Historical Gold Band 261 (German Edition)
Knoten an ihrem Nacken und hoffte, dass die Röte aus ihren Wangen schnell verschwinden würde. Sie warf Reese einen Blick zu und ging dann dem Butler voraus aus der Bibliothek und zum Grünen Salon. Mr Benson, der zweite mögliche Lehrer, der sich auf ihre Anzeige gemeldet hatte, wartete dort bereits.
Sie versuchte, nicht an Jared zu denken, zwang sich, nicht erst hinauszugehen und nach ihm zu suchen, um sich zu vergewissern, dass es ihm gut ging. Lieber Himmel, es war ihre Schuld, dass sich ihr Sohn in Gefahr befand. Wenn sie doch nur die Zeit zurückdrehen und die Vergangenheit noch irgendwie verändern könnte.
Aber die Vergangenheit ließ sich nun mal nicht ändern. Sie hoffte inständig, dass nicht ihr Sohn für die Fehler, die sie begangen hatte, mit seinem Leben würde bezahlen müssen.
17. KAPITEL
M ason Holloway schlug die Tür zu seinem Arbeitszimmer so fest zu, dass die Vase auf dem Kaminsims umfiel und zu Boden stürzte.
„Verdammter, unfähiger Dummkopf!“
Frances erhob sich von dem Stuhl neben dem Kamin, wo sie gesessen hatte. Draußen dämmerte es bereits. Dichter Nebel lag über dem Stadthaus. „Vielleicht hat er das nächste Mal mehr Glück.“
„Es wird kein nächstes Mal geben – jedenfalls nicht für ihn. Wenn er sich irgendwo in der Nähe des Hauses zeigt, wird man ihn sofort erkennen.“
„Du hast ihn fortgeschickt?“
„Ich habe die Hälfte von dem bezahlt, was ich ihm versprochen hatte, auch wenn ich es nicht gern getan habe. Er hat seinen Auftrag nicht erfüllt.“
„Sie können nichts beweisen“, sagte Frances. „Als das versucht wurde, waren wir meilenweit entfernt.“
„Dewar wird das nicht gelten lassen. Er weiß, dass wir dahinterstecken. Ich habe Glück, wenn er mich nicht fordert.“
„Duelle verstoßen gegen das Gesetz, und wenn er dich in irgendeiner Weise verletzt, werde ich dafür sorgen, dass er hart bestraft wird. Dewar ist klug genug, um das zu wissen.“
Mason seufzte. „Der Junge muss aus dem Weg.“
„Genau. Sobald das geschehen ist, wirst du der Earl of Aldridge sein. Wenn er nicht beweisen kann, dass wir etwas damit zu tun haben, wird Dewar nichts tun können.“
„Außer mich umzubringen. Vergessen wir nicht, dass der Mann Major bei der Armee war. Er ist hart, entschlossen und kein Mann, der mit sich spaßen lässt.“
Frances ging zum Kamin und blickte in die Flammen. Ihr Widerschein spielte auf ihrer bleichen Haut und betonte ihre lange, schmale Nase. „Es ist uns nicht gelungen, den Jungen in unsere Gewalt zu bringen. Es hat nicht geklappt, ihn zu entführen. Es muss eine bessere Lösung geben.“
Mason seufzte. „Das habe ich mir auch schon überlegt. Wir müssen jemanden aus dem Haus bestechen, jemanden, den wir so gut bezahlen, dass er uns informiert und genau das tut, was wir ihm sagen.“
Frances drehte sich zu ihm um. „Einen der Dienstboten?“
„Vielleicht. Oder eine der Wachen.“
„Das will sorgfältig überlegt sein. Sonst scheitern wir.“
Mason verzog das Gesicht. „Das ist uns schon zu oft passiert. Wir gehen ein großes Risiko ein. Noch einmal zu scheitern ist nicht tolerabel.“
Frances kam zu ihm. „Die Anspannung, unter der du in der letzten Zeit standest, fordert ihren Tribut. Vielleicht verdienst du heute Nacht ein wenig … Vergnügen.“
Mason berührte ihre Wange. „Du bist eine ganz besondere Frau, Frances. Du verstehst die Bedürfnisse eines Mannes.“ Er lächelte. „Und ich glaube, du hast recht. Ich denke, ich sollte heute Abend ein wenig ausgehen. Erwarte mich nicht zu früh zurück.“
Frances sah zu ihm auf. „Amüsiere dich, Liebster. Morgen wird zweifellos ein besserer Tag sein. Für uns beide.“
Mason dachte an den Abend, den er in Madame Lafons exklusivem Bordell zu verbringen gedachte. Morgen würde er sich wieder ihrer Aufgabe widmen. Doch heute würde er eine Nacht voller sinnlicher Vergnügen genießen.
Durch den Korridor hallten die Klänge eines Flügels. Sie kamen aus dem Musikzimmer am anderen Ende des Hauses. Das Abendessen war vorüber. Obwohl Reese seine Frau am liebsten gleich nach oben und ins Bett gebracht hätte, hatte er sich gezwungen, auf eine anständigere Uhrzeit zu warten, und war stattdessen in die Bibliothek gegangen, um etwas zu arbeiten.
Morgen würde er in das neu eingerichtete Arbeitszimmer umziehen, das gestrichen und für ihn vorbereitet worden war. Wie auf Briarwood begann er sich allmählich auch in Holiday House zu Hause zu fühlen, ein seltsames
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