Historical Gold Band 261 (German Edition)
älter Jared wurde, umso deutlicher fiel ihr die Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn auf. Wie gern hätte sie Reese gesagt, dass Jared sein Kind war. Doch ihr fehlte einfach der Mut dazu.
Sie fragte sich, ob Reese wohl in dieser Nacht in ihr Bett kommen würde, und ob, wenn er es tat, wohl wieder die Erinnerungen an Edmund zurückkehren würden.
„Danke, vielen Dank!“, sagte Jared. „Was für ein schönes Geschenk.“
Reese fuhr dem Jungen durchs Haar und hob ihn dann wieder vom Schreibtisch. „Ab jetzt bleibst du immer in der Nähe von Mr Gillespie, versprochen?“
„Ja, Sir, das mache ich.“ Jared betrachtete das Einhorn. „Ich werde es Rainbow nennen. Wegen all der Farben, die in ihm funkeln.“
Reese lächelte. „Rainbow – das ist ein guter Name.“
„Darf ich jetzt zu Charlie gehen und es ihm zeigen?“
„Solange du Mr Gillespie mitnimmst.“
Jared nickte und lief eilig hinaus, ohne seine Mutter überhaupt zu bemerken.
„Du warst großartig zu ihm“, sagte sie, als sie die Bibliothek betrat. „Danke, Reese.“
„Er ist ein guter Junge. Es tut mir leid, was heute passiert ist. Ich werde mit den Männern sprechen und dafür sorgen, dass sie noch besser auf ihn aufpassen.“ Er presste kurz die Zähne aufeinander. „Holloway ist zu weit gegangen. Ich werde nicht zulassen, dass er meiner Familie schadet. Und ich werde dafür sorgen, dass er das auch begreift.“
„Wie können wir ihn aufhalten, Reese? Mason ist fest entschlossen, Earl zu werden. Er wird immer eine Bedrohung darstellen. Wie sollen wir Jared nur schützen?“
„Wenn es Gillespie gelungen wäre, Jareds Entführer zu überwältigen, dann hätten wir den Behörden wenigstens etwas vorzuweisen. Jetzt kann ich zumindest Anzeige erstatten. Ich werde auch von dem Schuss berichten, der auf Briarwood gefallen ist, und von dem Verdacht, dass du unter Drogen gesetzt wurdest.“
„Nichts davon beweist, dass Mason und Frances damit zu tun haben.“
„Ich weiß. Wenn es nach mir ginge, dann würde ich den Bastard erschießen, und die Sache wäre erledigt, aber dann gebe es immer noch Frances, und ich habe das Gefühl, dass sie genauso rücksichtslos ist wie ihr Ehemann.“
„Schlimmer.“ Elizabeth trat zu ihm, und er zog sie in seine Arme. „Ich habe Angst, Reese. Angst um Jared.“
Er drückte sie fest an sich. „Wir werden eine Lösung finden. Und bis dahin passen wir gut auf ihn auf.“
Elizabeth vertraute Reese und wusste, er würde alles in seiner Macht Stehende tun, um sein Wort zu halten. Sie blickte zu ihm auf. Mit seiner dunklen Haut und den strahlend blauen Augen sah er unglaublich gut aus. Ihr Herz begann viel zu schnell zu schlagen, und ihr schien der Atem zu stocken. Keiner von ihnen bewegte sich von der Stelle. Und im nächsten Moment küsste er sie, zuerst ganz sanft, doch dann immer leidenschaftlicher.
Sie lehnte sich an ihn und umfasste seine Rockaufschläge, während sie spürte, wie erneut das Verlangen von ihrem Körper Besitz ergriff.
„Weißt du, wie sehr ich dich begehre?“, flüsterte er und küsste ihren Hals.
Sie wusste es. Noch durch ihre Röcke fühlte sie, wie erregt er war, fordernd und gleichzeitig verheißungsvoll.
„Ich würde dich am liebsten auf ein Dutzend verschiedene Arten besitzen“, sagte er. „Aber ich werde dich nicht bedrängen.“
Elizabeths Herz schlug schneller. Die vergangene Nacht war wunderbar gewesen. Und doch war sie noch immer unsicher. Dicht unter der Oberfläche lauerten die alten Ängste. Sie wusste nicht, welch winziger Funke vielleicht genügte, um sie wieder zu entzünden.
Reese küsste sie noch einmal, strich mit der Hand über den Stoff ihres Kleides, umfasste ihre Brust, deren Spitze sich sofort aufrichtete. In der Nacht hatte er ihr gezeigt, wie viel Lust er ihr schenken konnte, und sie wollte diese Lust wieder empfinden, jetzt gleich, dort in der Bibliothek. Sie presste sich an ihn, und ein leises Stöhnen entrang sich ihrer Kehle.
Ein Geräusch draußen vor der Tür schreckte sie auf und erinnerte sie daran, wo sie sich befanden. Elizabeth errötete, als der Butler Mr Longacre, groß und mit schwarzem zurückgestrichenem Haar, in der offenen Tür erschien. Reese fluchte leise.
„Tut mir leid, Sie stören zu müssen, Mylord. Aber Mylady bat mich, ihr Bescheid zu geben, sobald Mr Benson, der Lehrer, zum Vorstellungsgespräch eintrifft.“
„Oh ja, ja, das hätte ich beinahe vergessen.“ Elizabeth strich eine Haarsträhne zurück in den
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