzustellen und sie aufzufangen, als sie sich in seine Arme warf. „Reese!“
Er legte eine Hand an ihre Wange. „Mir geht es gut. Holloway ist tot, aber mir geht es gut.“
„Er … er hat auf Van Meer geschossen. Er wollte … er wollte dich töten.“
Reese legte einen Arm um sie. „Er hätte es vielleicht geschafft, meine Liebe, wärest du nicht gewesen.“
„Montague hat dir meine Nachricht gegeben?“
Er nickte.
„Woher … woher wusstest du, dass Mason hier ist?“
„Ich sah ihn vor mir auf der Straße.
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