Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
Vom Netzwerk:
dass die richtige Seemannskluft Gryf ein bisschen so aussehen ließe wie …“
    „Ich habe gar nichts gehofft.“ Da sie spürte, dass ihre Wangen brannten, kehrte sie sich ab und machte sich an Deck zu schaffen.
    Kopfschüttelnd ging der alte Seemann weiter.
    Nachdem der Anker gelichtet und die ersten Segel gesetzt waren, übernahm Darcy das Steuerrad und lenkte das große Schiff aus der Bucht hinaus aufs offene Meer. Dann überließ sie Newton das Steuer und kletterte in die Wanten, um die Segel zu brassen.
    Whit stand an Deck und schaute seinem Kapitän voller Erstaunen zu. Neben ihm schirmte Gryf mit einer Hand die Augen vor dem Sonnenlicht ab, während er die Frau hoch über ihnen betrachtete. Darcy hielt sich mit einer Hand fest und löste mit der anderen einen Knoten in der Takelage, bevor sie bis in die äußerste Mastspitze kletterte. Von dort oben spähte sie in alle Richtungen, betrachtete den regelmäßigen Wellengang und suchte mit den Blicken den Horizont nach möglichen Piratenschiffen ab. Beruhigt, dass einer freien Fahrt nichts im Wege stand, kletterte sie mit der Anmut einer Tänzerin die Wanten herunter.
    Als sie das Deck wieder erreichte, konnte Whit seine Bewunderung nicht länger zurückhalten. „Wie habt Ihr das gelernt, Captain?“
    Sie lächelte. „Das tue ich schon mein ganzes Leben.“
    „Könnt Ihr mir das beibringen?“
    „Ich kann es versuchen.“ Sie senkte die Stimme und warf einen Blick auf den alten Seemann, der das Schiff steuerte. „Es war Newton, der mir alles beibrachte, was ich heute über Schiffe und das Leben auf See weiß.Höre auf alles, was er sagt, Whit. Nirgends gibt es einen besseren Lehrer.“
    In diesem Augenblick rief der alte Mann: „Junge, hör auf mit dem Geschwätz, und hilf Gryf bei den Tauen. Beeil dich.“
    „Aye, Sir.“ Whit eilte an die Seite seines Freundes und begann mit der mühseligen Aufgabe, die Taue an Deck sorgfältig aufzurollen und im Laderaum zu verstauen. Halb zu sich selbst murmelte er: „Ich verstehe nicht, wie ich bei dieser Arbeit lernen soll, wie der Captain zu klettern.“
    Gryf musste lachen. Mit seiner heiseren Stimme sagte er: „Ich glaube nicht, dass man so etwas beigebracht bekommt, Whit.“
    „Wie hat es dann der Captain gelernt?“
    „Durch Ausprobieren. Wenn man diese Frau dort oben sieht, merkt man, dass das Klettern für sie so natürlich ist wie das Atmen.“
    „Glaubst du, dass ich auch mal so gut werde, Gryf?“
    „Warum nicht?“ Er verstaute das letzte der aufgerollten Taue in einer dunklen Ecke des Laderaums und ging zur Leiter, gefolgt von dem Jungen. Als er hinaufstieg, sagte er freundlich: „Solange du es wirklich schaffen willst und es immer wieder versuchst.“
    „Ja, das will ich. Ich wollte immer schon Captain eines Schiffes werden, wie mein Onkel. Und da ich jetzt wieder auf einem Schiff bin, will ich es umso mehr.“ Er hielt inne, um zu atmen, bevor er die Leiter weiter hinaufstieg. „Was möchtest du denn werden?“
    Gryf erreichte das Deck und streckte dem Jungen die Hand entgegen. Gemeinsam schlossen sie die schwere Ladeluke. „Ich bin sicher, dass es eine Zeit gab, als ich alles Mögliche wollte, Whit. Jetzt möchte ich bloß wissen, wer ich bin und wohin ich gehöre.“
    „Das ist einfach.“ Der Bursche setzte sein strahlendstes Lächeln auf. „Du bist mein bester Freund. Und wie auch immer dein richtiger Name lautet, du gehörst genau hierher, an Bord der Undaunted . Wir beide gehören hierher.“
    Als Whit verschwand, musste Gryf über die kindliche Unbefangenheit des Jungen lachen. Er würde alles geben für eine solche Zufriedenheit. Doch immer begleitete ihn die Sorge und nagte an ihm. Irgendwo gab es jemanden, der ihn kannte. Irgendjemand würde ihn wiedererkennen. Deshalb hatte er die Gelegenheit genutzt, Timmeron zu verlassen. Es war nur ein kleines, armes Fischerdorf. Jeder kannte jeden. Doch keiner kannte ihn. Und das bedeutete, dass er von einem anderen Ort nach Timmeron gelangt sein musste. Doch woher? Und was hatte er in jener Nacht in der Schenke gesucht, als das Feuer ausbrach?
    „Ahoi, Gryf.“ Newtons Stimme drang in seine Gedanken. „Such den Jungen, und schick ihn unter Deck, damit er Fielding in der Kombüse zur Hand gehen kann.“
    „Aye, Sir.“ Gryf machte sich auf die Suche nach Whit und fand ihn, als er gerade hinter Darcy in die Wanten kletterte.
    „Schau, Gryf. Der Captain hat mir erlaubt, mit hinaufzuklettern, solange ich aufpasse.“
    „Verstehe. Das ist

Weitere Kostenlose Bücher