Historical Gold Band 261 (German Edition)
mehr als mein Leben.“
Der Junge sah zu ihm auf, und seine Augen glänzten. Dann streckte er die Hand aus und streichelte Reese die Wange. „Ich hab dich auch lieb, Papa.“
Es schnürte ihm die Kehle zu. Er beugte sich vor, gab dem Kind einen Kuss auf die Stirn und stand dann auf. „Und ich liebe deine Mutter.“ Er sah sie an, wie sie dort vor dem Kamin stand, die Augen glänzend von Tränen. „Sie ist mein Herz und meine Seele. Ich habe sie geliebt, seit sie ein Mädchen war, und ich liebe sie immer noch.“
Elizabeth gab einen erstickten Laut von sich. „Reese …“ Sie lief auf ihn zu, und er kam ihr entgegen, nahm sie in seine Arme.
Dann legte er seine Wange an ihre. „Ich liebe dich, Beth. Deine Kraft und deine Entschlossenheit, die wunderbare Mutter, die du für unseren Sohn bist. Ich liebte das Mädchen, das du warst, aber noch mehr liebe ich die Frau, die du geworden bist.“
Sie lächelte ihn durch ihre Tränen hindurch an. „Mein Liebster, Reese. Ich liebe dich so sehr.“
Und dann küsste er sie, und nie zuvor war er so vollkommen glücklich gewesen.
Dann hörte er Lachen, und als er sich umdrehte, stand da Jared und grinste breit. Reese winkte seinen Sohn heran, hob ihn hoch, und so standen die drei zusammen, Arm in Arm.
Er fühlte sich leicht und warm bis in sein Herz. Freude erfüllte ihn. Zum ersten Mal in seinem Leben passte alles zusammen.
„Ich liebe dich, Beth“, sagte er, und diesmal gingen ihm die Worte leicht über die Lippen. „Ich liebe euch beide so sehr.“ Er lächelte. „Und ich kann es nicht erwarten, meine wunderbare Familie nach Hause zu bringen.“
EPILOG
Drei Monate später
E lizabeth stand auf Briarwood neben Tante Agatha hinter dem Haus auf dem gepflasterten Weg, der zum Stall führte. Reese und Jared machten die Pferde bereit für den morgendlichen Ausritt.
„Ich wusste, er würde ein guter Vater sein“, sagte die alte Dame. „Ich denke, es ist dieselbe Fürsorglichkeit, die ihn zu einem guten Anführer bei der Armee machte.“
„Ja, vielleicht ist es das.“ Denn Reese war beides. Ein guter Vater und ein respektierter Anführer. Erstaunlicherweise auch ein sehr guter Landbesitzer. Seine Pächter schätzten ihn und arbeiteten schwer für ihn. Sie würden bald pflügen und dann sehr viel Gerste anbauen, die Royal ihnen für seine rasch expandierende Brauerei abkaufen würde.
Und Reese schien die Arbeit zu gefallen. Elizabeth war nicht sicher gewesen, ob es ihn glücklich machen würde, seine militärische Laufbahn und das abenteuerliche Leben aufzugeben, das er einst so geliebt hatte, aber sie sah die Zufriedenheit in seinem Gesicht, wann immer er über die Felder blickte. Er war glücklich auf Briarwood.
Und das zu wissen, machte auch sie glücklich.
„Ich hörte, sie haben diese schreckliche Holloway für ein halbes Jahrhundert eingesperrt“, sagte Tante Agatha. Während der letzten Monate hatten Elizabeth und sie die alte Feindseligkeit überwunden und sich angefreundet. Elizabeth glaubte, dass ihrer beider Liebe zu Reese und Jared der Grund dafür war, und hoffte, das Verhältnis würde mit den Jahren noch besser werden.
Sie hatte ihre Mutter viel zu früh verloren. Sie wusste den Rat der älteren Frau zu schätzen und hoffte, ihre Zuneigung gewinnen zu können.
„Mr Morgan hat persönlich die Nachricht von ihrer Verurteilung überbracht“, sagte Elizabeth. „Allerdings hat es auch alles in den Zeitungen gestanden.“
Die alte Dame nickte. „Ich hörte auch, dass dieser wilde Bursche Travis Greer sich selbst übertroffen und die reizende Witwe Annabelle Townsend geheiratet hat.“
Das Wort Bursche hatte sie mit einem Augenzwinkern gesagt. Elizabeth wusste, dass die alte Dame schon immer eine Schwäche für Reeses besten Freund gehabt hatte.
„Als sie Sandhurst und seine Helfershelfer wegen Landesverrats angeklagt und verurteilt hatten“, sagte Elizabeth, „war die Unschuld des Captains bewiesen. In den Kreisen der Journalisten ist er so etwas wie eine Berühmtheit geworden.“
„Es tut mir leid, dass ich am Tag der Hochzeit unpässlich war.“
„Es war eine sehr schöne Feier. Ich denke, er und Lady Annabelle haben es gut getroffen.“
Die alte Dame seufzte. „In der Tat.“
Sie blickten zu den Stallungen und beobachteten, wie Reese Jared auf Dusty setzte und sich dann selbst in den Sattel schwang. Warrior schnaubte und tänzelte, aber Reese handhabte ihn mühelos. Das Bein behinderte ihn nur noch selten. Er würde immer
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